Lois cyclomatiques. (Q1519895)

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English
Lois cyclomatiques.
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    Lois cyclomatiques. (English)
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    1898
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    Wir berichten über diese Abhandlung mit den Worten der Einleitung. Seitdem Riemann die wenigen Zeilen über die Analysis Situs der \(n\)-dimensionalen Mannigfaltigkeiten geschrieben hat, die man erst nach seinem Tode kennen lernen sollte (Fragment aus der Analysis Situs; Werke, S. 479, 2. Aufl.), hat dieser Zweig der Mathematik eine stets zunehmende Beachtung gefunden, besonders weil man das grosse Interesse desselben für die Theorie der Functionen und der Gruppen erkannt hat. Die ,,Betti'schen Zahlen'' spielen eine wichtige Rolle in dieser verallgemeinerten Analysis Situs, und der Hauptzweck des Folgenden besteht darin, ein merkwürdiges Verhältnis aufzudecken, das zwischen den Betti'schen Zahlen einer geometrischen Figur und denjenigen des Mittels besteht, in welchem sich diese Figur befindet. Doch habe ich nicht diese Zahlen selbst eingeführt, sondern habe sie durch andere, um eine Einheit verminderte ersetzt, die ich ,,cyklomatische Zahlen'' genannt habe. Das hat mir die Wegschaffung aller Constanten aus den Formeln ohne geometrische Deutung ermöglicht und insbesondere die Aufstellung eines Theorems unter einer ziemlich einfachen Form, welches als die Verallgemeinerung des Euler'schen Gesetzes über die Polyeder angesehen werden kann. Während dieses Gesetz die alternirende Summe aus den Anzahlen der Ecken, Kanten und Flächen eines gewöhnlichen Polyeders der Zahl 2 gleichsetzt, drückt das allgemeine Theorem aus, dass die alternirende Summe der ,,Taxen'' der Ecken, Kanten u. s. w. gleich der ,,Taxe'' des Polyeders selbst ist, wo die ,,Taxe'' einer Mannigfaltigkeit selbst die alternirende Summe ihrer cyklomatischen Zahlen ist. Dieses Theorem findet nicht nur auf die eigentlich so genannten \(n\)-dimensionalen Ebenen Anwendung, sondern auf jede geometrische Figur (falls die ,,Taxen'' nicht unendlich werden). Nach Beendigung dieses Aufsatzes bin ich gewahr geworden, dass diese Formel schon unter einer anderen Form von W. Dyck veröffentlicht worden ist in seinen ,,Beiträgen zur Analysis Situs'' (Math. Ann. 37, F d. M. 22, 547, 1890, JFM 22.0547.02). Indessen bin ich der Meinung gewesen, meine Arbeit verliere neben der seinigen nicht alles Interesse, weil Dyck die Taxen der \(n\)-dimensionalen Mannigfaltigkeiten (unter dem Namen ,,charakteristische Zahlen'') einführt, ohne ihren Zusammenhang mit dem cyklomatischen (oder Betti'schcn) Zahlen festzustellen. Am Schlusse des Artikels befinden sich einige historische Notizen. Was die benutzte Methode anbelangt, so habe ich mich der Anwendung solcher Betrachtungen enthalten, die der gewöhnlichen Analysis entlehnt sind.
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