Ueber eine mögliche, aus den Joule-Thomson'schen Abkühlungsversuchen herzuleitende Form der Zustandsgleichung für Gase. (Q1534410)

Aus den Abkühlungsversuchen von Joule und Thomson, die zwischen den Druck- und Temperaturänderungen \(dp\) und \(d\theta\) die Beziehung \(d\theta =\frac n{\theta^2}\, dp\) ergeben, wird folgende Zustandsgleichung abgeleitet: \[ v=\frac {R.\theta}p -\frac {n.C_0} {3A.\theta^2} \,. \] (\(C_0\) bedeutet die Wärmecapacität bei constantem Druck, und zwar für einen gewissen Druck \(p_0\) und eine gewisse Temperatur \(\theta_0\); \(A\) ist das Wärmeäquivalent der Arbeitseinheit). Giebt man einer bei der Integration auftretenden willkürlichen Function \(f(p)\) statt der Form \(\frac Rp\) die andere \(\frac Rp+\gamma\), wo \(R\) und \(\gamma\) Constanten bedeuten, so heisst die Zustandsgleichung: \[ v=\frac {R.\theta}p -\frac {n.C_0} {3A\theta^2} +\gamma. \theta. \] Die Clausius'sche Gleichung lautet in einer der vereinfachten Formen: \[ v=\frac {R\theta}p -\frac C{R.\theta^2} +\alpha. \] Der Unterschied liegt nur darin, dass \(\alpha\) durch \(\gamma.\theta\) ersetzt ist; das von den Capillarkräften herrührende Glied ist in beiden Gleichungen von derselben Form. Die etwas abgeänderte Clausius'sche Gleichung, die in vollständiger Form also lauten würde: \[ \left( p+\frac b{\theta (v+\beta)^2} \right) .(v-\gamma. \theta) =R\theta, \] entspricht durchaus den Joule-Thomson'schen Versuchen, während die Gleichung von Van der Waals \[ \left(p+\frac b{v^2}\right) (v-\alpha) =R.\theta, \] oder einfacher: \[ v=\frac {R\theta}p -\frac b{R\theta} +\alpha \] grössere Abweichungen ergiebt. Nach den Untersuchungen von Natanson, der die Versuche von Joule und Thomson wiederholte (Wiedemann Ann. XXXI), wäre \[ d\theta =\frac {a+bp} {\theta^2}\;dp; \] im Einklange mit diesem Ergebnis stände folgende Form der Zustandsgleichung: \[ \left( p+\frac {\lambda +\mu p} {\theta (v+\beta)^2} \right) .(v-\gamma. \theta) =R.\theta. \]