Beitrag zur Theorie der Krystallstructur. (Q1538298)

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Beitrag zur Theorie der Krystallstructur.
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    Beitrag zur Theorie der Krystallstructur. (English)
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    1888
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    In der ersten Arbeit (siehe JFM 20.0521.01) wird unter Voraussetzung euklidischer Massbestimmung zunächst die Aufgabe behandelt, den Raum lückenlos in congruente Bereiche zu teilen, sodass jeder derselben auf gleiche Art von den Nachbarbereichen umgeben ist. Jede solche Teilung gehört zu einer bestimmten Gruppe von Bewegungen, durch welche jeder Bereich in einen anderen übergeführt werden kann. Wird ein Punkt allen Bewegungen einer Gruppe unterworfen, so entsteht ein regelmässiges Punktsystem. Aus einem Bereich, welcher nur einen dieser Punkte enthält (Fundamentalbereich), lässt sich dann durch die Bewegungen einer Gruppe eine Raumteilung der verlangten Art herstellen. Es werden dann Raumteilungen specieller Art im herstellen. Es werden dann Raumteilungen specieller Art im Anschluss an besondere Bewegungsgruppen untersucht, wie sie der Verfasser in früheren Arbeiten (Math. Ann. XXVIII und XXIX, vgl. F. d. M. XIX. 1887. 143, JFM 19.0143.02) betrachtet hat. -- Im zweiten Teile der Arbeit wird gezeigt, wie die meisten Bewegungsgruppen unter Hinzunahme des Symmetrie-Begriffs einer Erweiterung durch Spiegelung fähig sind. Die zugehörigen Raumteilungen liefern congruente bezw. symmetrische Polyeder, welche durch Bewegung und Spiegelung in einander übergehen. Aus den einer solchen Erweiterung nicht fähigen Bewegungsgruppen gehen Raumteilungen mittels abwechselnd congruenter und symmetrischer Bereiche hervor, welche nur durch Bewegungen in einander übergehen können, weil die Bedingung der gleichartigen Umgebung jedes Bereiches von den Nachbarbereichen hier nicht mehr erfüllt ist. Unter Verzicht auf diese Bedingung sind auch Raumteilungen in lauter congruente Gebiete möglich. In der zweiten Arbeit wird der Zusammenhang zwischen regulären Raumteilungen und regulären Punktgruppen zur Vervollständigung der hauptsächlich durch Bravais, Wiener und Sohncke ausgebildeten Theorie benutzt, nach welcher die Structur eines Krystalles geometrisch durch eine regelmässige Verteilung von Punkten im Raume dargestellt wird. Solcher Punktsysteme giebt es nach Sohncke 65. Ihnen entsprechen ebensoviele Bewegungsgruppen und Raumteilungen. Dieselben reichen aber nicht aus, um alle Krystallstructuren zu erklären, welche in den von Minnigerode aufgestellten 32 möglichen Krystallklassen vorkommen. Der Verfasser hat nun im Zusammenhange mit den durch Spiegelung erhaltenen Bewegungsgruppen noch 171 symmetrisch-reguläre Punktsysteme aufgestellt, welche im Verein mit den Sohncke'schen in der That ausreichen, um alle aus den 32 Krystallklassen hervorgehenden Krystallformen geometrisch darzustellen. Im Vergleich mit der neuerdings von Sohncke ausgeführten Erweiterung seiner Theorie erblickt der Verfasser die Vorzüge der seinigen 1) in der Gleichwertigkeit aller Systempunkte, 2) in der geometrischen Analogie zwischen Krystallklasse und Krystallstructur, 3) in der Uebereinstimmung zwischen der Flächenzahl der Krystallklassen und der Zahl der in einem gewissen Bereich enthaltenen Raumpunkte, 4) in der Unabhängigkeit des Symmetriecharakters der Punktsysteme von der Lage des Constructionspunktes. Diese Theorie ist hiernach für die verschieden physikalischen Vorstellungen von dem Aufbau der Krystalle gleich annehmbar.
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