Notes about some determinants of geometric signification. (Q1559891)

Herr Bauer beabsichtigt in dieser Mittheilung die von Staudt, Joachimsthal, Kronecker, Cayley u. a. über Dreiecksflächen, Tetraedervolumina etc. gegebenen Determinantensätze zu verallgemeinern, jedoch nicht im Sinne einer Ausdehnung auf beliebig viele Dimensionen, sondern so, dass er, im Gebiete der Euclid'schen Geometrie bleibend, an die Stelle der Punkte Kugeln und an die Stelle der den Tetraedern umschriebenen Kugeln die Orthogonalkugeln jener Kugel-Systeme treten lässt. Es sei \(A_1 A_2 A_3 A_4\) ein Tetrader, \(A_1 A_2=\partial_{12}\), \(A_1 A_3=\partial_{13}\), \(A_3 A_2=\partial_{23}\), das Volumen \(V\), so ist, da \(\partial_{ik}=\partial_{ki}\) ist, einem bekannten Satze zufolge \[ R=288\,V^3= \left|\begin{matrix} 0 & 1 & 1 & 1 & 1\\ \\ 1 & 0 & d_{12}^2 & d_{13}^2 & r_1^2\\ \\ 1 & d_{12}^2 & 0 & d_{23}^2 & r_2^2\\ \\ 1 & d_{31}^2 & d_{32}^2 & 0 & r_3^2\\ \\ 1 & r_1^2 & r_2^2 & r_3^2 & 0\end{matrix}\right| \] wo \(r_1, r_2, r_3\) bezüglich gleich \(A_1 A_4, A_2 A_4, A_3 A_4\) ist. Ist \(\Delta\) der Flächeninhalt der Grundfläche, \(h\) die Länge des von \(A_4\) auf diese gefällten Lothes, so ist \[ R=+32\varrho^2 \Delta^2. \] Es wird nun untersucht, welche geometrische Bedeutung der Grösse \(R\) zukomme, wenn rechts vom Gleichheitszeichen das positive statt des negativen Zeichens stände. Es zeigt sich, dass alsdann \(R=-32\varrho^2\Delta^2\) ist, unter \(\varrho\) den Radius eines Kreises verstanden, welcher die mit den Halbmessern \(r_1,r_2,r_3\) bezüglich um die Punkte \(A_1, A_2, A_3\) in dieser Ebene beschriebenen Kreise sämmtlich rechtwinklig schneidet. Bilden ebenso die Mittelpunkte von 4 Kugeln mit den Radien \(r_1, r_2, r_3, r_4\) das Tetraeder, dessen Inhalt \(V\) ist, dessen 6 Seitenkanten durch \(d_{12}, d_{13}, d_{14}, d_{23}, d_{24}, d_{34} (d_{ik}=d_{ki})\) bezeichnet werden, so ist der Radius einer diese 4 Kugeln rechtwinklig schneidenden Kugel durch die Gleichung \[ 24^2\cdot V^2\cdot \varrho^2= \left |\begin{matrix} 0 & 1 & 1 & 1 & 1 & 1\\ \\ 1 & 0 & d_{12}^2 & d_{13}^2 & d_{14}^2 & r_1^2\\ \\ 1 & d_{21}^2 & 0 & d_{23}^2 & d_{24}^2 & r_2^2\\ \\ 1 & d_{31}^2 & d_{32}^2 & 0 & d_{34}^2 & r_3^2\\ \\ 1 & d_{41}^2 & d_{42}^2 & d_{43}^2 & 0 & r_4^2\\ \\ 1 & r_1^2 & r_2^2 & r_3^2 & r_4^2 & 0\end{matrix}\right| \] gegeben. Diese Formeln sind vollständig neu. Von denselben wird dann weiter eine Reihe Anwendungen gegeben; auch die rein geometrische Bedeutung einer analog der obigen zusammengesetzten Determinante vom \(n^{\text{ten}}\) Grade wird erörtert; jedoch gestattet die ohnehin knappe Behandlung mit ihrem Formel-Reichthum nicht wohl, Einzelnes herauszuheben. Als eine Thatsache von allgemeinerer Bedeutung für die wissenschaftliche Erkenntniss können wir uns aus der vorliegenden Arbeit dies abstrahiren, dass die Substituirung des Buchstabens \(n\) in Ausdrücken der Geometrie nicht nothwendig eine Deutung derselben im Sinne Grassmann's erfordert, sondern auch ohne Verlassen der ``gewöhnlichen'' Raumanschauung erfolgen kann. Literatur: Kronecker, Bemerkungen zur Determinantentheorie, Borchardt J. LXXII. 152, s. F. d. M. II. 80, JFM 02.0080.02; Siebeck, Ueber die Determinante, deren Elemente die Quadrate der 16 Verbindungslinien der Eckpunkte zweier beliebiger Tetraeder sind, ib. LXII. 151.