Zur Theorie der Einwirkung eines elektrostatischen Feldes auf die optischen Eigenschaften der Körper. (Q1515435)

From MaRDI portal
scientific article
Language Label Description Also known as
English
Zur Theorie der Einwirkung eines elektrostatischen Feldes auf die optischen Eigenschaften der Körper.
scientific article

    Statements

    Zur Theorie der Einwirkung eines elektrostatischen Feldes auf die optischen Eigenschaften der Körper. (English)
    0 references
    0 references
    1899
    0 references
    Behufs Darstellung der optischen Wirkungen eines elektrischen Feldes erweitert der Verf. die Hertz'schen Gleichungen der Elektrodynamik nach folgenden Grundsätzen: 1. die Wirkung des Feldes wird als von der Anwesenheit ponderabler Teile abhängig betrachtet; 2. die Vorgänge werden als conservativ angenommen; 3. die Superposition verschiedener Schwingungen bleibt erhalten; 4. die Feldcomponenten werden in der niedrigst möglichen Potenz eingeführt. Diese Potenz ist bei den acentrischen Krystallen die erste, bei den centrischen Krystallen und den isotropen Körpern die zweite. Die erweiterten Gleichungen nehmen hiernach folgende Form an. Die Gleichungen (1) und (2) sind dieselben wie in der S. 754 ff. besprochenen Arbeit (siehe JFM 30.0754.04). An Stelle der dort unter (3) aufgeführten Gleichungen treten andere, deren erste lautet: \[ \mathfrak X_h + a_1^{(h)}\frac{\partial\mathfrak X_h}{\partial t} + b_1^{(h)}\frac{\partial^2\mathfrak X_h}{\partial t^2} + \mathfrak X_hD_{11}^{(h)} + \mathfrak Y_hD_{12}^{(h)} + \mathfrak Z_hD_{13}^{(h)} = \varepsilon_1^{(h)}X.\tag{3}{\(\text{a}\)} \] Die Factoren \(D_{11}^{(h)}\), \(D_{12}^{(h)}\), \(D_{13}^{(h)}\) sind für acentrische Krystalle homogene lineare Functionen der Feldcomponenten \(A\), \(B\), \(C\), dagegen bei centrischsymmetrischen Krystallen und ebenso bei isotropen Körpern homogene Functionen zweiter Ordnung von \(A\), \(B\), \(C\), und zwar enthalten \(D_{11}^{(h)}\), \(D_{22}^{(h)}\), \(D_{33}^{(h)}\) nur die Quadrate von \(A\), \(B\), \(C\), \(D_{12}^{(h)}\) etc. nur die Producte \(AB\), \(AC\), \(BC\). Sowohl die Coefficienten der Functionen \(D\) als die Coefficienten \(a_1^{(h)}\), \(b_1^{(h)}\), \(\varepsilon_1^{(h)}\) haben in den beiden anderen Gleichungen jeder Gruppe (3a) andere Werte als in der hingeschriebenen Gleichung. Die Untersuchung der periodischen Schwingungen, die diesen Gleichungen genügen, liefert zunächst die Gesetze der besonders von Pockels untersuchten elektro-optischen Phänomene in acentrischen Krystallen, sowie der von Kerr entdeckten elektrischen Doppelbrechung in isotropen Körpern. Auch die Berücksichtigung der bei gewissen acentrischen Krystallen auftretenden natürlichen Activität bietet keine Schwierigkeit. Für Medien mit scharfen Absorptionslinien ergeben die Formeln als Wirkungen des elektrischen Feldes Zerlegungen oder Verschiebungen dieser Linien, also eine elektrische Analogie zum Zeeman - Effect. Den elektro-optischen Wirkungen ordnet die Theorie merkwürdige reciproke Vorgänge zu, nämlich die Erregung eines constanten elektrischen Feldes in acentrischen Krystallen, sowie die Veränderung der Elektrisirungszahlen von centrischen Krystallen und von isotropen Körpern durch das Licht. Die allgemeinen Ansätze der Theorie erleiden eine Specialisirung, wenn man gemäss der Vorstellung von der Einheit der elektrischen Kraft die Annahme einführt, dass das constante elektrische Feld in den Formeln nicht anders auftreten dürfe, als die in der Lichtwelle schwingende elektrische Kraft. Auch bei dieser Auffassung ordnen sich den elektro- optischen Wirkungen reciproke zu. Dasselbe gilt bei Benutzung der gleichen Vorstellung über die magnetische Kraft nach der in früheren Arbeiten entwickelten Theorie auch von den magneto-optischen Vorgängen.
    0 references
    0 references
    0 references