Zur Theorie des Ruhmkoff'schen Apparates. (Q1531504)

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Zur Theorie des Ruhmkoff'schen Apparates.
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    Zur Theorie des Ruhmkoff'schen Apparates. (English)
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    1891
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    Es sollen die elektrischen Vorgänge in dem Inductionsapparat nach der Unterbrechung des Hauptstroms auf theoretischen Wege ermittelt, und das Resultat durch den Versuch geprüft werden. Dazu war es nötig, gewisse Nebenumstände, wie sie in der Wirklichkeit vorkommen und das Problem compliciren, ausser Acht zu lassen. Deshalb wurde der Einfluss mehrerer Factoren an dem Apparat absichtlich vergrössert, damit die Nebenwirkungen im Vergleich zu jenen verschwinden, und damit die theoretischen Vorstellungen sich nach Möglichkeit mit der Wirklichkeit decken. Für den primären Stromkreis gelten dann die folgenden Gleichungen: \[ i = -c\frac{dv}{dt};\quad ri = v-l\;\frac{di}{dt} \] mit den Integralen: \[ v = i_0\;\frac{1}{\beta}\cdot\frac{1}{c}\;e^{-\alpha t}\sin \beta t, \quad i = i_0e^{-\alpha t}(\cos \beta t - \frac{\alpha}{\beta}\;\sin\beta t). \] Hierbei ist \(i\) die Stromstärke, \(r\) der Widerstand, \(v\) das Potential auf dem freien (nicht mit der Erde verbundenen) Ende des Stromkreises, \(l\) der Selbstinductionscoefficient, \(c\) die Capacität des Condensators; dieselben grossen Buchstaben sind die entsprechenden Grössen für den secundären Stromkreis; \(M\) ist der Coefficient der gegenseitigen Induction beider Stromleiter, ferner: \[ \alpha = \frac{r}{2l}, \quad \beta = \frac{2\pi}{\tau} = \sqrt{\frac{r^2}{4l^2} - \frac{1}{lc}}, \] \(\tau\) die Periode einer vollen Schwingung. Für den secundären Stromkreis, wofern derselbe geschlossen ist, wird die Bewegung der der Elektricität durch die Gleichung \[ L\;\frac{dJ}{dt} + RJ = -M\;\frac{di}{dt} \] dargestellt mit dem Integral \[ J = \frac{Mi_0}{L}(-e^{2\gamma t} + e^{-\alpha t}\cos \beta t), \] \[ \gamma = \frac{R}{2L}\,. \] In dem complicirteren Falle eines offenen secundären Stromkreises gelten die Gleichungen: \[ J=-C\;\frac{dV}{dt}, \quad RJ=V-L\;\frac{dJ}{dt}-M\;\frac{di}{dt}\,. \] Eurch Elimination von \(J\) folgt \(V\) als Integral der Gleichung: \[ \frac{d^{2}V}{dt^{2}}+ \frac{R}{L}\;\frac{dV}{dt}+\frac{1}{LC}\;V=\frac{M}{LC}\;\frac{di}{dt}\,, \] das drei verschiedene Formen annehmen kann, je nachdem \(\frac{R^{2}}{4L^{2}}>\frac{1}{LC}\), in welchem Falle das Integral aperiodisch, oder \(\frac{R^{2}}{4L^{2}}<\frac{1}{LC}\), in welchem Falle es periodisch, oder endlich \(\frac{R^{2}}{4L^{2}}=\frac{1}{LC}\) ist. Dem entsprechend hat auch \(J\) drei verschiedene Werte. Der nun folgende experimentelle Teil der Abhandlung prüft die erhaltenen Ergebnisse, vornehmlich unter Beobachtung der von einer Geissler'schen Röhre erhaltenen Funkenstrecke mit Hülfe eines rotirenden Spiegels.
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