Remark on the reduction of abelian integrals to elliptic integrals. (Q1545706)
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English | Remark on the reduction of abelian integrals to elliptic integrals. |
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Remark on the reduction of abelian integrals to elliptic integrals. (English)
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1884
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Die erste Arbeit (JFM 16.0426.02), welche von der Verfasserin schon 1874 der philosophischen Facultät der Universität Göttingen vorgelegt wurde, ist jetzt unverändert gedruckt worden. Nach einigen einleitenden Worten wird zunächst folgender von Herrn Weierstrass aufgestellter Satz mitgeteilt und begründet: Wenn \(y\) eine algebraische Function von \(x\) ist, und es giebt unter den Integralen \(\int F(x, y)\,dx\), wo \(F(x, y)\) eine beliebige rationale Function von \(x\) und \(y\) bedeutet, solche, die sich auf elliptische Integrale zurückführen lassen, so ist diese Reduction auch stets für ein Integral erster Gattung möglich. Um nun die Bedingungen zu finden, die zwischen den Constanten der Fundamentalgleichung in \(x\) und \(y\) stattfinden müssen, damit eine solche Reduction möglich sei, hat Herr Weierstrass folgenden Weg und Satz angegeben: 1) Wenn in einem System Abel'scher Integrale erster Gattung sich eins auf ein elliptisches reduciren lässt, so lässt sich das zum System gehörige \(\vartheta(v_1,\dots,v_\varrho; \tau_{\alpha\beta})\;(\alpha,\beta=1,2,\dots,\varrho)\) in ein anderes \(\vartheta(v_1',\dots,v_\varrho'; \tau_{\alpha\beta}')\) durch eine Transformation \(k^{\text{ten}}\) Grades transformiren, in dem die Grössen \(\tau_{1\gamma}'(\gamma=2,3,\dots,\varrho)\) sämtlich gleich Null sind. Es zerfällt dann jedes \(\vartheta(v_1',\dots,v_\varrho'; \tau_{\alpha\beta}')\) in eins von \(\varrho-1\) Veränderlichen, multiplicirt mit einem elliptischen \(\vartheta\). Es finden nun zwischen diesen Theta algebraische Relationen statt, die die Bedingungen für die Möglichkeit einer solchen Zerlegbarkeit gehen. Da sich für \(v_1=v_2=\dots=v_\varrho=0\) die Thetaquotienten der transformirten algebraisch durch die ursprünglichen ausdrücken lassen und diese wieder durch die Constanten der Gleichung in \(x\) und \(y\), so kann man auf diesem Wege die Bedingungen finden, die von den Constanten dieser Gleichung erfüllt sein müssen, damit eins der Abel'schen Integrale sich auf ein elliptisches zurückführen lasse. Diese Untersuchungen hat Herr Königsberger für die Theta zweier Veränderlichen und eine Transformation zweiten Grades in Borchardt J. LXVII vollständig durchgeführt. Es wird ferner ein zweiter Satz des Herrn Weierstrass mitgeteilt, der den vorigen ergänzt und wesentlich vereinfacht: 2) Wenn aus einer Function \(\vartheta(v_1,\dots,v_\varrho; \tau_{\alpha\beta})\) durch irgend eine Transformation \(k^{\text{ten}}\) Grades eine andere hervorgeht, die ein Product aus einer \(\vartheta\)-Function von \(\varrho-1\) Veränderlichen und einer elliptischen ist, so kann die ursprüngliche Function stets durch eine lineare Transformation (bei der \(k=1\) ist) in eine andere \(\vartheta(v_1',\dots,v_\varrho'; \tau_{\alpha\beta}')\) verwandelt werden, in der \[ \tau_{12}'=\tfrac \mu k,\quad \tau_{1_\gamma}'=0\qquad (\gamma=3,4,\dots,\varrho) \] und wo \(\mu\) eine der Zahlen \(1,2,\dots,k-1\) bedeutet. Frau Kowalevski stellt nun als Folgerung den Satz auf: Soll unter den von einer gegebenen algebraischen Function \(\varrho^{\text{ten}}\) Ranges abhängigen Integralen sich eins finden, das auf ein elliptisches reducirt werden kann, so ist dazu notwendig und hinreichend, dass unter den aus derselben Function entspringenden Functionen \(\vartheta(v_1,\dots,v_\varrho; \tau_{\alpha\beta})\) eine sei, für welche \[ \tau_{12}=\tfrac \mu k,\quad \tau_{1\gamma}=0\qquad (\gamma=3,4,\dots,\varrho) \] (Damit diese notwendige Bedingung als hinreichend bewiesen sei, hätte der vorhergehende Satz des Herrn Weierstrass auch in umgekehrter Form ausgesprochen werden müssen). Unter Voraussetzung dieses Satzes und unter Zugrundelegung eines andern, der den Vorlesungen des Herrn Weierstrass ``Ueber Abel'sche Functionen'' entnommen ist, giebt die Verfasserin für eine Function dritten Ranges und für \(k=2\), also unter Voraussetzung, dass \(\tau_{12}=\frac 12\) und \(\tau_{13}=0\), die Ableitungen der Beziehungen zwischen den Constanten der Gleichung \((x,y)\) für den Fall, dass eins der Abel'schen Integrale auf ein elliptisches reducirbar ist, indem sie einen andern Weg als den eben skizzirten einschlägt, auf dem sie der Theorie der Transformation nicht bedarf. Es wird gezeigt, wie man aus einer der Gleichungen, die zwischen den Theta dreier Variabeln bestehen, dadurch, dass man \(v_\alpha=u_\alpha-u'_\alpha\) setzt und ein Theta gleich Null werden lässt, auf eine Gleichung von folgender Form kommt: \[ h_1\sqrt{\xi_1\xi_1'}+h_2\sqrt{\xi_2\xi_2'}+ h_3\sqrt{\xi_3\xi_3'}=0, \] wo \(h_1,h_2,h_3\) Constanten und \(\xi_1',\xi_2',\xi_3'\) linear durch \(\xi_1,\xi_2,\xi_3\) ausdrückbar sind. Dies ist die Gleichung einer Curve vierten Grades, und die durch die Gleichungen \(\xi_\alpha=0, \xi_\alpha'=0\)\ \((\alpha=1,2,3)\) dargestellen Geraden sind Doppeltangenten dieser Curve. Es ist ferner \[ \vartheta(v_1,v_2,v_3; \tau_{11},\tfrac 12,\tau_{22},0,\tau_{23},\tau_{33}), \] \[ =\vartheta(2v_1;4\tau_{11})_3 \vartheta(v_2,v_3;\tau_{22},\tau_{23},\tau_{33})_5+ \vartheta(2v_1;4\tau_{11})_2\vartheta(v_2,v_3;\tau_{22},\tau_{23},\tau_{33})_{12}. \] Aus dieser Formel werden die entsprechenden für die in der vorhergehenden Gleichung vorkommenden \(\vartheta_\alpha\) durch Vermehrung um halbe Perioden abgeleitet und dann durch Differentiation nach den \(v\) und dadurch, dass man die \(v=0\) setzt, Beziehungen zwischen den \(\xi\) und \(\xi'\), gefolgert. Diese ergeben, dass die vier Geraden \(\xi_1, \xi_1', \xi_2, \xi_2'\) sich in einem Punkte schneiden. Unter Zuhülfenahme weiterer geometrischer Betrachtungen werden nun die Bedingungen aufgestellt, die unter den Constanten der Gleichung vierten Grades \((x,y)\) bestehen müssen, und schliesslich die einzelnen Fälle, unter denen sich ein Abel'sches Integral dritten Ranges für \(k=2\) auf ein elliptisches reducirt, vollständig durchgeführt. In der zweiten Arbeit (JFM 16.0426.03) giebt Herr Poincaré zunächst dem oben erwähnten Weierstrass'schen Satze (1) folgende etwas erweiterte Fassung: Wenn unter einem System von \(\varrho\) Abel'schen Integralen erster Gattung vom Range \(\varrho\) sich \(\mu\) befinden; die sich auf den Rang \(\mu\) reduciren lassen so lässt sich die zugehörige Thetafunction durch eine Transformation \(k^{\text{ten}}\) Grades in ein Product eines Theta \(\mu^{\text{ten}}\) und eines \((\varrho-\mu)^{\text{ten}}\) Ranges verwandeln. Den Beweis dieses Satzes führt der Verfasser auf rein algebraischem Wege, indem er sich auf die Substitutionstheorie der bilinearen Formen stützt. Auf demselben Wege giebt er dann den Beweis des andern Weierstrass'schen Satzes (2) und auch für diesen die entsprechende Verallgemeinerung. Bei dieser wird ein Teil der \(\tau_{\alpha\beta}\;(\alpha=1,2,\dots,\mu; \beta=\mu+1,\mu+2,\dots,\varrho)\) gleich Null, ein anderer ist linear so aus den \(\tau_{\gamma\delta}\;(\gamma,\delta=1,2,\dots,\mu)\) zusammengesetzt, dass die Coefficienten Brüche aus ganzen Zahlen sind. In der dritten Arbeit zeigt Herr Picard, dass sein im Jahre 1881 in den C. R. ausgesprochener Satz im wesentlichen mit dem von Weierstrass in der Arbeit der Frau Kowalevski gegebenen (1) für \(\varrho=2\) übereinstimme, ja noch etwas mehr aussage. Nach dem Satz des Herrn Weierstrass kann man die Perioden im gegehenen Fall immer durch eine Transformation ersten Grades auf die Form \[ 0,1,G,\tfrac \mu k;\quad 1,0,\tfrac \mu k,G' \] bringen, wo \(k\) und \(\mu\) ganze Zahlen und \(\mu<k\). Nach Herrn Picard kann man \(\mu\) immer den Wert Eins geben, und er zeigt, wie man durch eine Transformation ersten Grades von einem Periodensystem zu dem andern gelangt.
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