On the integration of partial differential equations of the \(n^{\text{th}}\) order with one dependent and two independent variables. (Q1557467)

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On the integration of partial differential equations of the \(n^{\text{th}}\) order with one dependent and two independent variables.
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    On the integration of partial differential equations of the \(n^{\text{th}}\) order with one dependent and two independent variables. (English)
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    1872
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    Will man Inhalt dieser interessanten Abhandlung mit Einem Worte charakterisiren, so wird man wohl am Richtigsten sagen, dass dieselbe die Methode von Monge ausdehnt auf die linearen partiellen Differentialgleichungen \(n^{\text{ter}}\) ORdnung und die erhaltenen Sätze dann auch für die Integration der nicht linearen partiellen Differentialgleichungen derselben Ordnung zu verwerthen sucht, wobei, wie üblich, die Bezeichnung ``linear'' sich immer nur auf die Art bezieht, in welcher die Differentialquotienten \(n^{\text{ter}}\) Ordnung in die gegebene Gleichung eingehen. Nach einer Einleitung, welche die Entstehung partieller Differentialgleichungen aus endlichen Gleichungen von der Form \[ F(xy {\mathfrak z} \varphi_1(u_1)\ldots \varphi_r(u_r))=0 \] bespricht, wo \(u_1\ldots u_r\) bestimmte Functionen von \(xy{\mathfrak z}\) und die \(\varphi\) willkürliche Functionen sind, geht der Verfasser im ersten Abschnitte zur Betrachtung linearer partieller Differentialgleichungen \(n^{\text{ter}}\) Ordnung über und untersucht zunächst, wann eine Gleichung von der Form \(\varphi=f(\psi)\), in der \(\varphi\) und \(\psi\) gegebene Functionen von \(xy{\mathfrak z}\) und von den partiellen Differentialquotienten von \(\mathfrak z\) bis zur \((n-1)^{\text{ten}}\) Ordnung sind, durch Differentiation und Elimination der willkürlichen Function \(f\) zu einer linearen Gleichung \(n^{\text{ter}}\) Ordnung führt. Unter der Voraussetzung, dass umkehrt eine gegebene lineare Differentialgleichung \(n^{\text{ter}}\) Ordnung ein erses Integral von dieser Form besitze, wird dann in \(\S\) 3 die Aufgabe, solche Integrale zu finden, zurückgeführt auf die Ermittelung von Integralen eines Systems linearer tetaler Differentialgleichungen. Die beiden folgenden Paragraphen geben für den Fall, dass mehrere erste Integrale existiren, wichtige Eigenschaften dieser Integrale an, die in \(\S\) 6 zur Beantwortung der Frage benutzt werden, welche Schritte zur endlichen Integration der gegebenen Gleichung noch erforderlich sind, wenn man \(n\) oder weniger erste Integrale der Gleichung kennt. Nachdem das resultirende Verfahren durch mehrere Beispiele erläutert worden ist, beschäftigt sich \(\S\) 7 im Besondern mit solchen linearen partiellen Differentialgleichungen, deren Coefficienten blosse Functionen der unabhängigen Variabeln \(x,y\) sind, und zeigt, dass für diese Gleichungen ganz analoge Sätze gelten, wie für die linearen gewöhnlichen Differentialgleichungen. Im zweiten Abschnitte zeigt der Verfasser, wie die für lineare Gleichungen zugänglich gemacht werden kann. Dies geschieht in der Weise, dass durch Differentiation der gegebenen, nicht linearen partiellen Differentialgleichung \(n^{\text{ter}}\) Ordnung nach \(x\) und \(y\) und durch Combination der beiden so entstehenden gleichungen eine lineare Differentialgleichung \((n+1)^{\text{ter}}\) Ordnung gebildet wird, von der die gegebene gleichung ein erstes Integral ist und von der nun weitere erste Integrale gesucht werden. Das hieraus entspringende Verfahren wird an Beispielen deutlich gemacht, namentlich werden aus demselben die Lagrange'sche Methode zur Integration der partiellen Differentialgleichungen \(1^{\text{ter}}\) Ordnung, sowie (letzteres allerdings auf eine Art, die wohl kaum als eine wirklich consequente Anwendung der erhaltenen Principien bezeichnet werden kann) die bekannte Integrationsmethode der Ampère'schen Gleichungen abgeleitet. Da schon von den linearen partiellen Differentialgleichungen \(2^{\text{ter}}\) Ordnung sich nur gewisse Arten der Monge'schen Methode fügen, so ist klar, dass der Kreis von partiellen Differentialgleichungen höherer Ordnung, auf welche die Falk'sche Methode anwendbar ist, nun ein sehr beschränkter sein kann. Er wird sogar wahrscheinlich noch weit enger sein, als dasjenige Gebiet von partiellen Differentialgleichungen, welches von Darboux und , im Falle \(n=2\), von Lévy (siehe F. d. M. II. p. 316, JFM 02.0316.03 und IV. p. 172, JFM 04.0172.03) untersucht worden ist. Bei den leider nur überaus kurzen und sehr allgemein gehaltenen Angaben, die bisher über diese wichtigen Untersuchungen vorliegen, dürfte es aber kaum möglich sein, festzustellen, ob und inwieweit sich die Falk'sche Methode mit jenen Arbeiten berührt. Jedenfalls hat in Folge ihrer ausführlichen auseinandersetzung diese Methode zur Zeit wenigstens den Vorzug, dass man von der Art, wie sie zu Werke geht, und von dem Bereiche ihrer anwendbarkeit ein ganz bestimmtes, deutliches Bild erhält. Um, ohne allzuviel Raum in Anspruch nehmen zu müssen, über ihre Leistungen einen einigermassen verständlichen Ueberblick zu geben, lassen wir hier die wichtigsten der Sätze folgen, die sich aus dem vorliegenden Aufsatze für die linearen partiellen Differentialgleichungen \(3^{\text{ter}}\) Ordnung und die nicht linearen Differentialgleichungen \(2^{\text{ter}}\) Ordnung theils unmittelbar, theils durch einfache Weiterführung der Schlussfolge ergeben. Es sind in etwas veränderter Fassung die folgenden: \[ (1)\quad \begin{cases} U_0\left( \frac{df}{dx}+ m\frac{df}{dy} \right) + V\frac{\partial f}{\partial r} =0, \\ \frac{\partial f}{\partial s}-R_1\frac{\partial f}{\partial r} =0, \\ \frac{\partial f}{\partial t}-R_2\frac{\partial f}{\partial r} =0, \end{cases} \] in denen \(m\) irgend eine Wurzel der cubischen Gleichung \[ (2) \quad U_0m^3 -U_1m^2+U_2m -U_3=0 \] bedeutet und \(R_1,R_2\) aus zwei von den drei Gleichungen \[ \begin{aligned} & U_0(R_1+m)=U_1\\ & U_0(R_2+mR_1)=U_2\\ & U_0mR_2 = U_3 \end{aligned} \] zu bestimmen sind, liefert ein erstes Integral \[ f=\text{ const. } \] der linearen partiellen Differentialgleichung \(3^{\text{ter}}\) Ordnung \[ (3)\quad U_0\frac{\partial^3 {\mathfrak z}}{\partial x^3} + U_1\frac{\partial^3 {\mathfrak z}}{\partial x^2 \partial y} + U_2\frac{\partial^3 {\mathfrak z}}{\partial x \partial y^2} + U_3\frac{\partial^3 {\mathfrak z}}{\partial y^3} =V, \] deren Coefficienten gegebene Functionen von \(xy\mathfrak z\) und von den ersten und zweiten partiellen Differentialquotienten von \(\mathfrak z\) sind. -- Die Charakteristik \(d\) deutet hier, wie im Folgenden, immer eine solche Differentiation an, bei der alle von \(x\), resp. von \(y\) abhängigen Grössen, mit Ausnahme allein der zweiten Differentialquotienten \(r,s,t\) als variabel betrachtet werden. 2) Besitzt die cubische Gleichung (2) drei verschiedene Wurzeln und lässt für jede dieser Wurzeln das System (1) eine Lösung zu, so besitzen die mit diesen drei Lösungen \(f_1f_2f_3\) gebildeten drei ersten Integrale der Gleichung (3) \[ (4)\quad f_1=c_1,\quad f_2=c_2,\quad f_3=c_3 \] eine gemeinsame Lösung \(\mathfrak z\) mit drei willkürlichen Constanten, die also zugleich eine Lösung mit sechs willkürlichen Constanten der gegebenen gleichung (3) ist, und man erhält diese Lösung durch Integration desjenigen unbeschränkt intergrablen Systems, welches durch Substitution der aus den Gleichungen (4) folgenden Werthe von \(r,s,t\) in die Gleichungen: \[ dp=rdx+sdy \] \[ dq=sdx+tdy \] \[ dz=pdx+qdy \] hervorgeht. 3) Besitzt die Gleichung (2) wenigstens zwei verschiedene Wurzeln und kennt man für jede dieser beiden Wurzeln eine Lösung des Systemes (1), so bedarf man nur noch der Auffindung irgend einer in Bezug auf \(rst\) von diesen beiden Lösungen unabhängigen Lösung einer partiellen Differentialgleichung \(1^{\text{ter}}\) Ordnung, um in derselben Weise, wie in (2) zu einer Lösung der Gleichung (3) mit wenigstens 6 willkürlichen Constanten gelangen zu können. Indem man den letzten Satz auf diejenige lineare partielle Differentialgleichung \(3^{\text{ter}}\) Ordnung anwendet, die man durch lineare Combination der beiden durch Differentiation nach \(x\) und \(y\) aus einer gegebenen Gleichung \(2^{\text{ter}}\) Ordnung \[ (5)\quad F(xyzpqrst)=\text{ const. } \] entstehenden Gleichungen erhält, gelangt man endlich zu dem folgenden Satze: 4) Besitzen für irgend eine Wurzeln \(m\) der quadratischen Gleichung \[ \frac{\partial F}{\partial r} m^2-\frac{\partial F}{\partial s}m +\frac{\partial F}{\partial t} =0 \] die beiden Gleichungen \[ m\left( \frac{\partial F}{\partial r} \frac{df}{dx} - \frac{dF}{dx}\frac{\partial f}{\partial r} \right) + \frac{\partial F}{\partial s}\frac{df}{dy} - \frac{dF}{dy} \frac{\partial f}{\partial t} =0, \] \[ m^2\frac{\partial f}{\partial r} - m\frac{\partial f}{\partial s} + \frac{\partial f}{\partial t} =0 \] eine von \(F\) unabhängige gemeinsame Lösung \(f\), so kann man durch Integration einer linearen partiellen Differentialgleichung \(1^{\text{ter}}\) Ordnung und eines Systems von 3 gewöhnlichen Differentialgleichungen zu einer Lösung der gegebenen Gleichung (5) gelangen, welche eine willkürliche Function und ausserdem 5 willkürliche Constanten enthält. Noch bleibt übrig zu bemerken, dass, nur weniger klar hervortretend, den Falk'schen Untersuchungen doch wesentlich derselbe Gedanke zu Grunde liegt, von dem auch Picart (F. d. M. VI. p. 223, JFM 06.0223.01) ausgeht, der jedoch, worauf der Falk'sche Aufsatz keinen Anspruch macht, hierdurch zu einer allgemeinen Integrationsmethode der partiellen Differentialgleichungen beliebiger Ordnung gelangt sein will.
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