Ueber den Zusammenhang zwischen den Einheiten der Elektricität und des Magnetismus. (Q1548569)
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | Ueber den Zusammenhang zwischen den Einheiten der Elektricität und des Magnetismus. |
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Ueber den Zusammenhang zwischen den Einheiten der Elektricität und des Magnetismus. (English)
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1882
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Bekanntlich bedient man sich bei der Zurückführung elektrischer und magnetischer Grössen auf absolutes Mass entweder des elektrostatischen oder des elektromagnetischen Masssystems. In dem ersten bildet die Elektricitätsmenge den Ausgangspunkt, welche gemessen wird durch die Kraftwirkung, welche sie auf eine andere Elektricitätsmenge ausübt. In ganz ähnlicher Weise geht das andere Masssystem von der Menge des Magnetismus aus. Während die Ableitung aller Grössen nach dem zweiten Masssystem ohne Bedenken stattfindet, kann es zweifelhaft erscheinen, in welcher Weise der ``Magnetismus'' im ersten System auf absolute Einheiten zurückgeführt wird. Maxwell hat in seinem ``Treatise on Electricity'' hierzu die Kraft benutzt, welche ein Stromdraht auf einen Magnetpol ausübt, und gelangt dabei zu der symbolischen Formel für eine magnetische Menge: \[ [m_s]\;=\;[M^{\frac 12},\;L^{\frac 12}]. \] In derselben bedeutet \(M\) die Masse, \(L\) die Länge. Clausius (in JFM 14.0857.02) hält diese Art der Ableitung für nicht zutreffend. Nach seiner Auffassung soll bei beiden Masssystemen die bekannte Beziehung herangezogen werden, nach welcher das magnetische Moment gleich ist dem Product aus einer Fläche und dem dieselbe umfliessenden Strom. Hieraus folgt die Gleichung: \[ [m_s]=[M^{\frac 12}L^{\frac s2}T^{-2}]. \] Die Abhandlung enthält dann weiter eine Discussion der Zurückführung der beiden Maasssysteme auf einander, sowie Vorschläge, die Grössen nach dem in der Pariser Conferenz eingeführten, praktischen Maasssystem in besonders einfacher Weise anszudrücken. Dies würde geschehen, wenn man als Gewichtseinheit \(1\;\text{gr}\cdot 10^{-11}\) oder ein Undecimogramm, als Langeneinheit \(1^m \cdot 10^7\) oder ein Hebdomometer einführt. Den Vorwurf, welchen Clausius gegen Maxwell, wie oben besprochen, erhoben, eine unrichtige Formel in seinem Maasssystem benutzt zu haben, weisen verschiedene englische Physiker zurück, und auch Helmholtz sucht in der oben angegebenen Abhandlung (JFM 14.0857.03) darzutun, dass beide Auffassungen als gleichberechtigt anzusehen sind. In seiner letzten Erwiderung wiederholt Clausius im wesentlichen seine früheren Einwände, und weist darauf hin, dass nach Helmholtz noch eine dritte abweichende Formulirung für die Menge des Magnetismus möglich ist. Eine grosse Bedeutung glauben wir der Discussion dieses Gegenstandes nicht zuschreiben zu sollen, da man wohl selten mit Quantitäten vom Magnetismus im elektrostatischen System rechnen, sondern der Natur der Sache nach in diesem Fall das elektromagnetische System zu Grunde legen wird.
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