Zwei Grenzwerte, von welchen das obere Integral ein besonderer Fall ist. (Q1519563)

Es sei in jedem Punkte \((x,y)\) des Systems \(\mathfrak f\), dessen Punkte innerhalb eines bestimmten, ganz im Endlichen gelegenen Rechtecks mit zu den Coordinatenaxen parallelen Seiten liegen, eine reelle Function \(f(x,y)\) eindeutig definirt und endlich. Ueber das Punktsystem \(\mathfrak f\) wird eine Schar oder ein Netz von einfachen, geradlinig begrenzten Vielecken mit den Zahlen \(\tau_1,\tau_2,\dots,\tau_n\) in der Weise ausgebreitet, dass zu jedem von ihnen Punkte von \(\mathfrak f\) gehören und umgekehrt jeder Punkt von \(\mathfrak f\) mindestens in einem vorkommt. Diese \(\tau_r\) sind entweder sämtlich positiv oder negativ. Ist \(g_r\) die obere Grenze von \(f(x,y)\) für alle zum Vielecke \(\tau_r\,(r=1,2,\dots,n)\) gehörigen Systempunkte, so hat die Summe \(\sum\limits_{r=1}^{r=n}g_r\tau_r\) bei unbeschränkter und unbegrenzter Abnahme eines jeden Vielecks \(\tau_r\) nach den beiden Dimensionen der Ebene einen endlichen Grenzwert \(G\). Bei dem Beweise dieses Satzes müssen die beiden Fälle unterschieden werden, dass \(f(x,y)\) für die Punkte des Systems \(\mathfrak f\) negative Werte nicht annimmt, und dass \(f(x,y)\) entgegengesetzt bezeichnete Werte annimmt. Unter den nämlichen Voraussetzungen hat auch \(\sum\limits_{r=1}^{r=n'}g_r'\tau_r'\) bei unbeschränkter und unbegrenzter Abnahme der Durchmesser aller Vielecke \(\tau_1,\tau_2,\dots,\tau_n\) einen endlichen Grenzwert \(G'\), wobei \(\tau_1',\tau_2',\dots,\tau_{n'}'\) diejenigen der Vielecke \(\tau_1,\tau_2,\dots,\tau_n\) bezeichnen, deren Punkte sämtliche Punkte des Systems \(\mathfrak f\) sind, und \(g_r'\,(r=1,2,\dots,n')\) die obere Grenze von \(f(x,y)\) für die Punkte von \(\tau_r'\) ist. Für \(f(x,y)=1\) werden die beiden Grenzwerte gleich \[ \lim_{\tau_r=0}\sum_{r=1}^{r=n}\tau_r = A\text{ und }\lim_{\tau_r=0}\sum_{r=1}^{r=n'}\tau_r' = A '. \] Ist \(A = A'\), so heisst ihr gemeinsamer Wert die Zahl oder der Inhalt des Punktsystems \(\mathfrak f\). Ist aber \(A>A'\), so wird \(A\) die äussere, \(A'\) die innere Flächenzahl dieses Punktsystems genannt, in deren Bedeutung G. Peano klare Einsicht verschafft hat. Es gilt dann der Satz, dass \(G=G'\) ist für ein Punktsystem \(\mathfrak f\), wenn die beiden Flächenzahlen derselben, \(A\) und \(A'\), einander gleich sind. Der gemeinsame Wert von \(G\) und \(G'\) heisst dann das obere Doppelintegral der Function \(f(x,y)\) über das Punktsystem \(\mathfrak f\). Auch dem unteren Doppelintegrale entsprechen zwei Grenzwerte, welche man erhält, indem man an Stelle von \(g_r\) und \(g_r'\) die entsprechenden unteren Grenzwerte \(k_r\) und \(k_r'\) setzt. Diese Sätze lassen sich leicht auf Punktsysteme im Raume von drei und mehr Dimensionen ausdehnen.