Ueber den Satz vom mittleren Ergal und seine Anwendung auf die Molecularbewegungen der Gase. (Q1558295)

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Ueber den Satz vom mittleren Ergal und seine Anwendung auf die Molecularbewegungen der Gase.
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    Ueber den Satz vom mittleren Ergal und seine Anwendung auf die Molecularbewegungen der Gase. (English)
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    1875
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    In diesen Fortschritten Bd. V. 581-582, JFM 05.0580.02 ist ein von dem Verfasser entdeckter Lehrsatz besprochen worden, welcher sich auf die stationären Bewegungen eines Punktsystems bezieht. Mit diesem Lehrsatz, für welchen der Verfasser den im Titel genannten Namen vorschlägt, beschäftigt sich auch die vorliegende Abhandlung. Wird die stationäre Bewegung eines Punktsystems dadurch verändert, dass die Constanten der Kräftefunction oder des Ergals keine Aenderungen erfahren, bildet man ferner den Mittelwerth des Ergals für den ersten und zweiten Bewegungszustand, so giebt der betreffende Satz den Unterschied der beiden Mittelwerthe. Nachdem der Verfasser nochmals kurz die Ableitung des Satzes gegeben und eine Reihe von Transformationen mit der resultirenden Gleichung vorgenommen hat, bespricht er die analytische Bedeutung derselben. Da diese Gleichung zwischen den Variationen mehrerer Functionen einer gewissen Zahl unabhängiger Variabeln besteht, so schliesst sie in sich ebensoviel einzelne Gleichungen, als unabhängige Variable vorkommen. Es folgen zunächst Anwendungen auf zwei besondere Probleme: 1. Eine Masse, deren rechtwinklige Coordinaten \(x_{1}, x_{2}, x_{3}\) seien, bewege sich unter dem Einfluss von Kräften, deren Ergal: \[ U = \left( \frac{x_{1}}{c_{1}} \right)^{n} + \left( \frac{x_{2}}{c_{2}} \right)^{n} + \left( \frac{x_{3}}{c_{3}}\right)^{n} \] sei. Die Rechnung lässt sich in diesem Fall vollständig durchführen und giebt Ausdrücke für die mittlere, lebendige Kraft, das mittlere Ergal und die Energie. 2. Ein Punkt bewege sich innerhalb eines Parallepipeds, dessen Wände abstossend auf denselben wirken. Die Wirkung sei einer negativen Potenz der Entfernung proportional, so dass sie nur in grosser Nähe der Wand von Einfluss ist. Bei Benutzung dieser vereinfachenden Bedingung erhält der Verfasser die Bewegungsgleichung in der Nähe derjenigen Wand, welche senkrecht zur \(x\)-Axe ist: \[ \frac{d^{2}x}{dt^{2}}= - \frac{n \cdot \alpha^{n}}{(c-x)^{n+1}} \] Bei Ausführung der Integration erhält man als Endresultat die Zeit \(i\), welche der Punkt zu seiner Bewegung von einer Wand bis zur gegenüberliegenden braucht, in Form einer Reihe. Nachdem dann die Mittelwerthe des Ergals und der Energie abgeleitet worden sind, kann der im Titel geuannte Sazt angewandt werden. Es resuliert schliesslich ein neuer Ausdruck für den Mittelwerth des Ergals als Function der Constanten \(c\) sowie der einzelnen Summanden für die lebendige Kraft. In dem zweoten Theil der Abhandlung wird der Satz von mittleren Ergal auf die Bewegungserscheinungen der Gase angewand. Zu dem Ende wird zunächst in etwas veränderter Form eine Uebersicht über die hierbei verkommenden Grössen, die durchschnittliche Anzahl der Zusammenstösse, mittlere Weglänge, Vertheilung der Geschwindigkeiten etc. gegeben, welche der Verfasser schon in frühreren Abhandlungen entwickelt hat. Es ergiebt sich hierbei, dass die complicirtere Aufgabe der Zusammenstösse der Molecüle untereinander unter gewissen Bedingungen ersetzt werden kann durch Betrachtung der Stösse derselben gegen die festen Wände allein. Es wird auf diese Weise an Stelle des complicirteren Problems ein einfacheres gesetz, bei welchen indess das mittlere Ergal und die mittlere lebendige Kraft dieselben Werthe haben. Ausserdem sind bei dem zweiten Bewegungszustand die Veränderungen der Coordinaten der Punkte periodisch, so dass nun der Satz vom mittleren Ergal angewandt werden kann. Wenn dann die bei dem zweiten Beispiel gemachten Annahmen beibehalten werden, so liefert die Anwendung des erwähnten Satzes eine Gleichung, welche direct auf den zweiten Hauptsatz der mechanischen Wärmetheorie führt.
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