On the velocity of sound propagation in elastic tubes. (Q1554049)

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On the velocity of sound propagation in elastic tubes.
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    On the velocity of sound propagation in elastic tubes. (English)
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    1878
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    Der Verfasser stellt sich die Aufgabe, die Aenderung zu ermitteln, welche die bekannte Formel für die Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Schalls in einer elastischen Flüssigkeit erleidet, wenn diese Flüssigkeit in einer Röhre mit elastischen, statt in einer mit festen Wänden enthalten ist. Er legt dabei die vereinfachenden Voraussetzungen zu Grunde, 1) dass ein Flüssigkeitstheilchen, das ursprünglich von zwei Ebenen senkrecht zur Röhrenaxe begrenzt ist, zwar breiter und schmaler wird, aber immer durch Ebenen begrenzt bleibt; 2) dass die Wellenlänge gross genug ist, um bei den in der Röhrenwand entstehenden Spannungen nur auf die Ausdehnung oder Eindrückung des ringförmigen Durchschnitts senkrecht zur Axe achten zu müssen. Unter diesen Voraussetzungen leitet er folgende drei Grundgleichungen ab: \[ \text{(1)}\quad \frac{p_1}E+\frac{\partial u_1}{\partial x}+\frac{2r_1}{R_1} =0, \] \[ \text{(2)}\quad\frac{\partial^2u_1}{\partial t^2}=-\frac{\left(\frac {\partial p_1}{\partial x}\right)}\varrho, \] \[ \text{(3a.)}\quad \frac{\partial^2r_1}{\partial t^2}=\frac{p_1-_1}{a_1 \varrho_1}=\frac{p_1-\frac{E_1a_1r_1}{R_1^2}}{a_1\varrho_1}. \] Darin ist \(x\) die Coordinate parallel der Röhrenaxe, \(u_1\) die Verschiebung eines Flüssigkeitsquerschnitts aus seiner Gleichgewichtslage, \(p_1\) die Aenderung, welche der Druck der Flüssigkeit an der Stelle \(x\) bei der Bewegung erleidet, \(R_1\) der Radius der Röhre, \(r_1\) die Aenderung des Radius, \(\varrho\) und \(E\) Dichtigkeit und Elasticitätscoefficient der Flüssigkeit, während \(\varrho_1\) und \(E_1\) dieselbe Bedeutung für die Wand haben; \(a_1\) ist die Dicke der Wand, \(q_1\) endlich der elastische Druck in einem Element der Röhrenwand. Die erste der obigen Gleichungen stellt die Aenderung des Drucks in Folge der Aenderung des Volumens eines Flüssigkeitstheilchens dar; die zweite drückt die Beschleunigung des Theilchens vermöge des Druckunterschiedes auf Vorder- und Hinterfläche aus, die dritte die Beschleunigung eines Elements der Wand, auf welches der Flüssigkeitsdruck einerseits, der elastische Druck andererseits wirken. Vernachlässigt man die Trägheit der Röhrenwand, so wird \(p_1=q_1\). Dann tritt an Stelle der Gleichung (3a) die folgende: \[ \text{(3b)}\quad p_1=\frac{E_1a_1r_1}{R_1^2}. \] Aus den Gleichungen (1), (2), (3b) folgt nun als Gleichung für die Wellenbewegung der Flüssigkeit: \[ \text{(A)}\quad \frac{\partial^2u_1}{\partial x^2}-\left(\frac\varrho E+ \frac{2\varrho R_1}{E_1a_1}\right)\frac{\partial^2u}{\partial t^2}=0. \] Ist die Röhrenwand fest, statt elastisch, so ist \(E_1=\infty\), und die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der durch Gleichung (A) dargestellten Welle ist die bekannte \[ \alpha=\sqrt{\frac E\varrho}. \] Ist die Wand elastisch, die Flüssigkeit incompressibel, so dass \(E=\infty\) ist, so wird die Fortpflanzungsgeschwindigkeit \[ \beta=\sqrt{\frac{a_1E_1}{2\varrho R_1}}, \] was mit einem von Résal abgeleiteten Resultate übereinstimmt (cfr. F. d. M. VIII. p. 614, JFM 08.0614.01). Im allgemeinen Falle ist die gesuchte Fortpflanzungsgeschwindigkeit \(v_p\), durch die beiden obigen Grössen \(\alpha\) und \(\beta\) ausgedrückt: \[ \frac1{v^2_p}=\frac1{\alpha^2}+\frac1{\beta^2}. \] Nachdem der Verfasser diese Formel für die praktische Anwendung umgeformt, zeigt er, dass, wenn man an Stelle von (3b) die Gleichung (3a) zu Grunde legt, wenn man also die lebendige Kraft der transversalen Bewegung der Röhrenwand nicht vernachlässigt, an die Stelle der Differentialgleichung (A) eine Differentialgleichung vierter Ordnung tritt, aus der sich für die Fortpflanzungsgeschwindigkeit \(\alpha'\) die Gleichung ergiebt: \[ \frac{R_1^2}{\alpha^2\gamma^2}\left(\frac{2\pi}\lambda\right)^2\alpha'{}^4-\frac{R_1^2}{\gamma^2}\left(\frac{2\pi}\lambda\right)^2\alpha'{}^2-\frac1 {v_p^2}+1=0. \] Darin haben \(\alpha,v_p,R_1\) die frühere Bedeutung, \(\lambda\) ist die Wellenlänge, \(\gamma=\sqrt{\frac{E_1}{\varrho_1}}\). Von den beiden Wurzeln dieser quadratischen Gleichung ist diejenige zu nehmen, die für \(\lambda=\infty\) in \(v_p\) übergeht. Zum Schluss zeigt der Verfasser noch, welche Modificationen eintreten, wenn die Bewegung der Flüssigkeit nicht mehr für alle Punkte einer zur Axe senkrechten Ebene dieselbe ist, sondern auch von der Entfernung \(R\) abhängt, die ein Punkt von der Röhrenaxe hat. Ist \(r\) die Aenderung, welche \(R\) bei der Bewegung erleidet, so tritt an Stelle der Gleichung (1) nur die Gleichung \[ \frac pE+\frac rR+\frac{\partial r}{\partial R}+\frac{\partial u}{\partial x}=0, \] wo \(u\) an Stelle des früheren \(u_1,p\) an Stelle von \(p_1\) steht. Zu Gleichung (2) kommt noch die Gleichung hinzu: \[ \frac{\partial^2r}{\partial t^2}=-\frac1\varrho\frac{\partial p}{\partial R}, \] während die frühere Gleichung (2), ebenso wie (3) ungeändert bleibt. Für diese Gleichungen werden particuläre Integrale von der Form aufgestellt: \[ u=u'\cos\left\{\frac{2\pi}\lambda(x-\delta\cdot t)+\gamma\right\}, \] \[ r=r'\sin\left\{\frac{2\pi}\lambda(x-\delta\cdot t)+\gamma\right\}, \] \[ p=p'\sin\left\{\frac{2\pi}\lambda(x-\delta\cdot t)+\gamma\right\}, \] wo \(u',r',p'\) nur Functionen von \(R\) sind, die durch Einsetzen der letzten Ausdrücke in die jetzt gültigen Differentialgleichungen ermittelt werden. Für die Fortpflanzungsgeschwindigkeit \(\delta\) ergiebt sich dann der Werth: \[ \delta=v_p\left\{ 1-\frac{\pi^2R_1^2v_p^2}{4\beta^2\lambda^2}\left(1-\frac {v_p^2}{\alpha^2}\right)-\frac{a_1\varrho_1R_1}{4\varrho}\frac{4\pi^2} {\lambda^2}\frac{v_p^4}{\beta^4}\right\}. \] Die Bedeutung der hierin vorkommenden Buchstaben ist oben angegeben.
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