The position of the Earth's rotational axis with respect to its body axis (Q1559650)

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English
The position of the Earth's rotational axis with respect to its body axis
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    The position of the Earth's rotational axis with respect to its body axis (English)
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    1873
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    Der Verfasser stellt sich die Aufgabe, aus den vorhandenen Breitengradmesungen die Lage der Rotationsaxe der Erde gegen ihre Figuraxe zu bestimmen, unter der Voraussetzung, dass die mathematische Figur der Erde ein Rotationsellipsoid sei, dessen Axe mit der täglichen Drehung einen kleinen Winkel \(w\) bildet. Zunächst werden folgende Bezeichnungen eingeführt. Die Ebene, welche an einem bestimmten Orte durch die Normale und die Richtung nach dem Himmelspol bestimmt ist, heisst astronomischer Meridian, der Winkel zwischen beiden Richtungen ist das Complement der Polhöhe. Der Ort aller Punkte auf dem Ellipsoid, deren astronomische Meridiane einander parallel sind, heisst geographischer Meridian. Die geographischen Meridiane sind ebene Curven, welche sämmtlich durch ein und denselben Durchmesser des Ellipsoids hindurchgehen. Der Ort der Punkte gleicher Polhöhe heisst geographisches Parallel. Der grössere Theil der Arbeit beschäftigt sich dann damit, das zwischen zwei Parallelen enthaltene. Bogenstück des geographischen Meridians explicite darzustellen als Function der Polhöhen der Endpunkte, der Halbaxen des Ellipsoids, der von einem beliebigen Meridian aus gezählten astronomischen Länge, der astronomischen Länge der Figuraxe \(v\) und des Winkels \(w\). Dabei zeigt sich, dass die Länge dieses Bogens mit der Länge des zwischen denselben Parallelen enthaltenen Bogenstückes des astronomischen Meridians, der durch einen beliebigen Punkt geht, bis auf kleine Grössen sechster Ordnung übereinstimmt, wenn \(w\) und die Excentricität des Ellipsoids als kleine Grössen erster Ordnung betrachtet werden. Unter der Annahme, dass man für ein solches Bogenstück eines geographischen Meridians den durch geodätische Operationen ermittelten Abstand derselben Parallelen setzen dürfe und unter Zugrundelegung der Bessel'schen Zahlen für die Dimensionen des Erdkörpers ermittelt dann der Verfasser aus der paarweisen Combination des englisch-französischen, des russischen und des zweiten indischen Bogens zunächst drei provisorische, untereinander verhältnissmässig gut übereinstimmende Werthe für die beiden noch unbekannten Grösen \(v\) und \(w\); die Hinzuziehung der übrigen Gradmessungen liefert dann, nach der Methode der kleinsten Quadrate behandelt, für \(w\) den Werth 1\(^0\) 8\(^\prime\cdot\)4 und für die östliche Länge der Figuraxe (von Greenwich) 239\(^0\) 31\(^\prime\).5. Eine Angabe über die wahrscheinliche Unsicherheit dieser Zahlen, sowie eine Discussion dar\"ber, wie weit diese Werthe für reell zu halten sind, ist nicht hinzugefügt.
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    Meridional arc observations
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    rotational axis
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    figure of the Earth
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