Ueber die Anzahl der elektrischen Materien. (Q1556824)

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Ueber die Anzahl der elektrischen Materien.
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    Ueber die Anzahl der elektrischen Materien. (English)
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    1875
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    Will man die elektromotorische Einwirkung eines um seine Axe drehbaren cylindrischen Magneten auf ein fest aufgestelltes lineares Leiterelement \(Ds\) näher angeben, so sind zwei Fälle zu unterscheiden. Erster Fall: Der Magnet steht still. Alsdann ist die von ihm in \(Ds\) inducirte elektromotorische Kraft stets gleich Null. Zweiter Fall: Der Magnet rotirt. Alsdann wird die von ihm in \(Ds\) indurcirte elektromotorische Kraft einen Werth besitzen, der (bei geeigneter Aufstellung des Elementes \(Ds\)) von Null verschieden ist. Man wird schwerlich bezweifeln, dass diese Sätze auch dann noch gültig bleiben, wenn man den Magneten durch ein Solenoid (von endlichem Durchmesser), resp. durch einen einzelnen Stromring ersetzt. Denken wir uns also einen kreisförmigen Metallring, welcher drehbar ist um seine geometrische Axe (d. i. um die in seinem Mittelpunkt auf seiner Ebene errichtete Normale), und denken wir uns diesen Ring von einem constanten elektrischen Strom durchflossen, so werden hinsichtlich der elektromotorischen Wirkung dieses Ringes auf ein fest aufgestelltes Leiterelement \(Ds\) wiederum zwei Fälle zu unterscheiden sein. (\(\alpha.) \ldots\) Erster Fall: Der Ring steht still. Alsdann ist die von ihm in \(Ds\) inducirte Kraft gleich Null. (\(\beta.) \ldots\) Zweier Fall. Der Ring rotirt. Alsdann wird die von ihm in \(Ds\) inducirte Kraft einen Werth besitzen, der (bei geeigneter Aufstellung des Elementes \(Ds\)) von Null verschieden ist. Wollte man nun annehmen, dass die Wirkungen des elektrischen Stromes von einer einzigen elektrischen Materie herrühren, die mit einer gewissen Geschwindigkeit in der Strombahn dahinfliesst, so würde aus dem ersten Falle folgen, dass diese Materie, bei constanter kreisförmigen Bewegung, in dem linearen Leiter \(Ds\) keine elektromotorische Kraft erzeugt, und dass sie also auch im zweiten Fall, wo sie offenbar wiederum eine constante kreisförmige Bewegung nur von etwas anderer Winkelgeschwindigkeit, besitzt, eine elektromotorische Kraft zu induciren unfähig sei, -- was dem Satze (\(\beta\).) wiederspricht. Somit folgt, dass jene Annahme, die Wirkung eines elektrischen Stroms rühre nur von einer einzigen Materie her, unzulässig ist; und man gelangt daher zu folgendem Resultat: Ist überhaupt die Vorstellung richtig, dass die Wirkungen des elektrischen Stroms irgend welchen Geschwindigkeiten in der Strombahn dahinfliessen, so sind, falls man einen offenbaren Conflict mit den Sätzen (\(\alpha\).), \((\beta.)\) vermeiden will, mindestens zwei solche Materien anzunehmen\(^*)\). [\(^*)\) Einwendungen gegen dies einfache Raisonnement dürften wohl nicht gut möglich sein. In der That scheinen sich auch die von E. Edlund erhobenen Bedenken nicht gegen das Raisonnement selber, sondern nur gegen die Zulässigkeit der zu Grunde gelegten Sätze \((\alpha)\) und \((\beta)\) zu richten.\quad Nn.] Hierbei bleibt dahingestellt, ob diese Materien beide beweglich sind, oder ob nur die eine derselben beweglich, die andere aber mit dem ponderablen Träger fest verbunden zu denken ist.
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