Ueber die Differentialgleichungen der elektrolytischen Verschiebungen. (Q1520078)

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Ueber die Differentialgleichungen der elektrolytischen Verschiebungen.
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    Ueber die Differentialgleichungen der elektrolytischen Verschiebungen. (English)
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    1897
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    Der Verf. unterwirft die Differentialgleichungen für die Ionenbewegung in Elektrolyten, die unter gewissen Annahmen schon von Kohlrausch (Berl. Ber. 1896; F. d. M. 27, 725, JFM 27.0725.01) nach einer Mitteilung von Fuchs integrirt wurden, einer besonders auf die Bewegung der Unstetigkeiten eingehenden Untersuchung. In einer Lösung seien zwei Elektrolyte \(AR\) und \(BR\) mit gemeinsamem Ion \(R\) gemischt, die Concentrationen seien \(\alpha\), \(\beta\), \(\varrho\), die (constanten) elektrolytischen Beweglichkeiten \(a\), \(b\), \(r\); der elektrolytische Vorgang sei nur von der Coordinate \(x\), die (positive) Stromdichte \(i\) nur von der Zeit abhängig. Es findet sich zunächst, dass \(\omega=(a+r)\alpha/a+(b+r)\beta/b\) von der Zeit unabhängig ist, also eine anfangs vorhandene Unstetigkeit dieser Function an derselben Stelle liegen bleibt. Wird noch das Leitvermögen \(\varkappa=(a+r)\alpha+(b+r)\beta,\;\eta=\omega/\varkappa\), ferner \[ \tau=\int_0^t i\,dt\text{ und }\xi=\frac1{ab}\int_0^x \omega\,dx \] gesetzt, so besteht die Differentialgleichung \[ \frac{\partial\eta}{\partial\tau} + \eta^2\frac{\partial\eta}{\partial\xi}=0\,. \] In einer \((\xi,\tau)\)-Ebene schreitet demnach ein Anfangswert \(\eta_0\) von \(\eta\) mit wachsendem \(\tau\) auf einer Geraden vorwärts, die mit der \(\xi\)-Axe einen Winkel bildet, dessen Cotangente gleich \(\eta^2_0\) ist. Dies gilt so weit, bis diese Gerade von einer anderen derselben Art geschnitten wird. Darüber hinaus treten Unstetigkeiten ein, für welche die Differentialgleichung \(d\xi^0/dt=\eta_1\eta_2\) abgeleitet wird, in der \(\eta_1\) und \(\eta_2\) die an einander stossenden Werte von \(\eta\) bedeuten. Ist der Anfangszustand selbst schon unstetig, ist etwa für \(\tau=0\) am Punkte \(\xi=0\) der vorangehende Wert von \(\eta\bar\eta_2\) und der nachfolgende \(\bar\eta_1\) gegeben, so kommt es darauf an, ob \(\bar\eta_1\) grösser oder kleiner als \(\bar\eta_2\) ist. Im ersten Falle bleibt die Unstetigkeit bestehen; die Unstetigkeitslinie ist durch die soeben angegebene Differentialgleichung bestimmt. Im zweiten Falle lässt die Function \(\eta\) in dem Sector zwischen den Geraden, die den Werten \(\bar\eta_1\) und \(\bar\eta_2\) entsprechen, unendlich viele Lösungen zu, darunter auch eine stetige. Wird diese gewählt, so ist der Process nicht wiederholt umkehrbar.
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