Strecken- und Punktrechnung, insbesondere die Rechnung mit parallelen Strecken. (Q1522436)

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Strecken- und Punktrechnung, insbesondere die Rechnung mit parallelen Strecken.
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    Strecken- und Punktrechnung, insbesondere die Rechnung mit parallelen Strecken. (English)
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    1897
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    Nachdem der Verf. in einem früheren Werke ``Vorlesungen über die Theorie der Quaternionen'' (F. d. M. 15, 580, 1883, JFM 15.0580.02) einen Abriss der Hamilton'schen Theorie gegeben hatte, wendet er sich in der vorliegenden Arbeit zu der von Unverzagt begründeten Lehre von den ``longimetrischen Quaternionen'' (Quotienten paralleler Strecken). Es werden die Rechnungen mit parallelen Strecken (Addition und Subtraction, Division und Multiplication) weiter ausgebildet und auf die Bestimmung von Punkten, Geraden, Curven und Flächen mittels der Unverzagt'schen Coordinatensysteme angewandt, welche letzteren sich jedoch nur als specielle Fälle der Staudt-Fiedler'schen erweisen. Abweichend von Grassmann werden in der Unverzagt'schen Theorie nur Strecken, die sich vollständig decken, als gleich definirt. Liegt der Punkt \(D\) in der Mitte zwischen den Punkten \(A\) und \(B\), so wird statt \(2D = A + B\) gesetzt: \(D^2 = A.B\), und dadurch eine neue Art von Multiplication zweier Punkte eingeführt. Statt die zwischen Punkten in einer Ebene bestehenden einfachen Gleichungen durch Parallelverschiebung der Ebene auf die von den Punkten beschriebenen Parallelen zu übertragen, wird hier der umgekehrte Weg gewählt, indem die Punktrechnung erst auf die Parallelenrechnung folgt. Abweichend von Hamilton wird, wenn \(a\) die absolute Länge der nach Lage, Richtung und Länge bestimmten ``Strecke'' \(\alpha\) ist, \(\alpha^2 = {(- 1)^s}a^2\) gesetzt, worin \(s\) eine beliebige ganze Zahl bedeuten kann, während bei Hamilton \(s = 1\) ist. -- Ausführlich werden die Rechnungen mit dem von Unverzagt eingeführten ``Quotientvector'' zweier vielfachen Punkte \(mA\) und \(nB\) (dargestellt durch \(nB/mA\)) weiter ausgebildet. Diese Rechnungen führen zu Systemen complexer Zahlen, die bereits von einer Reihe anderer Autoren behandelt worden sind. Neu eingeführt wird der Begriff der ``allgemeinen Biquaternion'' (Summe oder Differenz zweier Unverzagt'schen Biquaternionen). Den Schluss bildet eine Zusammenstellung von Multiplicationstafeln für Quaternionen und Biquaternionen. -- Auf dem schon von Unverzagt eingeschlagenen Wege, den unbequemen Quaternionen-Formalismus verständlicher zu machen, ist Graefe mit Erfolg weiter geschritten. Vor allem ist zu rühmen, dass er die symbolische Schreibweise und (bis auf einige kleine Rückfälle) die Nomenclatur Hamilton's diesmal über Bord geworfen hat. In dem auf diese Weise durchsichtiger gewordenen Gewande der Quaternionenlehre treten aber auch deutlicher als bisher alle diejenigen ihrer Neuerungen hervor, die, zum Nachteil für die Einfachheit der Fundamente, die Beschränkung auf das Notwendige vermissen lassen.
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