Ueber Stabilität periodischer ebener Bahnen. (Q1540894)
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scientific article
Language | Label | Description | Also known as |
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English | Ueber Stabilität periodischer ebener Bahnen. |
scientific article |
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Ueber Stabilität periodischer ebener Bahnen. (English)
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1886
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Es wird angenommen, dass die Kräfte, unter deren Einwirkung der bewegliche Massenpunkt seine Bahn beschreibt, ein Potential besitzen. Periodische Bahnen werden vom Verfasser stabil genannt, wenn das Verhältnis \(\frac {u_n} {u_1}\), wo \(u_1\) die sehr kleine maximale Abweichung während der ersten, \(u_n\) diese Abweichung während der \(n^{\text{ten}}\) Periode bezeichnet, nicht unbestimmt mit \(n\) wächst, sondern zwischen Grenzen eingeschlossen bleibt. Den Schlüssel zu den erhaltenen Resultaten bildet das merkwürdige Theorem, dass der Quotient \( \frac {u_{n+2} u_n} {u_{n+1}} = \kappa\) (\(u_n\), \(u_{n+1}\), \(u_{n+2}\) die Abweichungen einer willkürlich gewählten conservativ gestörten Bahn in übereinstimmenden Stellen der betreffenden Perioden) für jede Bahn einen bestimmten constanten Wert besitzt. Je nachdem diese Zahl \(\kappa\) innerhalb oder ausserhalb der Grenzen \(+2\) und \(-2\) liegt, ist die Bahn stabil oder instabil. Gerade wie der Verfasser in einer früheren Arbeit über Bahnen bei centralen Kräften (F. d. M. XVI. 1884. 802-4, JFM 16.0802.01, JFM 16.0803.01) Kreisspiralbahnen gefunden hatte, die nach innen und aussen jede instabile Kreisbahn begleiten, aber erst nach unendlicher Zeit mit ihr zusammenfallen, so zeigt es sich hier, dass jede instabile periodische Bahn eine unendliche Anzahl sich ihr asymptotisch anschmiegender Bahnen besitzt, denen der Namen ``parasitische Bahnen'' beigelegt wird, und die sich zu zwei Bündeln vereinigen lassen. Im Ausnahmefalle, wo keine parasitischen Bahnen bestehen und doch Instabilität vorhanden ist, zeigt diese einen eigentümlichen abweichenden Charakter, und dann giebt es einen einzigen Bahnbündel, der in gewissen Sinne an die Stelle der beiden parasitischen Bahnbündel tritt. Je nach der Grösse von \(\kappa\) unterscheidet der Verfasser verschiedene Typen der Bahnen, welche dann einzeln untersucht werden, nämlich: 1)~Der geometrisch instabile Haupttypus \((A)\), wenn \(\kappa>2\) oder \(\kappa<-2\), besitzt zwei parasitische Bahnbündel. 2)~Der stabile Haupttypus \((B)\), wenn \(2>\kappa>-2\), ist auch für nichtconservative Störungen stabil. 3)~Der arithmetisch instabile Bahntypus \((C)\), einer der drei Uebergangstypen für \(\kappa=2\) oder \(\kappa=-2\). Die Reihe der Abweichungen im Typus \((A)\) ist eine geometrische, hier ist sie eine arithmetische. Die zu diesem Typus gehörigen Bahnen sind für conservative Störungen einer einzigen bestimmten Art stabil, für alle übrigen arithmetisch instabil. Zum Bahntypus \((C)\) gehören im allgemeinen die centralen Bahnen. 4)~Der für conservative Störungen stabile, für nichtconservative instabile Bahntypus \((D)\). 5)~Der für Störungen beider Arten stabile Uebergangstypus \((E)\). Nach Erörterung der Eigenschaften dieser fünf Typen werden die centralen Bahnen einer besonderen Prüfung unterzogen. Während diese Bahnen im allgemeinen zum Typus \((C)\) gehören, können dieselben, falls gewisse Bedingungen erfüllt sind, zum Typus \((E)\) übertreten. Diese Bedingungen sind aber gerade für die beiden wichtigsten Gesetze erfüllt, nämlich für die Kraftgesetze \(f \cdot r^{-2}\) und \(f \cdot r\), an denen daher die gefundenen Bedingungen geprüft werden. Ganz zuletzt werden noch die centralen Kreisbahnen untersucht, deren parasitische Bahnen vom Verfasser früher Kreisspiralbahnen genannt worden sind. (Vgl. den voranstehenden Bericht (JFM 18.0851.03).)
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