Remark on the previous letter (Q1550984)

In dem Briefe von Laplace (JFM 11.0242.01) handelt es sich um die Integration einer linearen Differentialgleichung mit zweitem Gliede, wenn die Integrale derselben Differentialgleichung ohne zweites Glied bekannt sind. Die Regel, welche Laplace hierfür aufstellt und auf Gleichungen mit endlichen Differenzen ausdehnt, ist, wie Herr Darboux bemerkt, in der mitgetheilten Form ungenau. Herr Darboux berichtigt dieselbe, indem er zugleich die Methode darlegt, welche der Regel zu Grunde liegt. Sie beruht nämlich auf der successiven Reduction der Gleichung \[ (1)\quad y^{(n)}+py^{(n-1)}+\dotsm +p_ny=X \] auf Gleichungen der nämlichen Form \((n-1)^{\text{ter}},\; (n-2)^{\text{ter}} \ldots\) bis erster Ordnung vermittelst der bekannten Substitutionen \[ y=u\int \frac {y_1}u dx,\quad y_1=u_1^1\int \frac {y_2}{u_1^1} dx,\ldots y_i = u_i^i \int \frac {y_{i+1}}{u_i^i} dx, \] wo \(u\) ein Integral der Gleichung (1), \(u_i^i\) ein Integral der Gleichung \((n-1)^{\text{ter}}\) Ordnung in \(y_i\) bedeutet. Man erhält auf diesem Wege \[ (2)\quad y_{n-1}=u_{n-1}^{n-1} \int \frac {Xdx}{u_{n-1}^{n-1}}. \] Nach der Lagrange'schen Methode der Variation der Constanten lautet das allgemeine Integral der Gleichung (1) \[ y=Cu+C_1u_1+\dotsm +C_{n-1}u_{n-1}, \] wo \(u,\; u_1\ldots u_{n-1}\) die \(n\) particulären Integrale der Gleichung (1) ohne zweites Glied sind, und die Functionen \(C\) gewissen bekannten Relationen zu genügen haben. Es zeigt sich nun, dass in dem allgemeinen Integral der Gleichung in \(y_i\) \[ y_i=C_iu_i^i+C_{i+1}u_{i+1}^i+\dotsm +C_{n-1}u_{n-1}^i \] die \(C_i\) in Bezug auf die neue Gleichung die nämlichen Relationen erfüllen, wie in Bezug auf die Gleichung in \(y\). Da hiernach \[ y_{n-1}=C_{n-1}u_{n-1}^{n-1}, \] so folgt durch Vergleichung mit (2) \[ C_{n-1}=\int \frac {Xdx}{u_{n-1}^{n-1}}, \] welche Formel der genaue Ausdruck der von Laplace gegebenen Regel ist. Herr Darboux wendet dies an auf die linearen Gleichungen mit constanten Coefficienten und behandelt insbesondere den Fall, wo die charakteristische Gleichung vielfache Wurzeln hat. Hierbei kommt er durch Grenzbetrachtungen auf dieselbe Formel, welche Herr Hermite auf kürzerem Wege durch Anwendung der Cauchy'schen Methode (siehe p. 234 (siehe JFM 11.0234.01)) erhalten hat.