Elementary Theory of Analytic Functions of a Complex Variable. Second Edition. (Q1516654)

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Elementary Theory of Analytic Functions of a Complex Variable. Second Edition.
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    Elementary Theory of Analytic Functions of a Complex Variable. Second Edition. (English)
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    1898
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    Als die ``Elementare Theorie der analytischen Functionen einer complexen Veränderlichen'' von Thomae im Jahre 1880 erschien, existirte, wie in dem Berichte F. d. M. 12, 306, 1880, (siehe JFM 12.0306.01) mit Recht bemerkt wurde, noch keine zusammenhängende Darstellung der Sätze von Weierstrass, und es wurde daher ``mit Dank begrüsst, dass Thomae auf eigene Hand eine derartige Ausarbeitung der elementaren Functionentheorie unternommen hatte''. Seitdem sind zwar mehrere Werke erschienen, die eine ähnliche Tendenz verfolgen, und es ist auch 1887 eine Bearbeitung der Weierstrass'schen Vorlesungen über Functionentheorie von Biermann unternommen worden; allein was Strenge der Begründung und Klarheit der Vorstellung betrifft, so ist das Werk von Thomae, das sich allerdings auf die Elemente der Theorie beschränkt, an der Spitze geblieben und wird auch in seiner erneuerten Gestalt die freundliche Aufnahme finden, die der ersten Auflage zu Teil geworden ist. Der Plan des Werkes ist derselbe geblieben, nur wurde das Kapitel über doppeltperiodische Functionen weggelassen; dafür stellt der Verf. in Aussicht, diesen Gegenstand sowie die hypergeometrischen Reihen in einem besonderen Bande zu behandeln. Die wichtigste Aenderung und Verbesserung besteht darin, dass jetzt die Theorie der ganzen rationalen Functionen in einem Zuge vor der Theorie der transcendenten Functionen erledigt wird, während in der ersten Auflage dieses Kapitel in zwei Teile gespalten war, weil zur Erledigung einiger Hauptfragen die Darstellung der Einheitswurzeln durch trigonometrische Functionen benutzt wurde. Ausserdem ist das Buch im einzelnen vielfach erweitert und umgearbeitet worden, teils auf Grund eigener Untersuchungen des Verf., teils indem die neuere Litteratur berücksichtigt wurde. Gerade weil der Referent das vorliegende Buch hochschätzt, möchte er hierzu einige Bemerkungen machen, die vielleicht bei einer dritten Auflage Beachtung finden. Aus der neueren Zeit sind neben den ausgezeichneten Arbeiten von Pringsheim, dem wir wesentliche Vereinfachungen der weierstrass'schen Theorie verdanken, von denen auch Thomae in seinem Buche Gebrauch macht, in erster Linie die Untersuchungen von Hadamard zu nennen, die sich auf die Convergenz der Potenzreihen und die Bestimmung der singulären Punkte aus der Natur der Coefficienten beziehen, und diese hat Thomae leider ganz übergangen. Ebenso vermisst man eine Erwähnung der wichtigen Untersuchungen über höhere complexe Zahlen, die seit 1884 erschienen sind, und die gezeigt haben, dass die Einführung solcher Zahlen, allerdings in beschränkten Anwendungsgebieten, sehr wohl von Nutzen sein kann. In der ersten Auflage hatte der Verf., wie das bei Lehrbüchern durchaus angebracht und üblich ist, von Citaten fast ganz abgesehen Anders verfährt er in der zweiten Auflage, indem er die neu hinzu genommene Litteratur ausdrücklich anführt. Diese Ungleichmässigkeit des Verfahrens hat eigentümliche Consequenzen gehabt. Während z. B. der Leser von Weierstrass nur erfährt, dass wir ihm (Vorrede zur ersten Auflage) die Abhandlung ``Zur Theorie der analytischen Facultäten'' (1854) und (S. 125) die Abhandlung ``Zur Theorie der eindeutigen analytischen Functionen'' (1876) verdanken, werden auf SS. 26, 28, 73, 74 und 115 Arbeiten von Pringsheim citirt, so dass ein Student (und für Studenten ist doch das Buch bestimmt) leicht zu einer falschen Auffassung der Bedeutung von Weierstrass kommen wird. Noch stärker wird die historische Gerechtigkeit auf S. 1 verletzt. In der Einleitung des Abschnittes ``Zahlentheorie'' (gemeint ist die Lehre von den reellen und complexen Grössen) wird als Litteratur über den Begriff der Zahl angeführt: ``Frege, Die Grundlagen der Arithmetik'', Breslau 1884, und ``Dedekind, Was sind und was wollen (richtig ist: sollen) die Zahlen?'' Braunschweig 1887 (richtig ist: 1888). Der unkundige Leser würde hieraus entnehmen, dass Frege zuerst die Frage der Irrationalzahlen behandelt hat, und es muss daher als eine bedauerliche Unterlassung bezeichnet werden, dass an dieser Stelle Dedekind's Schrift: ``Stetigkeit und irrationale Zahlen'', Braunschweig 1872, keine Erwähnung gefunden hat.
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    Classical function theory
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