Ueber Strahlencongruenzen von gleichem Bündel- und Feldgrade. (Q1540592)

Zwei projective Strahlenbüschel erzeugen bekanntlich durch die zwei entsprechende Strahlen schneidenden Strahlen einen Complex, der linear ist, falls die Strahlenbüschel einen Strahl gemein haben, aber tetraedral ist, falls sie keinen Strahl gemein haben. Hiervon ausgehend, kann man in zweierlei Richtungen verallgemeinern. Ersetzt man die Strahlenbüschel durch Regelscharen, Strahleninvolutionen u. s. w., so gelangt man zu Complexen höheren Grades. Nimmt man aber statt zweier erzeugenden Strahlengebilde drei, so gelangt man zu Congruenzen, welche die besondere Eigenschaft haben, wegen der in sich dualen Construction von gleichem Bündel- und Feldgrade zu sein, oder nach der von anderen gebrauchten Ausdrucksweise, von gleicher Ordnung und Klasse zu sein. Die letzterwähnte Verallgemeinerungsrichtung schlägt Herr Sturm im vorliegenden Aufsatze ein. Sind zunächst drei projective Strahlenbüschel, von denen zwei einen sich selbst entsprechenden Strahl haben, die Erzeuger, so entsteht eine Congruenz, deren beide Grade 2 sind, und die seit Kummer's Abhandlung von 1866 vielfach eingehende Bearbeitung gefunden hat, deren Haupteigenschaften aber hier im ersten Capitel durch diese einfachste Erzeugung in neues Licht gesetzt werden. Der zweite Abschnitt behandelt den Specialfall der eben erwähnten Congruenz, bei dem die Brennfläche eine Regelfläche vierten Grades mit zwei doppelten Leitgeraden ist. Dabei ergeben sich auch einige neue Eigenschaften dieser Regelfläche. Im dritten Abschnitt wird die Strahlencongruenz dritter Ordnung und Klasse erzeugt und untersucht, die (das Analogon der kubischen Raumcurve) der Schnitt zweier quadratischen Complexe neben einer linearen Congruenz ist.