Unterredungen und mathematische Demonstrationen über zwei neue Wissenszweige, die Mechanik und die Fallgesetze betreffend. Aus dem Italienischen und Lateinischen übersetzt und herausgegeben von A. von Oettingen. (Q1530509)

Wenn im vorigen Jahrgange des Jahrbuchs das erste Heft der Galilei'schen Discorsi mit den beiden ersten Tagen in der vortrefflichen Uebersetzung des Hrn. von Oettingen angezeigt werden konnte (siehe JFM 22.0016.01), so sind wir nun in den Stand gesetzt, die beendigte Uebersetzung in den beiden neuen Heften, den dritten und vierten sowie den fünften und sechsten Tag umfassend, zu besprechen. Das Heft mit dem dritten und vierten Tage enthält eine der hervorragendsten Leistungen Galilei's, ein streng geordnetes System der Fallgesetze, von dem Lagrange gesagt hat, es gehöre ein ausserordentliches Genie dazu, diese beiden Tage zu verfassen; man werde dieselben nie genug bewundern können. Der Herausgeber bemerkt dazu, dass manche Aufgabe aus ihnen wert wäre, der Vergessenheit entzogen und in die Lehrbücher aufgenommen zu werden. Der Docent sowie der Schüler werde vielfach Gelegenheit finden, an ihrer Hand die Lehre vom Fall und von der Wurfbewegung zu vertiefen. Der Anhang zum dritten und vierten Tage, der fünfte und sechste Tag enthalten Schwerpunktsbestimmungen, Betrachtungen über Proportionen und die Stosswirkungen. ``Der Leser wird manchen anregenden Gedanken sowohl im Anhange zum dritten und vierten, als auch besonders im sechsten Tage finden. Leider ist der letztere offenbar von Galilei nicht ganz vollendet worden. Der Vollständigkeit wegen haben wir auch den fünften Tag aufnehmen müssen, wenngleich derselbe kaum mehr als ein historisches Interesse beansprucht.''