Su di un sistema lineare di coniche nello spazio. (Q1529471)

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Su di un sistema lineare di coniche nello spazio.
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    Su di un sistema lineare di coniche nello spazio. (English)
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    1892
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    Die alten Geometer kannten ausschliesslich die Punktgeometrie; daher beschäftigten sie sich nur mit den Eigenschaften der Punktsysteme. Vom Anfange des gegenwärtigen Jahrhunderts an beginnen die Untersuchungen über die Geradensysteme in der Ebene und die Ebenensysteme im Raume, und es ist nur etwa fünfzig Jahre her, seit die Forschungen über Geradensysteme im Raume begannen. Diesen folgten rasch die wichtigen und allgemein bekannten über Kugelsysteme und die etwas minder wichtigen und gewiss minder bekannten über Kreissysteme. Will man in derselben Richtung fortfahren, so bietet sich natürlich die Bestimmung der Eigenschaften der Kegelschnittssysteme dar. Zu der Auflösung der bezüglichen Aufgaben will die zu besprechende Abhandlung einen Beitrag liefern, der einem besonderen Kegelschnittsysteme gewidmet ist. Es sind gegeben ein Ebenenbündel \((O)\) und ein Netz \(R\) von Flächen zweiter Ordnung; zwischen beiden ist eine projective Beziehung festgesetzt. Jede Ebene \(\omega\) von \((O)\) wird von der entsprechenden Fläche \(S_2\) von \(R_2\) in einem Kegelschnitte \(\gamma_2\) geschnitten; daher bekommt man \(\infty^2\) Kegelschnitte, welche ein ``lineares'' System \(\varSigma\) bilden, weil durch jeden Punkt des Raumes im allgemeinen eine und nur eine Curve \(\gamma_2\) geht. Einem Ebenenbüschel \((r)\) von \((O)\) entspricht in \(R\) ein projectiver Büschel \((K_4)\) von \(S_2\); diese Büschel erzeugen eine kubische Fläche \(S_3\). Die so erzeugten \(\infty^2\) Flächen \(S_3\) bilden ein Netz \(\varXi\); zwei von ihnen schneiden sich in einem \(\gamma_2\) von \(\varSigma\) und ferner in einer Curve siebenter Ordnung \(C_7\), welche allen Flächen des Netzes gemein ist und in Folge dessen ``Leitlinie des Systems'' genannt wird. \(C_7\) ist vom Geschlechte 5; sie hat keine vierfach schneidende Gerade, aber \(\infty^1\) dreifach schneidende; letztere bilden eine Regelfläche \(15^{\text{ter}}\) Ordnung \(\varTheta_{15}\), welche als Doppellinie eine Curve von der Ordnung 10 und dem Geschlecht 6 hat. Bezeichnet man durch \(i, k, \lambda, \mu, \nu, \varrho\) der Reihe nach die Zahlen der Kegelschnitte von \(\varSigma\), welche den folgenden Bedingungen in gleicher Folge genügen: durch einen gegebenen Punkt zu gehen, eine gegebene Gerade als Sehne zu haben, zwei gegebene Gerade zu schneiden, eine gegebene Gerade zu schneiden und eine gegebene Ebene zu berühren, zwei gegebene Ebenen zu berühren, eine gegebene Ebene in einer gegebenen Geraden zu berühren: dann kann man sagen, dass das Charakteristiken-Problem für das System 2 durch folgende Gleichungen aufgelöst wird: \[ i=1,\quad k = 1,\quad \lambda = 9,\quad \mu = 12,\quad \nu = 16,\quad \varrho= 6. \] Die Geraden, welche die Kegelschnitte \(\gamma_2\) berühren, bilden einen auf den Raum eindeutig abbildbaren Complex vierten Grades, welcher als Doppellinien die Strahlen des Bündels \((O)\) und die Sehnen der Leitlinien hat. -- Die Curve \(C_7\) ist in Ordnung und Geschlecht allgemein. Nimmt man eine solche beliebig an, so kann man \(\infty^4\) Netze von Quadriflächen finden, welche ein System \(\varSigma\) erzeugen, von dem die angenommene Curve die Leitlinie ist. Die Kegelschnitte \(\gamma_2\), deren Ebenen einem Kegel \(m^{\text{ter}}\) Klasse angehören, dessen Mittelpunkt \(O\) ist, bilden eine Fläche \((3m)^{\text{ter}}\) Ordnung, welche die Leitlinie als \(m\)-fache Curve besitzt, \(10m\) Gerade enthält und rational ist, wenn und nur wenn jener Kegel rational ist: ist z. B. \(m=2\), so bekommt man eine Fläche sechster Ordnung, von der Caporali beiläufig gesprochen hat (Memorie di Geometria, Neapel 1888, S. 202). Nachdem der Verf. die birationalen involutorischen Baumtransformationen bestimmt hat, welche jeden \(\gamma_2\) in sich selbst transformiren, wendet er sich zu der Verwandtschaft zwischen Punkten und Geraden, welche man erhält, wenn man jeder Geraden des Raumes ihren Pol entsprechen lässt in Bezug auf den Kegelschnitt \(\gamma_2\), welcher jene Gerade als Sehne hat; eine Verwandschaft, in welcher jedem Punkt unendlich viele eine Regelschar bildende Geraden entsprechen. Zuletzt untersucht der Verf. kurz den besonderen Fall, wenn alle Kegelschnitte von \(\varSigma\) einen Punkt gemein haben. Er beweist, dass unter dieser Voraussetzung eine birationale Raumtransformation (4, 5) existirt, welche das gegebene System in einen Strahlenbündel verwandelt. Ausser diesen Resultaten, auf welche wir der Kürze wegen uns beschränken müssen, enthält die Arbeit des Herrn Montesano viele andere bemerkenswerte und liefert einen neuen Beweis von der beneidenswerten Einbildungskraft und von dem Anschauungsvermögen des Verf., sowie von seiner grossen Vertrautheit mit den eigenartigen Methoden der synthetischen Geometrie. Wer jedoch die Lectüre derselben beendet hat, wird fast unwillkürlich mit uns die Fragen aufwerfen: Wenn man ``linear'' ein System von \(\infty^2\) Kegelschnitten im Raume nennt, falls durch jeden Punkt des Raumes im allgemeinen nur ein Kegelschnitt des Systems geht, ist dann das von Herrn Montesano erforschte System das allgemeinste unter den linearen? und im verneinenden Falle, welchen Platz nimmt dasselbe in der Gesamtheit aller linearen \(\infty^2\) Kegelschnittsysteme ein? Fragen, welche eine unzweifelhafte Wichtigkeit für die ganze Geometrie der Kegelschnitte haben, deren Antwort man in der besprochenen Arbeit nicht erhält und schwerlich von der reinen Geometrie erwarten darf.
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