Theorie der Dispersion. (Q1547122)

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Theorie der Dispersion.
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    Theorie der Dispersion. (English)
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    1882
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    Der Dispersionstheorie des Verfassers liegt folgende Vorstellung zu Grunde: Die ponderablen Atome werden als Punkte betrachtet, um welche sich bis zu einer gewissen Entfernung das Lichtmedium in concentrischen Schichten von variabler Dichtigkeit lagert, während ausserhalb dieser Entfernung, die kleiner angenommen wird, als die Hälfte der mittleren Entfernung zweier Nachbaratome, die Dichtigkeit des Aethers und daher die Geschwindigkeit des Lichtes den entsprechenden Grössen des leeren Raumes gleich sind. An den Lichtschwingungen nehmen die Körperatome nicht teil. Die nächste Aufgabe der Theorie ist hiernach, die Lichtbewegung in einem aus concentrischen kugelförmigen Schichten bestehenden Medium zu berechnen; in welchem die Geschwindigkeit \(\omega\) des Lichtes eine Function der Entfernung \(r\) vom Mittelpunkte ist. Die Schwingungscomponenten \(\xi,\eta,\zeta\) genügen innerhalb jeder einzelnen der concentrischen Schichten [innerhalb einer solchen, die man zunächst als von endlicher Dicke annehmen kann, ist \(\omega\) constant, während sich dasselbe von Schicht zu Schicht ändert] den bekannten Gleichungen \[ \varDelta_2\xi - \frac{1}{\omega^2}\;\frac{\partial^2\xi} {\partial t^2} = 0,\text{ etc.}, \] oder, wenn man die Abhängigkeit von der Zeit \(t\) durch den \(\xi, \eta, \zeta\) gemeinsamen complexen Factor \(e^{kti}\) ausdrückt und \[ \frac {k^2}{\omega^2} = \mu \] setzt, den Gleichungen \[ \varDelta_2\xi + \mu\xi = 0, \text{ etc.}, \] Diesen Gleichungen wird genügt durch Reihen, die nach Kugelfunctionen fortschreiten und denen der Verfasser folgende Form giebt: \[ \xi = \varSigma\xi_n^m V_n^m\quad,\;\;\eta = \varSigma \eta_n^m V_n^m, \] \[ \zeta =\varSigma\zeta_n^m\frac{\partial V_{n-1}^m}{\partial z},\;\; \varrho = \varSigma\varrho_n^m V_n^m. \] Hier ist \[ \varrho = x\xi + y\eta + z\zeta,\;\; V_n^m = \frac {\partial^n\left( \frac 1 r \right)} {\partial x^{n-m}.\partial y^m}, \;\;r=\sqrt{x^2+y^2+z^2}, \] während \[ \xi_n^m = a_n^m\varphi_n + \alpha_n^m\psi_n \] ist etc.; \(a\) und \(\alpha\) sind Constante, \(\varphi\) und \(\psi\) im wesentlichen Bessel'sche Functionen von \(r.\) Die Summen sind Doppelsummen, indem \(m\) von 0 bis \(n, n\) dagegen von 0 bis variirt. Zu den obigen Hauptgleichungen, durch welche die Bewegung innerhalb einer der concentrischen Schichten bestimmt wird, kommen gewisse Bedingungen für den Uebergang von einer Schicht zur andern. Diese Bedingungen, deren Begründung deM Referenten nicht einwandsfrei zu sein scheint, geben in Verbindung mit dem Umstande, dass der Punkt \(r = 0\) in Ruhe bleibt, Beziehungen zwischen den verschiedenen Coefficienten \(a, \alpha\), etc., während andere Beziehungen zwischen denselben Coefficienten sich aus dem Zusammenhange zwischen \(\varrho, \xi, \eta, \zeta\) sowie aus dem Verschwinden der räumlichen Dilatation ergeben. Weiter wird nun, unter \(2\delta\) die mittlere Entfernung zweier Nachbaratome verstanden, angenommen, dass für \(r=\delta\) eine sich in der Richtung \(x\) fortpflanzende Lichtbewegung vorhanden sei, deren Componenten \[ \xi = 0,\quad \zeta = 0,\quad \eta = e^{(kt-lx)i}.F \] sind, wobei \(F\) eine Function ist, die sich periodisch von Atom zu Atom wiederholt. Nach den obigen Entwickelungen wird dann \[ e^{kti}.F = e^{lxi}\varSigma\eta_n^m V_n^m. \] Die angenommene Periodicität von \(F\) verlangt, dass \(e^{kti} F\) in zwei diametral entgegengesetzten Punkten (\(+x\) und \(-x\)) der Kugel \(r=\delta\) gleiche Werte, \(\frac {\partial F}{\partial r}\) gleiche absolute Werte mit entgegengesetzten Zeichen hat. Dies giebt zwei Gleichungen, in denen \(e^{\pm lxi}\) nach Potenzen von \(x\) entwickelt wird mit Vernachlässigung der zweiten Potenzen, was damit motivirt wird, dass \(l.\delta\), also auch \(l.x\) als eine unendlich kleine Grösse zweiter Ordnung betrachtet werden kann. Die so entstandenen Gleichungen geben nun weitere Beziehungen, aus denen, zusammen mit den oben angegebenen, sich mittelst längerer Rechnungen gewisse physikalische Constanten bestimmen lassen. Als Resultat dieser Untersuchung, deren Grundlagen zum Teil sehr hypothetisch sind, ergiebt sich, dass die Gesetze der Brechung in einem durchsichtigen, isotropen Körper mit gewöhnlicher Dispersion durch die folgenden Gleichungen ausgedrückt werden können: \[ \frac {A^2-1}{A^2+2}\cdot {\frac 1 d} = R,\quad \frac{N^2-A^2}{N^2+2A^2}\cdot {\frac 1 d} = D = \frac{a}{\lambda^2}+\frac{b}{\lambda^4} + \cdots, \] wo \(N\) der Brechungscoefficient, \(d\) die Dichtigkeit, \(R\) und \(D\) zwei von der Dichtigkeit des Körpers unabhängige Constanten sind. Ferner ist \(a\) eine positive Constante, und durch \(A\) ist der dem \(\lambda=\infty\) entsprechende Brechungscoefficient bezeichnet.
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