On finite continuous functions of real variables that have no derivative. (Q1554816)

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On finite continuous functions of real variables that have no derivative.
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    On finite continuous functions of real variables that have no derivative. (English)
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    1877
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    (Siehe auch JFM 09.0302.02, JFM 09.0302.03) Seit längerer Zeit weiss man, dass eine Function in allen Punkten eines Intervalles stetig sein kann, ohne für irgend einen Punkt dieses Intervalles einen bestimmten Differentialquotienten zu haben. Beispiele solcher Functionen finden sich in Hankel's Untersuchungen über die unendlich oft oscillirenden und unstetigen Functionen (Tübingen 1870; siehe F. d. M. II. 190, JFM 02.0190.01). Herr Weierstrass, der zuerst die Existenz derartiger Functionen entdeckte, machte auch seinem Schülern Mittheilung von solchen Functionen, die in keinem einzigen Punkte einem Differentialquotienten besitzen. Eine solche Function ist folgende: \[ f(x)=\sum_0^{\infty}{}_n (b^n\cos(a^nx)\pi), \] wo \(x\) reell, \(a\) eine ungrade ganze Zahl und \(b\) eine positive Constante kleiner als Eines (siehe die Abhandlung von P. du Bois-Reymond, Borchardt J. LXXIX. 29, F. d. M. VI. 241, JFM 06.0241.01). Das Studium der eben genannten Abhandlung hat Herrn Dini zu einer neuen und unendlichen allgemeineren Classe von Functionen geführt, die obwohl endlich und stetig, doch keine bestimmte und endliche Ableitung zulassen. Es seien \( u_n(x)\) Functionen, welche in dem ganzen Intervalle \((a, b)\) endlich und stetig sind, und überall (sobald \(n\) endlich) eine bestimmte endliche Ableitung haben. Ferner seien diese Functionen so beschaffen, dass die Reihe \(\varSigma u_n(x)\) für alle Werthe von \(x\) zwischen \(a\) und \(b\) convergent sei und eine endliche und stetige Function von \(x, f(x)\), darstelle. Endlich möge jede dieser Functionen \(u_n(x)\) dem Intervalle \((a, b)\) Maxima und Minima haben, deren Anzahl mit wachsendem \(n\) selbst in's Unendliche wachse, und welche derart seien, dass sie, von einem bestimmten Werthe des \(n\) an, sich in Intervallen folgen, welche kleiner als jede noch so kleine Grösse, die in dem ganzen Intervalle \((a, b)\) gegeben ist. Alsdann ist leicht zu sehen, dass unter gewissen anderen einfachen Bedingungen die Reihe \(\varSigma u_n(x)\) eine Function von \(x\) darstellt, welche endlich und stetig ist, und doch keine einzige endliche und bestimmte Ableitung in dem ganzen Intervalle \((a, b)\) hat. Als Anwendung dieses allgemeinen Satzes wird \[ u_n (x) = a_n v_n(b_n x) \] gesetzt, wo die \(a_n\) solche Constante sind, dass die Reihe \(\varSigma a_n'\) der absoluten Werthe der \(a_n'\) convergirt, wo ferner die \(b\) positive Grössen, welche mit \(n\) unbegrenzt wachsen, doch so, dass lim\( a_n b_n\) für \( n=\infty\) nicht null, und wo die \(v_n(y)\) Functionen sind, die für alle Werthe von \(y\) zwischen +1 un -1, deren Ableitungen \(v'_n(y), v''_n(y)\) dem absoluten Betrage nach nicht grössern als eine endliche Grösse \(A\), und deren Maxima und Minima gleich 1 und -1, und in einem bestimmten Intervalle \(dn\) folgend, das immer kleiner als eine gegebene endliche Grösse für jedweden Werth von \(n\). Nimmt man hier \(v_n(y)=\cos y\) oder \(v_n(y)=\sin y\), so kommt man auf die Function, mit der sich Herr du Bois-Reymond in der oben citirtren Abhandlung beschäftig hat. In den beiden zuletzt angeführten Noten sind die Resultate der Abhandlung des Herrn Dini zusammengefasst.
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    Nowhere differentiable functions
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