On the invariants of linear differential equations of the fourth order. (Q1545531)

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On the invariants of linear differential equations of the fourth order.
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    On the invariants of linear differential equations of the fourth order. (English)
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    1884
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    Die Gleichung \[ (1)\quad \frac{d^4Y}{dX^4}+4P_1\frac{d^3Y}{dX^3}+6P_2\frac{d^2Y}{dX^2}+4P_3\frac{dY}{dX}+P_4Y=0 \] werde durch die Substitution \(\frac{dx}{dX}=\mu,\;Y=uy\) in \[ \frac{d^4y}{dx^4}+4p_1\frac{d^3y}{dx^3}+6p_2\frac{d^2y}{dx^2}+4p_3\frac{dy}{dx}+p_4y=0 \] verwandelt, so heisst eine Function \(f(P, \frac{dP}{dX}, \dots)\) eine absolute Invariante, wenn \[ f\left(p,\frac{dp}{dx},\dots\right)=f\left(P, \frac{dP}{dX},\dots\right). \] Ist \(f\) rational in Beziehung auf \(P\) und ihre Derivirten, und legt man dem Gliede \(\frac{d^nP_m}{dX^n}\) das Gewicht \(m+n\) bei, so ergiebt eine einfache Betrachtung, dass die Invariante sich auf den Quotienten zweier Functionen reducirt, die beide hinsichtlich des Gewichtes homogen und zwar von demselben Gewicht sind. Hierbei ist der Zähler sowohl wie der Nenner eine relative Invariante \(\varphi\), nämlich von der Eigenschaft \[ \varphi\left(p, \frac{dp}{dx}, \dots\right)=\frac{1}{\mu^n}\varphi\left(P, \frac{dP}{dX}, \dots\right) \] wo \(n\) das Gewicht derselben bedeutet. Der Weg, die Invarianten zu erhalten, besteht darin, dass man die Differentialgleichungen aufstellt, denen eine ganze Function der ursprünglichen Integrale und ihrer Ableitungen mit constanten Coefficienten genugt. Der Coefficient des höchsten Gliedes der neuen Differentialgleichung gleich Null gesetzt giebt die Bedingung für eine Relation zwischen den Integralen und deren Ableitungen, die von den oben erwähnten Substitutionen unabhängig ist, und ist daher eine Invariante. Betrachtet man vier linear unabhängige Integrale \(Y\) der Gleichung (1) als die homogenen Coordinaten eines Punktes \(Y\) des Raumes, die sich mit \(X\) der Gleichung gemäss ändern, so erhält man eine mit der Gleichung verknüpfte Raumcurve. Dem Uebergang der Integrale \(Y\) in eine lineare Combination derselben entspricht eine homographische Transformation der Gurve, die Verwandlung von \(Y\) in \(uY\) lässt den Punkt, und die Substitution \(dx:dX=\mu\) lässt die Curve ungeändert. So sind die Invarianten der Curve auch Invarianten der Differentialgleichung. Die bekannten Ausdrücke der Coefficienten der letzteren durch die Integrale und ihre Ableitungen zeigen, dass sie Functionen der Differentialelemente der Curve in einem und demselben Punkte sind. Die oben definirten Invarianten der Gleichung sind demnach ``Differentialinvarianten'' der verknüpften Curve, wie sie der Verfasser in seiner Abhandlung: ``Sur les invariants différentiels des courbes gauches'' (Journ. de l'Éc. Polyt. 1880) betrachtet hat, auf welche in vorliegender Arbeit zur geometrischen Interpretation der Resultate mehrfach verwiesen wird. (Vergl. das Referat über die Note des Verfassers in den C. R. XCVII, siehe F. d. M. XV. 1883. p. 266, JFM 15.0266.01). Weiter wird gezeigt, wie die Kenntnis einer einzigen Invariante zur Bildung aller andern führt. Zu dem Ende geht der Verfasser von der Invariante des Gewichtes 3 \[ 30V = -P''_1+3(P'_2-2P_1P'_1)-2(P_3-3P_1P_2+2P_1^3) \] aus, welche, gleich Null gesetzt, die Bedingung dafür ausdrückt, dass die Tangenten der mit (1) verknüpften Curve zu einem und demselben linearen Complexe gehören. Setzt man \[ \mu=(30V)^{\frac 13},\quad u=V^{-\frac 12}e^{-\int P_1dX}, \] so lautet die Transtormirte \[ \frac{d^4y}{dx^4}+2H\frac{d^2y}{dx^2}+2\left(\frac{dH}{dx}-1\right)\frac{dy}{dx}+Ky=0, \] worin die Functionen \(H, K\) von \(P, \frac{dP}{dx},\dots\) absolute Invarianten sind, deren Zählern rational und deren Nenner Potenzen von \(V\) sind. Ebenso drücken sich die successiven Ableitungen von \(H, K\) nach \(x\) durch eine Doppelreihe von absoluten Invarianten aus mit rationalen Zählern und Potenzen von \(V\) als Nennern. Bezeichnet man diese mit \(H, H_1, H_2, \dots, K, K_1, K_2, \dots\), so ist jede rationale absolute Invariante durch diese Grössen rational ausdrückbar und jede relative Invariante, die eine ganze Function ist, lässt sich, durch eine Potenz von \(V\) geteilt, als ganze Function der nämlichen Grössen darstellen. Die Bestimmung von \(H\) und \(K\) führt in den Zählern zwei neue Invarianten \(\varDelta, \varphi\) ein, welche mit \(V\) zur Bildung einer unendlichen Doppelreihe von Fundamentalinvarianten führen, durch die sich jede Invariante rational ausdrücken lässt; \(\varDelta\) und \(\varphi\) sind indes nicht die einfachsten, die man wählen kann, es existiren, wie gezeigt wird, zwei andere mit Derivirten von nicht höherer als dritter Ordnung. Mit der Bemerkung, dass die Invarianten der Gleichung (1) zugleich Invarianten ihrer adjungirten (der Multiplicatorgleichung) sind und der Anweisung, für jede Invariante den Ausdruck ihrer adjungirten zu finden, schliesst die allgemeine Theorie. Die Anwendungen betreffen ausschliesslich solche Gleichungen, deren allgemeiner Typus der folgende ist \[ (2)\quad y^{IV}-2gy''-2g'y'+(g^2-g''-\frac 14c^2)y=0 \] \[ (g \text{ eine willkürliche Function}, c \text{ eine Constante}) \] und die sich in die beiden Gleichungen zweiter Ordnung zerlegt \[ \varphi''=(g-\tfrac 12c)\varphi,\quad \psi''=(g+\tfrac 12c)\psi, \] mit den resp. Integralen \(\varphi_1, \varphi_2, \psi_1, \psi_2\), so dass die Integrale von (2) sind \[ y_1=\varphi_1,\;y_2=\varphi_2,\quad y_3=\psi_1,\;y_4=\psi_2. \] Die Gleichung, welche die Producte \(\varphi\psi\) zu Integralen hat, lautet \[ (3)\quad y^{\text{IV}}-4gy''-6g'y'+(c^2-2g'')y=0, \] und es wird gezeigt, dass jede Gleichung vierter Ordnung, deren Integrale durch eine quadratische Relation mit constanten Coefficienten verbunden sind, vom Typus (3) ist. Anschliessend hieran behandelt der Verfasser mit grösster Ausführlichkeit das Problem, die Bedingung auszudrücken, unter der eine Gleichung vierter Ordnung auf die Form (3) reductibel ist, ferner die Substitution, welche die Reduction bewirkt, und die Function \(g\) zu ermitteln. Die hierher gehörigen Ausdrücke werden alle explicite unter invarianter Form gegeben. Insbesondere wird auf den Fall näher eingegangen, wo die Gleichungen zweiter Ordnung, auf deren Integration die der Gleichung (3) zurückkommt, Lamé'sche Gleichungen sind, oder in solche transformirt werden können. Hierbei zeigt der Verfasser, dass die Gleichung \[ \frac{d^2z}{du^2}=\{n(n+1){\wp}(u)+\alpha\}z, \] wo \(\wp(u)\) die elliptische Function des Herrn Weierstrass darstellt, auch wenn \(n\) die Hälfte einer ganzen Zahl ist, integrirbar ist, vorausgesetzt, dass die Constante \(\alpha\) passend gewählt wird.
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    fourth order linear ordinary differential equation
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    absolute invariant
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