Ueber invariante Gebilde ternärer Formen. (Q1539757)

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Ueber invariante Gebilde ternärer Formen.
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    Ueber invariante Gebilde ternärer Formen. (English)
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    1887
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    Zunächst giebt der Verfasser eine systematische Behandlung gewisser Operationen (Polarbildungen und anderer Differentiationsprocesse), welche für die Invariantentheorie der ternären Formen von Wichtigkeit sind. Die zwischen jenen Operationen herrschenden Beziehungen werden folgestreng entwickelt und zum Beweise des Gordan'schen Satzes benutzt, nach welchem eine jede ganze bihomogene Function der Veränderlichen \(x_1,x_2,x_3\) und \(u_1,u_2,u_3\) einem Ausdrucke von der Gestalt \[ w_0 + (u_1x_1 + u_2x_2 + u_3x_3) w_1 + (u_1x_1+ u_2x_2+u_3x_3)^2 w_2 + \cdots \] gleich wird, wo \(w_0,w_1,w_2,\dots\) bihomogene, der Differentialgleichung \[ \frac{\partial^2 w}{\partial x_1\partial u_1} + \frac{\partial^2w}{\partial x_2 \partial u_2} + \frac{\partial^2w}{\partial x_3\partial u_3} = 0 \] genügende Functionen derselben Variabeln sind. Man erhält nun die Invarianten eines Systems von ternären Grundformen, wenn man die letzteren linear transformirt, etwa mittels der Substitutionsformeln \[ x_1=\alpha_1 x_1' + \beta_1 x_2' + \gamma_1 x_3', \] \[ x_2=\alpha_2 x_1' + \beta_2 x_2' + \gamma_2 x_3', \] \[ x_3=\alpha_2 x_1' + \beta_3 x_2' + \gamma_3 x_3', \] dann aus den Coefficienten der transformirten Grundformen eine beliebige ganze Function bildet und auf diese das Differentiationssymbol \[ \frac{\partial^3}{\partial \alpha_1\partial \beta_2 \partial \gamma_3} - \frac{\partial^3}{\partial \alpha_1\partial \beta_3 \partial \gamma_2} + \frac{\partial^3}{\partial \alpha_2\partial \beta_3 \partial \gamma_1} - \frac{\partial^3}{\partial \alpha_2\partial \beta_1 \partial \gamma_3} + \frac{\partial^3}{\partial \alpha_3\partial \beta_1 \partial \gamma_2} - \frac{\partial^3}{\partial \alpha_3\partial \beta_2 \partial \gamma_1} \] so oft anwendet, bis der entstehende Ausdruck von den Substitutionscoefficienten frei wird. Um auch die Contravarianten und Zwischenformen des Grundformensystems zu erhalten, bedarf das erwähnte Verfahren noch einer nahe liegenden Erweiterung, welche der Verfasser gleichzeitig ableitet. Für den Fall eines Systems von linearen Grundformen ergiebt sich durch das obige Verfahren ohne Schwierigkeit der volle Bestand der invarianten Gebilde, wie derselbe bereits durch Clebsch gefunden worden ist. Es wird ferner der folgende Satz bewiesen: Wenn für jede von zwei ternären Grundformen ein endliches System von invarianten Gebilden existirt, durch welche jedes andere invariante Gebilde ganz und rational ausdrückbar ist, dann existirt auch stets für beide Grundformen zugleich ein System von simultanen Invarianten von derselben Beschaffenheit. Dieser Satz wird schliesslich an dem Beispiele zweier quadratischen Formen durch wirkliche Aufstellung des vollen Bestandes ihrer invarianten Gebilde bestätigt.
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