A purely geometric representation of all points in the projective plane. (Q1511499)

Die von v. Staudt (Beiträge zur Geometrie der Lage), Smith (F. d. M. 2, 407, 1869, siehe JFM 02.0405.03) und Kötter (19, 579, 1887, siehe JFM 19.0577.02) benutzte Abbildung aller reellen und imaginären Punkte einer Geraden auf die Geraden einer Ebene wird verallgemeinert, indem nunmehr die reellen und imaginären Punkte einer Ebene auf die reellen Geraden des Raumes abgebildet werden. Die Ebene sei \(\lambda\), \(O\) sei ein reeller Punkt und \(q\) eine reelle Gerade in einer Ebene \(\alpha'\); durch \(q\) geht eine imaginäre Ebene \(\iota'\), die als eine der Doppelebenen der durch die harmonischen Ebenenpaare \(\alpha'\alpha_1'\) \(\beta'\beta_1'\) bestimmten Involution gegeben ist. Ein Punkt \(P\) wird nun durch die reelle Gerade abgebildet, welche durch den Schnittpunkt von \(OP\) mit \(\iota'\) geht. Ist \(P\) reell nicht auf der Geraden \((\alpha'\lambda)\), so bildet sich \(P\) in \(OP\) ab; wenn \(P\) reell ist und auf \((\alpha'\lambda)\) liegt, in den Strahlenbündel durch den Schnittpunkt von \(OP\) mit \(q\). Endlich sei \(P\) imaginär als ein Doppelpunkt der durch die harmonischen Punktepaare \(AA_1\) \(BB_1\) bestimmten Involution gegeben, wo \(A\) in \((\alpha'\lambda)\) liegt. Die reelle Gerade durch \(P\) sei \(l\). Dann schneidet \(Ol\) \(\iota'\) in einer imaginären Linie \(i'\), und man kann vermittelst v. Staudt's Construction \(P\) darstellen durch die reelle Gerade, welche durch den Schnitt von \(OP\) und \(i'\) geht. Liegt der imaginäre Punkt auf \((\alpha'\lambda)\), so wird er durch \(q\) abgebildet. Die Abbildung ist, von Ausnahmepunkten abgesehen, ein-eindeutig. Alsdann werden die Punkte abgebildet, die auf den imaginären Geraden der Ebene \(\lambda\) liegen, wobei zu unterscheiden ist, ob der reelle Punkt der imaginären Geraden auf \((\alpha'\lambda)\) liegt oder nicht. Im ersteren Fall entsprechen den Punkten der imaginären Linie alle Geraden einer Ebene, im letzteren alle Geraden einer Congruenz erster Ordnung und Klasse. Die folgenden Abschnitte behandeln die Lehre der Punktketten mit Anwendung auf die allgemeine Lehre von der Projectivität. Dann wird gezeigt, dass die Abbildungsstrahlen der Punkte eines reellen oder imaginären Kegelschnitts eine Congruenz zweiter Klasse bilden. Im letzten Abschnitt wird bemerkt, dass auch andere Constructionen zu einer Lösung des vorgelegten Abbildungsproblems führen.