Zur Theorie der Schwingungen gestrichener Saiten. (Q1534243)

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Zur Theorie der Schwingungen gestrichener Saiten.
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    Zur Theorie der Schwingungen gestrichener Saiten. (English)
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    1890
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    Durch directe Messung mittels des Vibrationsmikroskops hatte Herr von Helmholtz festgestellt, dass jeder Punkt einer gestrichenen Saite in der Weise schwingt, dass für \[ 0<t<{\mathfrak T},\quad y=ft+h, \] und für \[ {\mathfrak T}<t<T,\quad y=g(T-t)+h \] gesetzt werden kann. Hierbei sind \(h\) und \({\mathfrak T}\) Functionen von \(x,f\) und \(g\) Grössen, welche durch die Gleichung: \[ f{\mathfrak T}=g(T-{\mathfrak T}) \] verbunden sind. Aus Vergleich mit der trigonometrischen Entwickelung für die Schwingungen einer beiderseits eingespannten Saite von der Länge \(L\) hatte Herr von Helmholtz gefolgert \[ f=\frac{8P(L-x)} {LT},\quad g=\frac{8Px} {LT},\quad p=\frac{4P(L-x)} {L^2}, \] wo \(P\) die Amplitude in der Mitte und \(p\) an der Stelle \(x\) ist. Herr Voigt hebt hervor, dass die Lösung nicht der Differentialgleichung für die Saitenschwingung genügt, was darin seinen Grund habe, dass stillschweigend für alle Punkte dieselbe Phase angenommen sei. Der Verfasser sucht diesen Uebelstand zu beseitigen, indem er setzt für \[ t_0<t<{\mathfrak T}+t_0,\quad y=f(t-t_0)+h, \] für \[ {\mathfrak T}+t_0<t<T+t_0,\quad y=g(T-t+t_0)+h, \] wo \(t_0\) die Phase ist und somit eine Function von \(x\). Durch das von Herrn von Helmholtz angewandte Verfahren ergiebt sich jetzt \[ \frac{{\mathfrak T}}T=\frac xL,\quad t_0=-\frac{xT} {2L}, \] \(f\) und \(g\) behalten ihre von Hrn. von Helmholtz bestimten Werte; endlich: \[ h=-p=-\frac{4Px(L-x)} {L^2} \,. \] Man hat also für \[ -\frac{xT} {2L}<t<\frac{xT} {2L},\quad y=\frac{8P(L-x)t} {L.T} \,. \] dagegen für \[ \frac{xT} {2L}<t<\frac{(2L-x)T} {2L},\quad y=\frac{8Px(T-2t)} {2LT} \,. \] Zum Schluss verweist Hr. Voigt auf eine Abhandlung in den Ber. der Naturf.-Ges. in Freiburg VII. 500. 1880, in welcher Hr. Lindemann, wenn auch auf anderem Wege, zu demselben Resultate gelangt.
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