Ueber die Dimensionen des magnetischen Pols in verschiedenen Masssystemen. (Q1542940)

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Ueber die Dimensionen des magnetischen Pols in verschiedenen Masssystemen.
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    Ueber die Dimensionen des magnetischen Pols in verschiedenen Masssystemen. (English)
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    1883
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    Im Folgenden bezeichnet \(M\) eine Masse, \(L\) eine Länge, \(T\) eine Zeit, \(F\) eine Fläche, \(A\) eine Arbeit, \(m\) eine (punktförmige) Magnetismusmenge, \(e\) eine Elektricitätsmenge, \(i=\,\frac eT\) eine Stromstärke. Da \(im =\,\frac eT m\) proportional einer Arbeit ist, so kann man \(A=k_1m\,\frac eT\) setzen, wo \(k_1\) eine nur von dem Masssystem abhängige Constante ist; nimmt man mit Maxwell \(k_1\) als eine reine Zahl an, so folgt \[ (1)\quad me=AT=ML^2T^{-1}. \] Bezeichnet nun \(m_d\) und \(m_s\) etc. die betreffenden Grössen im elektrodynamischen und im elektrostatischen Masssystem, so geht man im ersteren von dem Ausdruck \(m_d=M^{\,\frac 12}L^{\,\frac 32}T^{-1}\), im zweiten von \(e_s=M^{\,\frac 12}L^{\,\frac 32} T^{-1}\) aus; aus (1) folgt also \[ (1^a)\quad e_d = M^{\,\frac 12}L^{\,\frac 12},\quad m_s=M^{\,\frac 12}L^{\,\frac 12}. \] Ferner ist ein magnetisches Moment \(m\delta\) proportional mit \[ iF=\,\frac eTF, \] man kann also \[ m\delta =k_2\,\frac{eF}{T} \] setzen, wo \(k_2\) wieder nur von dem Masssystem abbängt; nimmt man also mit Clausius \(k_2\) als eine reine Zahl an, so folgt \[ (2)\quad \,\frac em=l^{-1}T, \] mithin \[ (2^a)\quad e_d=M^{\,\frac 12} L^{\,\frac 12},\quad m_s=M^{\,\frac 12}L^{\,\frac 52} T^{-2}. \] Während also im elektrodynamischen Masssystem die Dimensionen eines magnetischen oder elektrischen Pols bei den beiden Annahmen (1) und (2) dieselben sind, findet dies im elektrostatischen Masssystem nicht statt. Dass aber dieser scheinbare Vorzug des elektrodynamischen Masssystems kein wesentlicher ist, zeigt der Verfasser dadurch, dass er an Stelle der Annahmen (1) und (2) zwei andere, theoretisch ebenso begründete setzt, bei denen jener Vorzug umgekehrt dem elektrostatischen Masssystem zukommt. Verstebt man nämlich unter einem ``constanten Magnetstrom'' einen linearen magnetischen Ring, in welchem das Moment \(\mu\) der Längeneinheit in gleichen Zeiten um gleichviel wächst, dessen Stärke also \[ \,\frac{d\mu}{dT}=\,\frac\mu T \] gesetzt werden kann, so wirkt bekanntlich ein solcher Magnetstrom inducirend, d. h. auf einen elektrischen Pol, ebenso wie ein constanter elektrischer Strom auf einen Magnetpol; die Arbeit beim Herumführen eines elektrischen Pols um einen Magnetstrom kann also analog dem Obigen \[ A=k_1'e\,\frac mT \] gesetzt werden, und wenn man \(k'\), als eine reine Zahl annimmt, so wird \[ (I) \quad mc = AT = ML^2T^{-1}, \] übereinstimmend mit Gleichung (1), woraus sich wieder die Gleichungen \((1^a)\) ergeben. Ferner wirkt ein unendlich kleiner Magnetstrom von der Fläche \(F\) auf einen elektrischen Pol ebenso wie ein elektrisches Molecül (System zweier entgegengesetzten elektrischen Massen von der Entfernung \(\delta\)), wenn \(\,\frac mT F\) proportional \(e\delta\) ist; man kann also \(e\delta = k_2'\,\frac{mF}{T}\) setzen, und wenn man \(k_2'\). als eine reine Zahl annimmt, so folgt \[ (II)\quad \,\frac em=L^{-1}T, \] mithin \[ (II^a)\quad e_d=M^{\,\frac 12}L^{\,\frac 52}T^{-2},\quad m_s=M^{\,\frac 12}L^{\,\frac 12}. \] Es hat also jetzt im elektrostatischen System ein elektrischer oder magnetischer Pol bei beiden Annahmen (1) und (II) dieselben Dimensionen, nicht aber mi elektrodynamischen System.
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