A quelle époque vivait Diophante? (Q1550511)

Die Thatsache, dass durch Usener und Hultsch die Lebenszeit des Pappus aus dem fünften nachchristlichen Jahrhundert in das bisher für sehr capacitätenarm gehaltene dritte verlegt ward, regte den Verfasser an, auch das Zeitalter Diophant's einer neuen Untersuchung zu unterwerfen. Er eblickt in diesem Mann nicht sowohl den genialen und originallen Zahlentheoretiker, für welchen ihn die Meisten bisher hielten, sondern mehr einen gelehrten Sammler, der sein Werk compilirt und nicht aus Einem Gusse geschaffen habe. Es handelt sich nun darum, die fragliche Epoche zwischen zwei Grenzen einzuschränken. Da Diophant den Hyposikles citirt, so lebte er jedenfalls nach 200 v. Chr. G.; andererseits wird er von Theon Alexandrinus (365-390 n. Chr. G.) citirt, und damit wäre die untere Grenze gegebene. Das bekannte Epigramm der griechischen Anthologie ist für eine genaue Zeitbestimmung unbrauchbar. Auch Montucla's Hypothese, Diophant habe zur Zeit Julian's des Apostaten gelebt, nicht minder die Bachet's, er sei Astrolog und Zeitgenosse Nero's gewesen, ist zu verwerfen. Ramus verlegte ihn in die Zeit des Atnoninus Pius, allein dafür ist als einziger Grund anzuführen, dass in einer griechischen Handschrift über Musik ein gewisser \(\varLambda\varepsilon\acute o\varphi\alpha\nu\tau o\varsigma\) -- und das ist allerdings zweifellos eine Verketzerung von \(\varLambda\iota\acute o\varphi\alpha\nu\tau o\varsigma\) -- nach Nicomachus und vor Didymus genannt wird. Wer jedoch bürgt dafür, dass diese Reihenfolge eine chronologische ist? Einen neuen Gesichtspunkt endlich hat man dieser Abhandlung selbst zu danken. Herr Tannery betont nämlich, das nur eine einzige Aufgabe des diophantischen Werkes an Verhältnisse des praktischen Lebens, Preise verschiedener Weinsorten u. s. w., anknüpfe; diese Preis- und Massverhältnisse passen nun am besten auf die Regierungsperiode des Diocletian, und so würde die Blüthezeit des grossen Arithmetikers etwa in die zweite Hälfte des dritten Jahrhunderts unserer Aera fallen; Pappus und Diophant wären Coaetanen.