On lunar and solar periodicities of earthquakes. (Q1520288)

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On lunar and solar periodicities of earthquakes.
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    On lunar and solar periodicities of earthquakes. (English)
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    1897
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    Verf. behandelt zunächst die folgende Aufgabe: Gegeben sei eine hinreichend grosse Reihe von \(n\) unabhängigen Ereignissen, welche in einem Zeitintervalle \(T\) eintreten. Man teile \(T\) in eine Anzahl hinreichend kleiner Teilintervalle und bilde die Häufigkeitszahl, die angiebt, wie viel der \(n\) Ereignisse in jedes dieser Teilintervalle fallen. Diese Häufigkeitszahl entwickle man nach Fourier in die Reihe \[ a(1 + \varrho_1\cos 2\pi\frac{t-t_1}T + \varrho_2\cos 2\pi\frac{t-t_2}T + \cdots). \] Gefragt wird nach der Wahrscheinlichkeit, dass einer der Coefficienten \(\varrho_i\) zwischen \(\varrho\) und \(\varrho + d\varrho\) liegt, und nach dem zu erwartenden Werte von \(\varrho_i\) (der ,,mathematischen Hoffnung'' von \(\varrho_i\)) unter der Voraussetzung, dass sich die Ereignisse nach dem Zufall auf das Intervall \(T\) verteilen. Die Antwort lautet für die fragliche Wahrscheinlichkeit: \[ \frac n2\varrho e^{-\frac14 n\varrho^2}d\varrho \] und für den zu erwartenden Wert von \(\varrho : \sqrt{\frac{\pi}n}\). Die Anwendung auf eine Untersuchung von Knott (vergl. das vorangehende Referat, JFM 28.0860.02) über die Häufigkeit der Erdbeben ergiebt, dass die von Knott gefundenen Coefficienten der Periode des Mondtages durchschnittlich unterhalb der zu erwartenden Werte liegen, und dass auch die Coefficienten der monatlichen Periode keinen zuverlässigen Schluss gestatten. Verf. sieht daher in der Knott'schen Untersuchung nicht eine Bestätigung der Annahme, dass der Mond die Erdbebenhäufigkeit beeinflusst, sondern vielmehr eine Bestätigung der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Die Schuster'sche Arbeit zur Wertschätzung der sogenannten Falb'schen Theorie. Anders steht es mit dem Einfluss der Sonne. Die von Davison gegebenen Zahlen für die Amplitude der jährlichen Periode sind in einer Beobachtungsreihe fünf-, in einer anderen 14-mal so gross, als sie zu erwarten wären, wenn die Erdbeben sich nach dem Zufall verteilen würden. Der Einfluss der Sonne auf die Erdbeben kann daher nicht in Zweifel gezogen werden.
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