Historical and geometrical study of the tangent construction of Descartes. (Q1510546)

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Historical and geometrical study of the tangent construction of Descartes.
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    Historical and geometrical study of the tangent construction of Descartes. (English)
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    1900
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    Descartes hat durch weitläufige Rechnungen bewiesen, dass man die Normale einer Curve, deren Gleichung in einem bipolaren Coordinatensystem \(ar + br_1 + c 0\) ist, dadurch bestimmen kann, dass sie Winkel mit \(r\) und \(r_1\) bildet, deren Sinus mit \(b\) und \(a\) proportional sind. Durch die genannten Rechnungen kann man wohl die Richtigkeit des Satzes beweisen, ihn selbst aber dadurch nicht finden. Der Verf. meint nun, Descartes habe ihn gefunden durch Analogie mit den Kegelschnitten, indem die angeführte Gleichung einen solchen darstellt, wenn der eine Pol unendlich fern liegt. Ueberhaupt vermutet der Verf., Descartes habe unter der einen oder der anderen Form den Satz gekannt, dass in einem bipolaren Coordinatensystem die Sinus der Winkel, welche die Normale mit den Fahrstrahlen bildet, zu \(dr\) und \(dr_1\) proportional sind, und dass er dadurch oder durch ähnliche Betrachtungen in kinematischer Form die Construction der Normale einer Konchoide hergeleitet hat. Auf ähnliche Weise kann er die Construction der Normale einer Cykloide gefunden haben. Der Beweis, welchen Descartes ausführt, besteht darin, dass er das Rollen des Kreises als zusammengesetzt aus unendlich vielen successiven Drehungen betrachtet, indem er den Kreis als Grenze eines Polygons ansieht; er sagt aber selbst, dass er einen anderen Beweis hat, welchen er wegen seiner Weitläufigkeit nicht mitteilt, obgleich er ihm einen gewissen Vorzug giebt.
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