Ueber die Anwendung eines functionentheoretischen Principes auf gewisse bestimmte Integrale. (Q1513697)

Die Function \(f_k(x)\) sei in jedem endlichen Intervalle der positiven Zahlenaxe integrirbar, werde für unendlich grosse positive Werte von \(x\) stärker Null als jede endliche Potenz von \(1/x\) und sei in der Umgebung von \(x=0\) in eine gewöhnliche Potenzreihe entwickelbar. Dann kann das Integral \[ J = \int_0^\infty \left\{\sum_{k=1}^{k=r} \frac{f_k(x)}{x^{n_k+1}}\right\}dx, \] wo die \(n_k\) nicht negative Zahlen bedeuten und die integrirte Function für \(x=0\) endlich bleibt, angesehen werden als der Wert, welchen die Function des complexen Argumentes \(s\): \[ J(s) = \int_0^\infty \left\{\sum_{k=1}^{k=r} \frac{f_k(x)}{x^{n_k+1}}\right\}x^{s-1}dx \] an der Stelle \(s=1\) annimmt. Versteht man noch unter \(J_k(s)\) die durch \[ J_k(s) = \int_0^\infty f_k(x)x^{s-1}dx \] definirte analytische Function, so gilt für jeden beliebigen Wert von \(s\) die Gleichung \[ J(s) = \sum_{k=1}^{k=r} J_k(s-n_k-1) = \sum_{k=1}^{k=r} J_k(-n_k+h), \] und man kann daher den Integralwert \(J=J(1)\) auffassen als das constante Glied in der Entwickelung der Function \(\sum\limits_{k=1}^{k=r} J_k(-n_k+h)\) nach aufsteigenden Potenzen von \(h\). \[ \text{Beispiel: }\qquad J = \int_0^\infty \left\{\frac{Ae^{-ax}}{x^{n+1}} + \frac{Be^{-bx}}{x^{m+1}} +\cdots\right\}dx. \] Zum Schlusse erwähnt der Verf. noch drei Methoden zur Herstellung der für die obige Potenzentwickelung notwendigen analytischen Fortsetzungen der Functionen \(J_k(s)\), welche ursprünglich nur für \(s\) mit positivem reellen Teile Functionen von \(s\) darstellen.