Sulle forze elementari elettromagnetiche ed elettrodinamiche. II. (Q1534312)

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Sulle forze elementari elettromagnetiche ed elettrodinamiche. II.
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    Sulle forze elementari elettromagnetiche ed elettrodinamiche. II. (English)
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    1890
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    In einer früheren Abhandlung (vergl. F. d. M. XXI. 1889. 1124, JFM 21.1124.01) hatte der Verfasser das allgemeinste Gesetz für die ponderomotorische Wirkung zwischen zwei Stromelementen sowie zwischen einem Stromelement und einem Magnetpol, welches der Bedingung der Aequivalenz eines Elementarstroms mit einem magnetischen Molecül genügt, unter der Voraussetzung aufgestellt, dass die Kraft eines Stromelements auf ein anderes an letzterem angreift. Diese Voraussetzung lässt er in der vorliegenden Untersuchung fallen, indem er mit Korteweg (J. für Math. XC, F. d. M. XII. 1880. 782, JFM 12.0782.02) auch Kräftepaare als wirkend annimmt. 1) Für die Wirkung zwischen zwei Stromelementen werden folgende Hypothesen zu Grunde gelegt: a) Die Wirkung ist proportional mit \(ii'dsds'\), kehrt also bei Umkehrung des einen oder andern Stromes ihre Richtung um. b) Die Wirkung ist nur abhängig von der relativen Lage der zwei Stromelemente. c) Die Stromelemente können durch ihre Componenten ersetzt werden. Um nun die Wirkung von \(ds\) auf \(ds'\) zu bestimmen, seien \(O\) und \(O'\) ihre Mittelpunkte, \(OO'=r\); wir nehmen \(O'\) zum Coordinatenanfang, die Richtung \(OO'\) zur positiven \(x'\)-Axe, die Ebene \((ds,r)\) zur \(x'z'\)-Ebene; ferner sei \(<(ds,r)=\vartheta\), \(<(ds',r)=\vartheta'\), der Winkel der Ebenen \((ds',r)\) und \((ds,r)=\varphi\), die Axencomponenten von \(ds\) und \(ds'(du,dw)\) und \((du',dv',dw')\), die auf \(r\) senkrechte Componente von \(ds'\) sei \(dt'\). Durch die Hypothesen (a) und (b) werden gewisse Kräfte und Kräftepaare ausgeschlossen, sodass nur folgende an \(O'\) wirkende Kräfte und folgende Kräftepaare übrig bleiben: a) Die Wirkung von \(du\) auf \(du'\) giebt eine nach \(x'\) gerichtete Kraft \(=Aii'dudu'\), wo \(A\), ebenso wie die folgenden \(B,C,\dots\), eine unbekannte Function von \(r\) ist, welche für \(r=\infty\) verschwindet. b) \((dw,dw')\) giebt eine Kraft nach \(x'\), \(=Bii'dwdw'\). c) \((dw,du')\) giebt eine Kraft nach \(z'\), \(=Cii'dwdu'\), und ein Kräftepaar nach \(y'\), \(=-Pii'dwdu'\). d) \((du,dt')\) giebt eine Kraft nach \(dt'\), \(=Dii'dudt'\), und ein Kräftepaar, dessen Axe \(a\) auf der Ebene \((ds',r)\) senkrecht steht, \(=Nii'dudt'\). e) \((dw,dv')\) giebt ein Kräftepaar nach \(x'\), \(=Qii'dwdv'\). Wir haben also folgende in \(O'\) angreifende Kräfte: \[ \begin{aligned} & K_{x'}=ii'dsds'[A\cos \vartheta \cos \vartheta' +B\sin \vartheta \sin \vartheta' \cos \varphi],\\ & K_{z'}=ii'dsds'.C\sin \vartheta \cos \vartheta', \quad K_{t'}=ii'dsds'.D\cos \vartheta \sin \vartheta'\end{aligned} \] und folgende Kräftepaare: \[ P_{x'}=ii'dsds'.Q\sin \vartheta \sin \vartheta' \cos \varphi, \quad P_{y'}=- ii'dsds'.P\sin \vartheta \cos \vartheta', \] \[ P_a=ii'dsds'.N\cos \vartheta \sin \vartheta'. \] Hieraus ergeben sich folgende Componenten der in \(O'\) angreifenden Kraft und des Kräftepaares in Beziehung auf drei beliebige rechtwinklige Axen \((x,y,z)\), wenn wir die Richtungscosinus von \(r\) mit \(r_x=\frac {x'- x}r\), \(r_y\), \(r_z\) bezeichnen, die Richtungscosinus von \(ds\) und \(ds'\) mit \((\alpha_x, \alpha_y, \alpha_z)\) und \((\alpha_x', \alpha_y', \alpha_z')\): \[ \frac X{ii'dsds'} =(A\cos \vartheta \cos \vartheta' +B\sin \vartheta \sin \vartheta' \cos \varphi )r_x +C\cos \vartheta' (\alpha_x -\cos \vartheta r_x)+D\cos \vartheta (\alpha_x' -\cos \vartheta' r_x)\quad \text{etc.}, \] \[ \frac {P_x} {ii'dsds'}=iP\cos \vartheta' (\alpha_y r_z-\alpha_z r_y)+Q\sin \vartheta \sin \vartheta' \sin \varphi.r_x+N\cos \vartheta (\alpha_y' r_z- \alpha_z' r_y)\quad \text{etc.}, \] oder wenn wir statt \(\varphi'\) den \(<(ds,ds')=\varepsilon\) einführen mittels der Gleichungen \[ \begin{aligned} & \sin \vartheta \sin \vartheta' \cos \varphi =\cos \varepsilon - \cos \vartheta \cos \vartheta',\\ & \sin \vartheta \sin \vartheta' \sin \varphi .r_x=(\alpha_y' \alpha_z - \alpha_z' \alpha_y )+\cos \vartheta (r_y\alpha_z' -r_z\alpha_y') +\cos \vartheta' (\alpha_y r_z-\alpha_z r_y),\end{aligned} \] \[ \text{(I)} \quad \left\{ \begin{aligned} & \frac X{ii'dsds'}=(A-B-C-D)\cos \vartheta \cos \vartheta' .r_x+B\cos \varepsilon .r_x+C\cos \vartheta' .\alpha_x +D\cos \vartheta .\alpha_x' \quad \text{etc.}, \\ & \frac {P_x} {ii'dsds'}=(Q-P)\cos \vartheta' (\alpha_y r_z-\alpha_z r_y)+(N- Q)\cos \vartheta (\alpha_y' r_z-\alpha_z' r_y)-Q(\alpha_y \alpha_z' -\alpha_z \alpha_y' )\quad \text{etc.}, \end{aligned}\right. \] 2) Für die Wirkung zwischen einem Stromelement \(ds\) und einem Magnetpol \(m'\) werden die den obigen analogen Hypothesen aufgestellt, dass dieselbe proportional \(m'ids\) und nur von der relativen Lage abhängig ist, und dass sich das Stromelement durch seine Componenten ersetzen lässt. Für die Wirkung von \(ds\) auf \(m'\) nehmen wir \(m'\) zum Coordinatenanfang, \(Om'\) zur \(x'\)-Axe, die Ebene \((ds,r)\) zur \(x'z'\)-Ebene und zerlegen \(ds\) wieder in die Componenten \(du\) und \(dw\) nach \(x'\) und \(z'\); wir haben dann folgende in \(m'\) angreifende Kräfte und folgende Kräftepaare: a) \(du\) giebt eine Kraft nach \(x'\), \(=Em'idu\). b) \(dw\) giebt zwei Kräfte nach \(y'\) und \(z'\), \(=-Jm'idw\) und \(Lm'idw\). Es ist also \[ K_{x'}=m'ids.E\cos \vartheta, \quad K_{y'}=-m'ids.F\sin \vartheta, \quad K_{z'}=m'ids.G\sin \vartheta, \] \[ P_{x'}=0,\quad P_{y'}=-m'ids.J\sin \vartheta, \quad P_{z'}=m'ids.L\sin \vartheta. \] Daraus ergeben sich folgende Componenten der in \(m'\) angebrachten Kraft und des Kräftepaares nach drei beliebigen Axen: \[ \text{(II)} \quad \left\{\begin{aligned} & \frac X{m'ids}=(E-G)\cos \vartheta .r_x-F(\alpha_y r_z-\alpha_z r_y)+G\alpha_x \quad \text{etc.}, \\ & \frac {P_x} {m'ids}=-L\cos \vartheta .r_x-J(\alpha_y r_z-\alpha_z r_y)+L\alpha _x \quad \text{etc.} \end{aligned}\right. \] Ebenso ergeben sich für die Wirkung eines Pols \(m\) auf ein Stromelement \(ds'\) die Componenten der in \(O'\) angebrachten Kraft und des Kräftepaars \[ \text{(IIa)} \quad \left\{\begin{aligned} & \frac {X'} {mi'ds'}=(E'-G')\cos \vartheta' .r_x- F'(\alpha_y' r_z-\alpha_z' r_y)+G'\alpha_x', \\ & \frac {P_x'} {mi'ds'}=-L'\cos \vartheta' .r_x-J'(\alpha_y' r_z- \alpha_z' r_y)+ L'\alpha_x'. \end{aligned}\right. \] 3) Aus den Gleichungen (IIa) ergeben sich für die Wirkung eines magnetischen Molecüls vom Moment \(\mu\) auf ein Stromelement \(ds'\) folgende Componenten der in \(O'\) angebrachten Kraft und des Kräftepaares, wenn wir den Mittelpunkt \(O\) des magnetischen Molecüls zum Coordinatenanfang, \(OO'\) zur \(x\)- Axe, die Ebene durch \(OO'\) und die Axe des Molecüls zur \(xz\)-Ebene nehmen und den Winkel zwischen der Axe des Molecüls und der \(x\)-Axe mit \(\lambda\) bezeichnen: \[ (1)\quad \left\{\begin{aligned} & \frac {\varphi_x} {\mu i'ds'}=-\frac {dE'} {dr}\cos \lambda \alpha_x' +\frac {F'}r\sin \lambda \alpha_y' -\frac {E'-G'}r\sin \lambda \alpha_z', \\ & \frac {\varphi_y} {\mu i'ds'}=-\frac {F'}r\sin \lambda \alpha_x' -\frac {dG'} {dr} \cos \lambda \alpha_y' +\frac {dF'} {dr}\cos \lambda \alpha_z', \\ & \frac {\varphi_z} {\mu i'ds'}=-\frac {E'-G'}r\sin \lambda \alpha_x' -\frac {dF'} {dr}\cos \lambda \alpha_y' -\frac {dG'} {dr}\cos \lambda \alpha_z'. \end{aligned}\right. \] \[ (2)\quad \left\{\begin{aligned} & \frac {\psi_x} {\mu i'ds'}=\frac {J'}r\sin \lambda \alpha_y' +\frac {L'}r\sin \lambda \alpha_z', \\ & \frac {\psi_y} {\mu i'ds'}=-\frac {J'}r\sin \lambda \alpha_x' -\frac {dL'} {dr}\cos \lambda \alpha_y' +\frac {dJ'} {dr}\cos \lambda \alpha_z', \\ & \frac {\psi_z} {\mu i'ds'}=\frac {L'}r\sin \lambda \alpha_x' -\frac {dJ'} {dr}\cos \lambda \alpha_y' -\frac {dL'} {dr}\cos \lambda \alpha_z'. \end{aligned}\right. \] Dagegen folgt aus den Gleichungen (I), wenn man an Stelle des magnetischen Molecüls einen auf der Axe desselben senkrechten Kreisstrom vom Moment \(\mu\) setzt: \[ \text{(1a)} \quad \left\{\begin{aligned} & \frac {\varphi_x} {\mu i'ds'}=\left( \frac {- A+B+D}r+\frac {dB} {dr}\right) \sin \lambda \alpha_y', \\ & \frac {\varphi_y} {\mu i'ds'}=\left( \frac {-A+C+D}r+\frac {dC} {dr}\right)\sin \lambda \alpha_x' +\frac {B-C}r\cos \lambda \alpha_z', \\ & \frac {\varphi_z} {\mu i'ds'}=\frac {C-B}r\cos \lambda \alpha_y'. \end{aligned}\right. \] \[ \text{(2a)} \quad \left\{\begin{aligned} & \frac {\psi_x} {\mu i'ds'}=\frac {2(P-Q)}r\cos \lambda \alpha_x' +\left( \frac {N-Q}r-\frac {dQ} {dr}\right) \sin \lambda \alpha_z', \\ & \frac {\psi_y} {\mu i'ds'}=\frac {Q-P}r\cos \lambda \alpha_y', \\ & \frac {\psi_z} {\mu i'ds'}=\left( \frac {P-N}r+\frac {dP} {dr}\right) \sin \lambda \alpha_x' -\frac {P-Q}r\cos \lambda \alpha_z'. \end{aligned}\right. \] Für die Wirkung eines Stromelementes \(ds\) auf ein magnetisches Molecül vom Moment \(\mu'\) ergeben sich aus (II) folgende Componenten der im Mittelpunkte \(O'\) des Molecüls angebrachten Kraft und des Kräftepaares, wenn wir \(O\) zum Anfangspunkte, \(OO'\) zur \(x\)-Axe, die Ebene durch \(OO'\) und die magnetische Axe zur \(xz\)-Ebene nehmen: Für die Kraftcomponenten \(\frac {\varphi_x'} {\mu' ids} \) etc. gelten die Ausdrücke (1), worin nur statt der gestrichenen Buchstaben die ungestrichenen zu setzen und die Vorzeichen umzukehren sind. Zur Berechnung der Kräftepaare müssen die aus der Verlegung der Kräftepaare hinzugefügt werden; dadurch ergiebt sich \[ (4)\quad \left\{\begin{aligned} & \frac {\psi_x'} {\mu' ids}=-\left( G+\frac Jr\right) \sin \lambda \alpha_y +\left( F-\frac Lr\right) \sin \lambda \alpha_z, \\ & \frac{\psi_y'} {\mu' ids}=\left( E+\frac Jr\right) \sin \lambda \alpha_x +\left( \frac {dL} {dr}-F\right) \cos \lambda \alpha_y -\left( \frac {dJ} {dr}+G\right) \cos \lambda \alpha_z, \\ & \frac {\psi_z'} {\mu' ids}=-\frac Lr\sin \lambda \alpha_x +\left( \frac {dJ} {dr}+G\right) \cos \lambda \alpha_y +\left( \frac{dL} {dr}-F\right) \cos \lambda \alpha_z. \end{aligned}\right. \] Ersetzt man den Magneten durch einen Strom, so erhält man aus den Gleichungen (I) \[ \text{(3a)} \quad \left\{\begin{aligned} & \frac {\varphi_x'} {\mu' ids}=\left( \frac {A-B-C}r -\frac {dB} {dr}\right) \sin \lambda \alpha_y, \\ & \frac {\varphi_y'} {\mu' ids}=\left( \frac {A-C-D}r-\frac {dD} {dr}\right)\sin \lambda \alpha_x -\frac{B-D}r\cos \lambda \alpha_z, \\ & \frac {\varphi_z'} {\mu' ids}=\frac {B-D}r\cos \lambda \alpha_y. \end{aligned}\right. \] \[ \text{(4a)} \quad \left\{\begin{aligned} & \frac {\psi_x'} {\mu' ids}=2\left( \frac {N-Q}r- D\right) \cos \lambda \alpha_x +\left( \frac {P-Q}r+C-\frac {dQ} {dr}\right)\sin \lambda \alpha_z, \\ & \frac {\psi_y'} {\mu' ids}=\left( \frac {Q-N}r+B\right) \cos \lambda\alpha_y,\\ & \frac {\psi_z'} {\mu' ids}=\left( \frac {N-P}r+\frac {dN} {dr}-A- D\right)\sin\lambda \alpha_x +\left( \frac {Q-N}r +B\right) \cos \lambda \alpha_z. \end{aligned}\right. \] Soll nun das magnetische Molecül dem Elementarstrom äquivalent sein, so giebt die Identificirung der Gleichungen (1) und (2) mit (1a) und (2a) eine Reihe von Gleichungen, aus denen schliesslich folgt: \[ (5)\quad E'=G'=J'=L'=0,\quad F'=\frac {c'} {r^2}\cdot \] \[ (6)\quad \left\{\begin{aligned} & \text{a) } B-C=-\frac {2c'} {r^2},\quad \text{b) } A-C-D- r\;\frac {dC} {dr}=\frac {c'} {r^2}, \\ & \text{c) } P=Q,\quad \quad \quad \quad \text{d) } N-Q-r\;\frac {dQ} {dr}=0,\end{aligned}\right. \] wo \(c'\) eine Constante ist. Die Gleichungen (5) drücken aus, dass die Kraft eines Pols auf ein Stromelement an letzterem angreift und nach dem Biot'schen Gesetz erfolgt. Analog giebt die Identificirung der Gleichungen (3) und (4) mit (3a) und (4a) folgende Endgleichungen: \[ (7)\quad E=G=J=0,\quad F=\frac c{r^2},\quad L=\frac cr, \] \[ (8)\quad \left\{\begin{aligned} & \text{a) } B-D=-\frac {2c} {r^2},\quad \text{b) } A-C-D- r\;\frac {dD} {dr}=\frac c{r^2}, \\ & \text{c) } N-Q=rD,\quad \quad \text{d) } P-Q-r\;\frac {dQ} {dr}=- Cr.\end{aligned}\right. \] Die Gleichungen (7) drücken aus, dass die Kraft eines Stromelements auf einen Pol am Stromelement angreift und nach dem Biot'schen Gesetz erfolgt. 4) Aus den Gleichungen (5)-(8) ergeben sich schliesslich folgende Gleichungen: \[ \text{(A)} \quad E=E'=G=G'=J=J'=L'=0,\quad F=F'=\frac c{r^2},\quad L=\frac cr, \] welche das Biot'sche Gesetz ausdrücken, und \[ \text{(B)} \quad \left\{\begin{aligned} & A=\frac c{r^2}+2\;\frac {dQ} {dr}+r\;\frac {d^2Q} {dr^2},\quad B=- \frac {2c} {r^2}+\frac {dQ} {dr}, \\ & C=D=\frac {dQ} {dr}, \\ & P=Q,\quad N=Q+r\;\frac {dQ} {dr}\cdot \end{aligned}\right. \] Diese Bedingungsgleichungen genügen dem Princip der Reaction, wonach die in einen beliebigen Punkt verlegten Kraftcomponenten des Systems sowie die Kräftepaare die Summe 0 geben müssen. In den Gleichungen (B) drücken die Glieder mit der Constante \(c\) eine Kraft aus, welche im Mittelpunkte des afficirten Stromelements angreift und dem Ampère'schen Gesetz entspricht; bezeichnen wir in Beziehung auf beliebige Axen die Componenten der im Mittelpunkte von \(ds'\) angreifenden Kraft von \(ds\) auf \(ds'\) mit \(X_a+X_1\) etc., wo \(X_a\) die Ampére'sche Kraft ist, und die Componenten des Kräftepaars mit \(P_x\) etc., so wird nach (I) und (B), wenn wir \[ \cos \vartheta =-\frac {dr} {ds},\quad \cos \vartheta' =\frac {dr} {ds'},\quad \cos \varepsilon =-\frac {dr} {ds}\;\frac {dr} {ds'}-r\;\frac{d^2r} {dsds'} \] setzen, \[ (9)\quad \left\{\begin{aligned} & \frac {X_1} {ii'dsds'}=\left( \frac {d^2Q} {dr^2}\;\frac {dr}{ds}\;\frac {dr} {ds'}+\frac {dQ} {dr}\;\frac {d^2r} {dsds'}\right) (x-x')+\frac {dQ} {dr}\left( \frac {dr} {ds'}\;\frac {dx} {ds}-\frac {dr} {ds}\;\frac {dx'} {ds'}\right) =\frac {d^2} {dsds'}\;[Q(x-x')], \\ & \frac {P_x} {ii'dsds'}=-\frac {dQ} {ds}\left[ (y-y')\frac {dz'} {ds'}-(z-z')\;\frac {dy'} {ds'}\right] +Q\left( \frac {dz} {ds}\;\frac {dy'} {ds'}-\frac {dy} {ds}\;\frac {dz'} {ds'}\right) \cdot \end{aligned}\right. \] Verlegen wir die Kraft in den willkürlichen Coordinatenanfang, so kommt das von der Zusatzkraft herrührende Kräftepaar \(y'Z_1-z'Y_1\) hinzu, und das neue von \(Q\) abhängige Kräftepaar wird \[ \text{(9a)} \quad \frac {P_x'} {ii'dsds'}=\frac {d^2} {dsds'}[Q(y'z-z'y)]. \] Diese Form der von der unbekannten Kraft \(Q\) abhängigen Zusatzkräfte und Kräftepaare zeigt, dass dieselben verschwinden, wenn einer der zwei Stromkreise geschlossen ist. Für zwei nicht geschlossene Stromleiter erhalten wir, wenn wir den Anfangs- und Endpunkt von \(s\) mit 1 und 2, den von \(s'\) mit 3 und 4 bezeichnen: \[ \begin{aligned} & \frac {X_1} {ii'}=Q_{24}(x_2-x_4)-Q_{14}(x_1-x_4)-Q_{23}(x_2- x_3)+Q_{13}(x_1-x_3),\\ & \frac {P_x'} {ii'}=Q_{24}(y_4z_2-z_4y_2)-\cdots .\end{aligned} \] Hiernach besteht die Zusatzkraft von \(s\) auf \(s'\) aus vier von den Enden von \(s\) ausgehenden und an den Enden von \(s'\) angreifenden Kräften \(=Qr\), wo \(r\) die Entfernung der betreffenden Enden bezeichnet; und zwar sind die Kräfte anziehende zwischen zwei Eintritts- oder zwei Austrittsstellen des Stroms, abstossende zwischen einer Eintritts- und einer Austrittsstelle. Das Resultat der Untersuchung ist also folgendes: Durch die Bedingung der Aequivalenz der ponderomotorischen Wirkungen eines Elementarstroms und eines magnetischen Molecüls auf ein Stromelement und umgekehrt ist die Wirkung zwischen einem Stromelement und einem Magnetpol vollkommen bestimmt als eine an dem Stromelement angreifende und nach dem Biot'schen Gesetz erfolgende Kraft. Dagegen ergiebt sich die ponderomotorischen Wirkung zwischen zwei Stromelementen als eine Summe zweier Teile, von denen der erste eine durch das afficirte Stromelement gehende und dem Ampère'schen Gesetz folgende Kraft ist, während der zweite nur zwischen zwei nicht geschlossenen Stromleitern vorhanden ist und aus vier Kräften zwischen den Stromenden besteht, welche gleich einer unbekannten Function der Entfernung sind.
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