Neuer Beweis des Satzes, dass jede ganze rationale Function einer Veränderlichen dargestellt werden kann als ein Product aus linearen Functionen derselben Veränderlichen. (Q1531654)
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | Neuer Beweis des Satzes, dass jede ganze rationale Function einer Veränderlichen dargestellt werden kann als ein Product aus linearen Functionen derselben Veränderlichen. |
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Neuer Beweis des Satzes, dass jede ganze rationale Function einer Veränderlichen dargestellt werden kann als ein Product aus linearen Functionen derselben Veränderlichen. (English)
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1891
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Wenn man den Coefficienten von \(x^{n-\nu}\) in der Entwickelung des Productes \((x-x_1)(x-x_2)\dots (x-x_n)\) mit \((x_1,x_2,\dots,x_n)_\nu\) bezeichnet, so lässt sich der Fundamentalsatz der Algebra dahin formuliren, dass zu irgend \(n\) gegebenen Grössen \(C_1,C_2,\dots,C_n\) stets ein System bestimmter Werte der Grössen \(x_1,x_2,\dots,x_n\) existirt, für welches die \(n\) Gleichungen \[ (1)\quad (x_1,x_2,\dots,x_n)_\nu=C_\nu \quad (\nu=1,2,\dots,n) \] bestehen. Der so formulirte Satz wird nun in der vorliegenden Mitteilung ``auf directeste Weise begründet durch Entwickelung eines Verfahrens, mittels dessen man, wenn \(C_1,\dots,C_n\) numerisch gegeben sind, \(n\) Zahlgrössen, die für \(x_1, \dots, x_n\) gesetzt die Gleichungen (1) befriedigen, mit Sicherheit berechnen kann, und zwar ohne dass zuvor die Existenz solcher Grössen bewiesen zu sein braucht''. Dieses Verfahren beruht im wesentlichen auf folgenden Ueberlegungen. Man darf sich zunächst auf den Fall beschränken, in welchem die Discriminante \(\varDelta(C_1,C_2,\dots,C_n)\) von \[ (2)\quad f(x)=x^n+C_1x^{n-1}+\cdots+C_n \] einen nicht verschwindenden Wert besitzt. Bezeichnet nun \(\varDelta_0\) eine positive Zahl, die kleiner als \(|\varDelta(C_1,C_2,\dots,C_n)|\) ist, so lässt sich die positive Grösse \(h_0\) so bestimmen, dass \[ (3)\quad |\varDelta(A_1,A_2,\dots,A_n)| > \varDelta_0 \] ist, sobald die Bedingungen \[ (4)\quad |C_1-A_1|<h_0,\quad |C_2-A_2|<h_0,\quad \dots,\quad |C_n-A_n|<h_0 \] erfüllt sind. Es seien nun \(a_1,a_1,\dots,a_n\) bestimmte Zahlgrössen, und es mögen die aus ihnen abgeleiteten Zahlen \[ (5)\quad A_\nu=(a_1,a_2,\dots,a_n)_\nu \quad (\nu=1,2,\dots,n) \] die Bedingungen \[ (6)\quad |C_1-A_1|<d_0,\quad |C_2-A_2|<d_0,\quad \dots,\quad |C_n-A_n|<d_0 \] erfüllen, wo \(d_0\) eine bestimmte positive aus \(\varDelta_0,h_0\) und \(C_1,\dots,C_n\) abgeleitete Zahl bedeutet, die \(\leqq h_0\) ist. Man setze nun \[ (7)\quad a_\nu'=a_\nu+\xi_\nu \quad (\nu=1,2,\dots,n) \] und bestimme \(\xi_1,\xi_2,\dots,\xi_\nu\) nach der Massgabe, dass die Entwickelung der Differenz \[ (8)\quad f(x)-\prod_{\nu=1}^n (x-a_\nu')=f(x)-\prod(x-a_\nu-\xi_\nu) \] nach Potenzen von \(\xi_1,\xi_2,\dots,\xi_n\) mit den Gliedern zweiter Dimension beginnt. Leitet man dann aus \((a_1',a_2',\dots,a_n')\) die Zahlen \((a_1^{\prime\prime},a_2^{\prime\prime},\dots,a_n^{\prime\prime})\) in derselben Weise her, wie aus \((a_1, a_2, \dots, a_n)\) die Zahlen \((a_1', a_2',\dots, a_n')\) abgeleitet wurden, sodann in derselben Weise aus \((a_1^{\prime\prime},\dots,a_n^{\prime\prime})\) die Zahlen \((a_1^{\prime\prime\prime},\dots,a_n^{\prime\prime\prime})\) u. s. f., so findet man, dass \(\lim_{\lambda=\infty} a_\nu^{(\lambda)}=x_\nu\) eine bestimmte endliche Zahl ist, und dass die so gewonnenen Zahlen \(x_1,x_2,\dots,x_n\) die Gleichungen (1) befriedigen. Es handelt sich nun noch darum, das Zahlensystem \((a_1,a_2,\dots,a_n)\) den Bedingungen (6) entsprechend zu bestimmen. Zu dem Ende nehme man \(n\) von einander verschiedene Zahlen \(a_1^{(0)},a_2^{(0)},\dots,a_n^{(0)}\) willkürlich an und setze \[ (9)\quad f_0(x)=\prod_\nu (x-a_\nu^{(0)}) = x^n+\sum_\nu C_\nu^{(0)} x^{n-\nu}, \] ferner \[ (10)\quad f(x,\tau)=x^n+\sum_\nu C_\nu^{(\tau)} x^{n-\nu}, \] wobei \[ (11)\quad C_{\nu}^{(\tau)}=\frac{(1-\tau)C_\nu^{(0)} +(1+ki)\tau C_\nu}{1+k \tau i} \] ist. Dabei bedeutet \(k\) eine reelle Zahl, die so bestimmt ist, dass die Discriminante von \(f(x,\tau)\) für jeden dem Intervalle \(0 \dots 1\) angehörenden Wert von \(\tau\) nicht verschwindet und also, absolut genommen, grösser als eine angebbare positive Zahl bleibt. Indem man nun \(\tau\) die Werte \(0,\frac 1g,\frac 2g,\dots,\frac{g-1}{g},1\) beilegt, unter \(g\) eine genügend grosse ganze Zahl verstanden, erhält man die Zahlensysteme \[ (12)\quad \left( C_1^{\left( \frac \lambda g \right)}, C_2^{\left( \frac \lambda g \right)}, \dots, C_n^{\left( \frac \lambda g \right)} \right) \quad (\lambda=0,1,2,\dots,g). \] Kennt man nun für einen zwischen 0 und \(g\) liegenden Wert von \(\lambda\) ein den Bedingungen \[ (13)\quad |C_\nu^{\left( \frac \lambda g \right)} - (a_{\lambda 1},\dots,a_{\lambda n})_\nu| < d_0 \quad (\nu=1,\dots,n) \] genügendes System von Grössen \(a_{\lambda 1},\dots,a_{\lambda n}\), so kann man aus demselben ein den Bedingungen \[ (14)\quad |C_\nu^{\left( \frac{\lambda+1}g \right)} - (a_{\lambda+1,1},\dots,a_{\lambda+1,n})_\nu| < d_0 \quad (\nu=1,\dots,n) \] genügendes System von Grössen \(a_{\lambda+1,1},\dots,a_{\lambda+1,n}\) ableiten. Da aber für \(\lambda = 1\) das System \[ a_{11}=a_1^{(0)},\quad a_{12}=a_2^{(0)},\dots, a_{1n}=a_n^{(0)} \] den Bedingungen (13) genügt (sobald \(g\) genügend gross gewählt ist), so erhält man schliesslich ein System \[ a_{g1}=a_1,\;a_{g2}=a_2,\dots,a_{gn}=a_n, \] welches den Bedingungen (6) genügt. Die Bestimmung der Grössensysteme \(a_{\lambda 1},\dots,a_{\lambda n}\) wird wesentlich erleichtert, wenn man die Grössen \(a_1^{(0)},\dots,a_n^{(0)}\) als rationale Zahlen annimmt und zugleich \(C_1, C_2,\dots, C_n\) als rational voraussetzt. Von diesem Falle, wo \(C_1,C_2,\dots,C_n\) rational sind, geht man dann leicht zu dem allgemeinen Falle über.
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