Ueber die abkühlende Wirkung von Luftströmen. (Q1522733)

Der Verf. hat experimentell untersucht, welche Temperaturerniedrigungen ein galvanisch erwärmter Platindraht bei gleichmässig andauernder Wärmeerzeugung durch Luftströme von bekannter Geschwindigkeit (die durch einen elektromagnetischen Ventilator erzeugt wurden) erfährt, und welche Wärmemengen einem auf einer constanten höheren Temperatur erhaltenen Draht durch solche Luftströmungen in der Zeiteinheit entzogen werden. Er beschreibt die Versuche und teilt die Ergebnisse mit. Dann wendet er auch die Theorie der Wärmeleitung auf das Problem an, obgleich es ihm selber zweifelhaft erscheint, ob dies im vorliegenden Falle zulässig ist, da ja zwischen der Drahtoberfläche und einer sehr nahe liegenden Fläche in der Luft ein Temperaturunterschied von endlicher Grösse besteht. In erster Annäherung werden indessen die theoretisch abgeleiteten Sätze durch die Versuche bestätigt. Auf die Wiedergabe der Formeln für die Temperatur in einem gegebenen Punkte der strömenden Luft und für die dem Drahte entzogene Wärmemenge möge hier verzichtet werden. Diese Wärmemenge ist proportional der Länge des Drahtes, der Geschwindigkeit des Luftstromes, der Dichtigkeit und der specifischen Wärme, endlich der höchsten Temperatur, welche die Luftteilchen bei Berührung mit dem Drahte annehmen. --- Die mitgeführte Wärmemenge ist im Stande, eine Luftschicht von bestimmter Dicke auf die Temperatur des Drahtes zu erwärmen; bei einem Drahte von 0,01 cm Durchmesser ist diese Schicht ungefähr 0,002 cm dick, bei einem dünneren Drahte noch weniger.