Ueber Zustandsgleichungen und Energiegleichungen. (Q1515594)

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Ueber Zustandsgleichungen und Energiegleichungen.
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    Ueber Zustandsgleichungen und Energiegleichungen. (English)
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    1899
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    Den ``Zustandsgleichungen'', die der Verf. in seinen Arbeiten über nicht- umkehrbare Vorgänge (s. F. d. M. 28, 806, JFM 28.0806.01 und 29, 760, JFM 29.0760.02) den Rechnungen zu Grunde gelegt hat, stehen die Energiegleichungen gegenüber als eine eigenartige Ausdrucksform für dieselben Erscheinungen. Das Verhältnis zwischen beiden Behandlungsweisen sucht der Verf. hier durch ein Beispiel, bei dem auch thermische Vorgänge in Frage kommen, zu erläutern, nämlich durch das Beispiel eines Metalldrahtes, der infolge von Aenderungen seiner Temperatur und seiner Spannung Längenänderungen erfährt. In den beiden Zustandsgleichungen erscheinen vier Factoren, die den behandelten Körper charakterisiren, und zwischen ihnen bestehen drei Relationen. Durch bestimmte Beziehungen sind sie verknüpft mit Energiecoefficienten, die bei der thermodynamischen Behandlung die charakteristischen Grössen darstellen. Die Beziehung \(\left(\frac{\partial S}{\partial P}\right)_\vartheta = \left(\frac{\partial l}{\partial\vartheta}\right)_P\) genügt zur Herleitung der Energiegleichung aus den Zustandsgleichungen. Diese Relation lässt sich je nach der Wahl der unabhängigen Veränderlichen in verschiedene Formen bringen: die vier thermodynamischen Relationen Maxwell's besagen im Grunde alle dasselbe. Sie lassen sich allgemein ausdrücken durch eine Formel, die der Verf. das ``Princip der virtuellen Zustandsänderungen'' nennt: \[ \delta_1J\cdot\delta_2M + \delta_1J'\cdot\delta_2M' = \delta_2J\cdot\delta_1M + \delta_2J'\cdot\delta_1M'. \] \(J\) und \(J'\) bezeichnen die Intensitäts-, \(M\) und \(M'\) die Quantitätsgrössen eines Körpers in zwei verschiedenen Zuständen. Diese Formel ist auch der allgemeine Ausdruck für Ostwald's ``Princip der virtuellen Energien'' und schliesst die von Peddie und von Le Chatelier aufgestellten allgemeinen Formeln und Gesetze ein. Zum Schluss wird ein allgemeiner Satz über das Verhalten eines im stabilen Gleichgewicht befindlichen, nur umkehrbare Zustandsänderungen erfahrenden Systems ``qualitativ formulirt'', ein Satz, der in allgemeiner Gültigkeit von Ostwald, Braun und Gouy in verschiedenen Formen ausgesprochen wurde und sonst noch mehrfach für specielle Gebiete ausgedrückt worden ist.
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