Sophus Lie. Rede, gehalten in der öffentlichen Gesamtsitzung zur Feier des Todestages Leibnizens am 14. November 1899. (Q1512733)

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Sophus Lie. Rede, gehalten in der öffentlichen Gesamtsitzung zur Feier des Todestages Leibnizens am 14. November 1899.
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    Sophus Lie. Rede, gehalten in der öffentlichen Gesamtsitzung zur Feier des Todestages Leibnizens am 14. November 1899. (English)
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    1899
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    Sophus Lie war ein Mathematiker von seltener Erfinderkraft und ausserordentlichem Scharfsinn. Engel versucht in seiner Rede die ersten Anfänge einiger der hauptsächlichsten Lie'schen Theorien kurz zu schildern, nämlich die Anfänge seiner Integrationstheorien und seiner Gruppentheorie, und verwebt diese Schilderung in die Erzählung des äusseren Lebensganges Lie's. Indem wir betreffs der klaren Entwickelung der Lie'schen Grundgedanken und betreffs der vortrefflichen Darstellung des Ausbaues der Lie'schen Theorien auf die Rede selbst verweisen, geben wir hier nur einige Daten aus dem Leben Lie's wieder. Sophus Lie wurde am 17. December 1842 in Nordfjordeide am Eidsfjord im norwegischen Amte Bergenhus geboren. Er studirte von 1859 bis 1865 an der Universität Christiania, ohne sich zu einem besonderen der Realfächer, die er betrieb, hingezogen zu fühlen. Erst im Jahre 1868 erwachte in ihm durch das Studium der Werke Poncelet's und Plücker's der Trieb zur mathematischen Production. Im Winter 1869/70 nahm Lie in Berlin an den Seminarübungen von Weierstrass und Kummer teil und trat in regen wissenschaftlichen Verkehr mit F. Klein. Mit diesem verlebte er das Sommerhalbjahr 1870 in Paris und knüpfte Verbindungen an mit G. Darboux und C. Jordan. Durch Vermittelung des ersteren wurde er aus einer vierwöchigen Haft befreit, in die er bei Fontainebleau geraten war, wo man ihn für einen preussischen Spion gehalten hatte. Er reiste darauf über Italien und die Schweiz wieder nach Deutschland. Neujahr 1871 wurde er Universitätsstipendiat zu Christiania und erteilte zugleich Privatunterricht. Im Juli 1871 promovirte er und erwarb dadurch das Recht der Habilitation. Im Herbste 1872 traf er mit A. Mayer zusammen, was für seine Arbeiten besondere Bedeutung gewann. Am 1. Juli 1872 erfolgte Lie's Ernennung zum ausserordentlichen Professor in Christiania; er beteiligte sich an der Neuausgabe der Werke Abel's, deren Hauptteil Sylow zufiel, und gründete im Vereine mit Worm Müller und G. O. Sars das Archiv for Mathematik og Naturvidenskab. 1886 erhielt Lie eine Berufung an die Universität Leipzig als Nachfolger F. Klein's. Seine Hauptthätigkeit in Leipzig bewegte sich auf schriftstellerischem Gebiete. Leider zerrüttete diese angestrengte Thätigkeit seine Gesundheit und drückte ihn nieder. Schon lange hatten die Norweger den Versuch gemacht, ihn seinem Vaterlande zurückzugewinnen; erst 1898 kehrte er nach Christiania zurück, aber leider als schwer kranker Mann. Er starb am 18. Februar 1899.
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