On ternary definite forms. (Q1527215)

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English
On ternary definite forms.
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    On ternary definite forms. (English)
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    1893
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    Eine ternäre Form \(f(x, y, z)\) mit reellen Coefficienten wird hier definit genannt, wenn sie für reelle \(x\), \(y\), \(z\) stets \(\geqq0\) ausfällt; ihre Ordnung \(n\) ist dann notwendig gerade. Herr Hilbert hatte (Math. Ann. XXXII) schon gezeigt, dass unter den ternären definiten Formen von \(6^{\text{ter}}\) oder höherer Ordnung sich immer solche finden, die nicht einer endlichen Summe von Quadraten reeller Formen gleich sind, und liefert nun den Nachweis, dass jede beliebige ternäre definite Form als Quotient aus zwei endlichen Summen von Formenquadraten darstellbar ist, wodurch ebenfalls noch der definite Charakter in Evidenz tritt. Vorausgeschickt wird ein auch sonst nützlicher Hülfssatz: Ist \(F\) eine reelle Form \(n^{\text{ter}}\) Ordnung, und hat \(F=0\) \(\delta\) gewöhnliche Doppelpunkte \(P\) mit getrennt liegenden Tangenten und ausserdem beliebige andere Doppelpunkte \(Q\), geht aber nicht jede durch die \(P\) gelegte \(C_n\) auch durch ein \(Q\), und auch nicht eine \(C_n\) immer schon durch alle \(P\), wenn sie einen bestimmten Teil der \(P\) enthält, so kann man eine von \(F\) beliebig wenig differirende reelle Form \(G\) derselben Ordnung finden, so dass \(G=0\) in beliebiger Nähe jedes \(P\) je einen Doppelpunkt, sonst aber keine weiteren singulären Punkte aufweist. Es ergiebt sich nun durch einen Schluss von \(n-2\) auf \(n\) für jedes gerade \(n\) die Existenz einer ternären definiten irreducibeln Form \(G\) der Ordnung \(n\) von der Beschaffenheit, dass \(G=0\) eine Curve mit \(\frac12(n-1)(n-2)=p\) getrennt liegenden Doppelpunkten darstellt; man hat nur jenen Hülfssatz auf \(F=(l^2+l'^2)\Gamma\) anzuwenden, wobei \(\Gamma\) eine Form wie die gesuchte für die Ordnung \(n-2\) und \(l,\) \(l'\) zwei reelle lineare Formen sind, so dass \(l+il'=0\) die Curve \(\Gamma=0\) in \(n-2\) verschiedenen imaginären Punkten trifft. --- Sind \(A_1\), ..., \(A_{n-4}\) irgend \(n-4\) verschiedene, paarweise conjugirte Punkte auf \(G=0\), so kann man dann \[ G = \frac{P^2 + \Sigma^2 + K^2}h \] erhalten, wo \(P\), \(\Sigma\), \(K\) reelle Formen \((n-2)^{\text{ter}}\) Ordnung sind, die in den \(p\) Doppelpunkten von \(G=0\) und in \(A_1\), ..., \(A_{n-4}\) verschwinden, und \(h\) eine Form \((n-4)^{\text{ter}}\) Ordnung ist; \(h\) fällt in jenen Doppelpunkten \(\gtrless0\), in \(A_1\), ..., \(A_{n-4}\) gleich 0 aus. Es sei \(A\) noch ein weiterer imaginärer Punkt auf \(G=0\), in dem \(h\gtrless0\) ist, so kann man jene Darstellung stets noch so treffen, dass \(P\) in \(A\) Null ist. Die Discriminante von \(G\) ist Null. Man kann nun drei quadratische Formen \(p\), \(q\), \(m\) so bestimmen, dass, wenn man \[ \varphi = P + thp,\quad\psi = \Sigma + thq,\quad\chi = K + thm \] setzt, die Discriminante von \[ f = \frac{\varphi^2 +\psi^2 +\chi^2}h\tag{1} \] nicht für jeden Wert des Parameters \(t\) Null ist. Dabei hat noch immer \(f=0\) von der \(n^{\text{ten}}\) Ordnung mit der Curve \(\psi+i\chi=0\) von der \((n-2)^{\text{ten}}\) Ordnung die paarweise conjugirten Punkte \(A_1\), ..., \(A_{n-4}\) gemein; und durch Wahl eines genügend kleinen \(t\) erreicht man, dass \(\psi+i\chi=0\) die Curve \(f=0\) ausserdem in \(1+p\) imaginären Punkten \(A_0\), \(U_1\), ..., \(U_p\) berührt und dabei \(U_1\), ..., \(U_p\) nicht auf einer Curve \((n-3)^{\text{ter}}\) Ordnung liegen. Jetzt zeigt sich durch Sätze aus der Theorie der Abel'schen Functionen, dass, wenn man die Coefficienten von \(f\) und ferner ~ \(A_0\), \(A_1\), ..., \(A_{n-4}\) stetig variirt und für \(U_1\), ..., \(U_p\) immer die hervorgetretene Beziehung zu \(f\) und einer Curve \((n-2)^{\text{ter}}\) Ordnung fordert, die Coordinaten der Punkte \(U_1\), ..., \(U_p\) sich in bestimmter Weise und stetig ändern, zunächst, so lange die ersteren Variationen genügend klein sind, und weiter überhaupt, so lange die Discriminante von \(f\) nicht verschwindet und ausserdem die Wahl von \(U_1\), ..., \(U_p\) nicht unendlich vieldeutig wird. Mit \(U_1\), ..., \(U_p\) ändert sich gleichzeitig die Curve \(\psi+i\chi=0\) stetig, und man bekommt dadurch auch für die variirte Form \(f\) beständig eine Darstellung (1). Man deute nun die \(N=\frac12(n+1)(n+2)\) Coefficienten von \(f\) als homogene Punktcoordinaten in einem Raume von \(N-1\) Dimensionen. Die Formen \(f\), für welche bei beliebiger Wahl von \(A_0\), \(A_1\), ..., \(A_{n-4}\) jene erwähnte Vieldeutigkeit von \(U_1\), ..., \(U_p\) eintritt, liegen in diesem Raume auf gewissen algebraischen Gebilden von weniger als der \((N-2)^{\text{ten}}\) Ordnung. Ferner bilden die definiten Formen mit nicht verschwindender Discriminante darin ein einziges zusammenhängendes Gebiet, und die definiten Formen mit der Discriminante Null liegen auf der Grenze dieses Gebiets. Aus diesen Umständen nun ergiebt sich sogleich, dass überhaupt jede ternäre Form \(F\) von der \(n^{\text{ten}}\) Ordnung in der Gestalt \[ F = \frac{\Phi^2 + \Psi^2 + X^2}H \] darstellbar ist, wo \(\Phi\), \(\Psi\), \(X\) reelle Formen von der \((n-2)^{\text{ten}}\) Ordnung sind und \(H\) eine Form von der \((n-4)^{\text{ten}}\) Ordnung. \(H\) ist natürlich wieder definit, und ein Schluss von \(n-4\) auf \(n\) führt nun zu dem Satze: Jede ternäre definite Form \(F\) lässt sich in der Gestalt \[ F = \frac{\Phi_1^2 + \Phi_2^2 +\cdots+ \Phi_P^2}{\varphi_1^2 + \varphi_2^2 +\cdots+ \varphi_\varrho^2} \] darstellen, wo \(\Phi_1\), ..., \(\varphi_\varrho\) Formen mit reellen Coefficienten sind.
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    positive definite ternary forms
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    representation as a quotient of sums of squares
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    Identifiers