The fuchsian functions and arithmetic. (Q1540234)

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The fuchsian functions and arithmetic.
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    The fuchsian functions and arithmetic. (English)
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    1887
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    In dieser Arbeit werden die ``Fuchs'schen Gruppen und Functionen'' mit den ternären quadratischen Formen in einen engen Zusammenhang gebracht. Als Hauptresultat ergiebt sich die Lösung der Frage, ob und wann für die Fuchs'schen Functionen ein Additionstheorem, analog dem für die elliptischen Transcendenten geltenden, bestehen kann. Unter den linearen Substitutionen (von der Determinante Eins), welche die quadratische Form \[ \varphi=y^2-xz \] in sich überführen, ragen besonders hervor die durch \[ S=\left|\begin{matrix} & \delta^2 & -\delta\gamma & \gamma^2 \\& -2\delta\beta & \alpha\gamma+\beta\gamma & -2\alpha\gamma \\& \beta^2 & -\alpha\beta & \alpha^2 \end{matrix}\right| \] dargestellten, wo die \(\alpha,\beta,\gamma,\delta\) reelle Grössen bedeuten, welche der Beschränkung \[ \alpha\delta-\beta\gamma=1 \] unterliegen. Offenbar lässt sich jeder solchen Substitution \(S\) eine ``Fuchs'sche Substitution'' mit reellen Coefficienten \(\alpha,\beta,\gamma,\delta\): \[ s=\left(z,\frac{\alpha z+\beta}{\gamma z+\delta}\right),\qquad \alpha\delta-\beta\gamma=1 \] eindeutig zuordnen und umgekehrt: die Gesamtgruppe der \(S\) ist mit derjenigen der \(s\) holoedrisch isomorph. Folglich entspricht auch jeder discontinuirlichen Gruppe von \(S\) eine ``Fuchs'sche Gruppe'' von \(s\) und umgekehrt. Dies erlaubt sofort eine Uebertragung auf beliebige ternäre quadratische Formen \(F\). Nun sei \(T\) irgend eine Substitution (von einer Determinante \(D\)), welche \(\varPhi\) in \(F\) überführt, so entspricht wiederum die Gruppe der (``mit \(\varPhi\) ähnlichen'') Substitutionen \(S\) der Gruppe der ``mit \(F\) ähnlichen'' \(T^{-1}ST=\sum{}\). Demnach sind sich auch die Grupen der \(\sum{}\) und \(s\) holoedrisch isomorph zugeordnet, und jeder discontinuirlichen Gruppe von \(\sum{}\) correspondirt eine ``Fuchs'sche Grupe'' von \(s\). Unter den mit \(F\) ähnlichen Substitutionen \(\sum{}\), welche die als ganzzahlig vorausgesetzte Form \(F\) reproduciren, spielen seit langem eine besonders wichtige Rolle die mit ganzzahligen Coefficienten versehenen. Diese bilden für sich eine discontinuirliche Gruppe \(G\), die sogenannte ``arithmetische'' Gruppe von \(F\), und dieser ist also ebenfalls eine bestimmte Fuchs'sche Gruppe und ein dadurch mitbedingtes System Fuchs'scher Functionen, ``der arithmetischen Fuchs'schen Functionen'', zugeordnet. Mit Bezug auf die ebengenannte Gruppe \(G\) zerfallen die Formen \(F\) in vier Kategorien, je nachdem \(G\) elliptische und parabolische Substitutionen enthält oder nicht. Eine endliche Anzahl von ``Aequivalenzversuchen'' genügt, um zu erkennen, welcher Kategorie eine vorgelegte Form \(F\) angehört. Die correspondirende Fuchs'sche Gruppe ist dann immer Glied einer ganz bestimmten ``Familie''. Die Anzahlen der Seiten, Cyklen etc. der zugehörigen ``erzeugenden Polygone'' lassen sich aus arithmetischen Eigenschaften der Form \(F\) ableiten. Ist nun \(F(z)\) eine beliebige Fuschs'sche Function, und \(S\) eine ausserhalb von deren Gruppe stehende Substitution, so ist bald zu bemerken, dass ``im allgemeinen'' zwischen \(F(z)\) und \(F(zS)\) (wo \(zS\) das bedeutet, was entsteht, wenn auf \(z\) die Substitution \(S\) angewandt wird) keine algebraische Relation besteht. Der Verfasser findet andererseits das Kriterium: ``Soll eine algebraische Relation zwischen \(F(z)\) und \(F(zS)\) herrschen, so ist dazu notwendig und hinreichend, dass die Gruppe \(G\) von \(F\) und \(S^{-1}GS\), d. i. die durch \(S\) transformirte Gruppe von \(G\), commensurabel sind.'' Dabei heissen zwei Gruppen commensurabel, wenn ihre gemeinsame Gruppe für jede von beiden eine Untergruppe von endlichem Index ist. In der That lässt sich das für den bekannten Fall, wenn \(F\) sich auf die Modularfunction \(J\) reducirt, leicht bestätigen. Dann ist z. B. für \(zS=\frac zn\) die betrachtete algebraische Gleichung die Modulargleichung. Der Verfasser ist nunmehr im Stande, eine unendliche Anzahl neuer Fälle von Fuchs'schen Functionen anzugeben, für die eine algebraische Relation der genannten Art, d. i. ein Additionstheorem, existirt. Ist nämlich \(F\) irgend eine (ganzzahlige, indefinite) ternäre quadratische Form, \(f(z)\) eine der zugehörigen ``arithmetischen'' Fuchs'schen Functionen mit der erzeugenden Gruppe \(G\), ferner \(S\) eien Substitution mit gebrochenen Coefficienten, welche \(F\) reproducirt, und \(s\) die correspondirende Fuchs'sche Substitution, dann bilden die \(s\) eine continuirliche Gruppe \(\varGamma\), und es zeigt sich das obige Kriterium erfüllt, insofern \(G\) mit \(s^{-1}Gs\) commensurabel wird. Daher lässt sich der Satz aussprechen: ``Ist \(f(z)\) eine arithmetische Fuchs'sche Function, so besteht zwischen \(f(z)\) und \(f(zs)\) eine algebraische Relation, wenn \(s\) eine beliebige Substitution der continuirlichen Gruppe \(\varGamma\) ist''. Die Modularfunction erscheint dabei als der specielle Fall, wo \(F\) die From \(2y^2-2xz\) darstellt. Voraussichtlich werden demnach die arithmetischen Fuchs'schen Functionen für geweisse Klassen von Gleichungen eine ähnliche Rolle spielen, wie die Modularfunctionen für die Gleichungen fünften Grades. Die durchgehende Wechselbeziehung zwischen den Formen \(F\) und den coordinirten Fuchs'schen Functionen liefert noch eine grosse Anzahl merkwürdiger Eigenschaften beider; es sei hier nur noch angedeutet, dass die Frage nach der Reduction einer Form \(F\) mit der Einteilung der Fuchs'schen Gruppen in eigentlich und uneigentlich discontinuirliche, sowie mit den ``Invarianten'' solcher Gruppe in engstem Connex steht.
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    Ternary quadratic forms
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    arithmetic Fuchsian group
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    Poincaré model
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