On the analytic theory of contact transformations. (Q1560026)

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On the analytic theory of contact transformations.
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    On the analytic theory of contact transformations. (English)
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    1873
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    Nach einigen kurzen Andeutungen, wie sich Spuren dieser Theorie bereits bei Euler und später ganz besonders bei Jacobi vorfänden, und wie man durch Erweiterung derjenigen geometrischen Transformationen, durch welche aus Flächen, die sich berühren, wiederum sich berührende Flächen hervorgehen, ganz naturgemäss auf den Begriff der Berührungs-Transformationen geführt werde, giebt der Verfaser für denselben die folgende allgemeine Definition: ``Sind \(Z X_1\dots X_n\,P_1\dots P_n\) solche Functionen der unabhängigen Variabeln \(z x_1\dots x_n\, p_1\dots p_n\), dass identisch \[ dZ- \sum_{i=1}^{i=n} P_i\,dX_i=\rho \quad \biggl(dz- \sum_{k=1}^{k=n} p_k\,dx_k \biggr) \] ist, wo \(\rho\) irgendeine Function jener Variabeln bedeutet, so bilden dei \(2n+1\) Gleichungen \[ z'=Z, \quad x_i'=X_i, \quad p_i'= P_i \] eine Berührungs- Transformation zwischen den beiden Systemen von je \(2n+1\) Variabeln \[ z' x_1' \dots x_n'\, p_1'\dots p_n' \] und \[ z x_1\dots x_n\, p_1\dots p_n \text{ ''}. \] Die Aufgabe, alle Berührungs- Transformationen zu bestimmen, stellt sich hiernach sogleich als ein specieller Fall des allgemeinen Pfaff'schen Problems dar und kann so ausgesprochen werden: Man soll den Differentialausdruck \[ dz- \sum_{k=1}^{k=n} p_k\, dx_k, \] der bereits in kanonischer Form gegeben, in allgemeinster Weise auf eine neue kanonische Form bringen. Aus der Theorie des Pfaff'schen Problems ergeben sich daher zwei Wege, um diese Aufgabe zu lösen. Ausgehend von den bekannten Relationen, die zwischen zwei kanonischen Formen eines und desselben linearen Differentialausdruckes bestehen, zeigt der eine, wie man aus einer Reihe willkürlich angenommener Gleichungen zwischen den \(2n+2\) Grössen \[ z x_1\dots x_n\;z' x_1'\dots x_n' \] durch blosse Differentiation und Elimiantion zu einer durch die angenommenen Gleichungen vollständig bestimmten Berührungs-Transformation gelangt. Der andere dagegen, welcher die Clebsch'sche Reduction des Pfaff'schen Problemes auf ein System simultaner Partieller Differentialgleichungen zu Hülfe nimmt, lehrt die partiellen Differentialgleichungen kennen, denen die Functionen \(Z X_1\dots X_n\) genügen müssen, wenn die damit gebildeten \(n+1\) Gleichungen: \[ z'=Z, \quad x_i'=X_i \] einer Berührugns-Transformation angehören sollen. Hat man irgend \(n+1\) unabhängige Functionen gefunden, welche diese Gleichungen erfüllen, so werden die noch fehlenden \(n\) Gleichungen \(p_i'=P_i\) der Berührungs-Transformation eindeutig durch Auflösung linearer Gleichungen erhalten. Diese beiden allgemeinen Sätze werden sodann auf eine besonders wichtige specielle Gattung von Berührungs-Transformationen angewendet, die der Verfasser Berührungs-Transformationen zwischen \(xp\) nennt. Sind \[ z'=Z, \quad x_i'= X_i, \quad p_i'=P_i \] die Gleichungen einer solchen Berührungs-Transformationen, so müssen die Functionen \(X_i\) und \(P_i\) frei von \(z\) sein. Aus dem ersten Satze ergiebt sich sofort, dass eine Anzahl willkürlich gewählter Relationen zwischen den \(2n+1\) Grössen \[ x_1\dots x_n\;x_1'\dots x_n' \quad\text{und}\quad z'-Az, \] wo \(A\) eine Constante ist, immer eine Berührungs-Transformation zwischen \(xp\) bestimmen. Die zweite lehrt, dass die Functionen \(X_1\dots X_n\) paarweise den Bedingungen \[ (X_i\;X_k)=0 \] genügen müssen, wenn die \(n\) Gleichungen \(x_i'=X_i\) einer solchen Berührungs-Transformation angehören sollen. Umgekehrt wird gezeigt, wie man immer eine Berührungs-Transformation zwischen \(xp\) finden kann, welche diese \(n\) Gleichungen enthält, sobald man \(n\) unabhängige Functionen \(X_1\dots X_n\) die Variabeln \(x_1\dots x_n\,p_1\dots p_n\) kennt, welche die angegebenen Bedingungen erfüllen. Der Verfasser weist überdies nach, dass man auf diesen beiden Wegen eine jede Berührungs-Transformation zwischen \(xp\) erhalten kann, wobei sich ergiebt, dass die Function \(Z\) die Form haben muss: \[ Z=Ax+\Pi, \] wo \(A\) eine Constante und \(\Pi\) eine blosse Function von \(x_1\dots x_n\,p_1\dots p_n\) ist. Nachdem weiter gezeigt worden ist, dass durch die \(2n\) Gleichungen \[ x_i'= X_i, \quad p_i'=P_i \] einer Berührungs-Transformation zwischen \(xp\) die noch fehlende Gleichung \[ z'=Ax+\Pi \] derselben bis auf eine additive Constante vollkommen bestimmt ist, wird die Frage erörtert: Welche Bedingungen müssen die Functionen \(X_1\dots X_n\,P_1\dots P_n\) erfüllen, wenn die \(2n\) Gleichungen: \[ x_i'= X_i, \quad p_i'=P_i \] eine Berührungs-Transformation zwischen \(xp\) definiren sollen? Die Beantwortung derselben liefert den wichtigen Satz: ``Damit die \(2n\) Gleichungen \[ x_i'=X_i, \quad p_i'=P_i \] eine Berührungs- Transformation zwischen \(xp\) definiren, ist es nothwendig und hinreichend, dass: \[ (X_iX_k)= (X_iP_k)= (P_iP_k)=0 \] und \[ (X_1P_1)= (X_2P_2)=\cdots =(X_nP_n)= \text{const.} \] sei''. Man erkennt leicht, dass das Problem der Berührungs-Transformationen die Integration der partiellen Differentialgleichungen \(1^{\text{ter}}\) Ordnung gewissermassen als speciellen Fall, enthält. Die allgemeinen Berührungs-Transformationen entsprechen der allgemeinen Form der partiellen Differentialgleichungen \(1^{\text{ter}}\) Ordnung, die Berührungs-Transformationen zwischen \(xp\) denjenigen, in denen die unbekannte Function \(z\) selbst nicht vorkommt. Wie man nun aber eine jede partielle Differentialgleichung \[ H(zx_1\cdots x_n\, p_1\cdots p_n)=0, \quad \biggl(p_i= \frac{\partial z}{\partial x_i}\biggr) \] dadurch, dass man sich \(z\) durch eine Gleichung von der Form \[ v(zx_1\cdots x_n)= \text{const.} \] definirt denkt, zurückführen kann auf eine partiellen DIfferentialgleichung, in der die neue unbekannte Function \(V\) selbst nicht vorkomment und die in Bezug auf die Differentialquotienten von \(V\) homogen von der nullten Ordnung ist, so kann man auch in gewisser Hinsicht den allgemeinen Berührungs-Transformationen eine besondere Art der Berührungs- Transformationen zwischen \(xp\), die ``homogenen'' Berührungs- Transformationen, substituiren. Hierunter werden solche Berührungs- Transformationen zwischen \(xp\) verstanden, welche homogene Functionen von \(x_1'\cdots x_n'\,p_1'\cdots p_n'\) in homogene Functionen derselben Ordnung von \(x_1\cdots x_n\,p_1\cdots p_n\) überführen. Die Bezeichnung homogen bezieht sich hierbei immer nur auf die Art, wie die Differentialquotienten \(p'\), resp. \(p\) in dei betreffenden Functionen eingehen. Homogene Berührungs-Transformationen gehen aus Gleichungen von der Form: \[ z'= Az+B,\;F_k(x_1\cdots x_nx_1'\cdots x_n')=0, \] wo \(A\) und \(B\) Constanten sind, durch Differentiation und Elimination hervor und es gilt für diese Berührungs- Transformationen der Satz: Wenn die \(n\) Gleichungen \(x_i'=X_i\) einer homogenen Berührungs-Transformation angehören sollen, so müssen \(X_1\cdots X_n\) homogene Functionen nullter Ordnung sein, welche paarweise die Bedingungen erfüllen \[ (X_i X_k)=0. \] Umgekehrt, wenn man irgend \(n\) unabhängige Functionen \(X_1\cdots X_n\) dieser Beschaffenheit gefunden hat, so bestimmen die \(n+1\) Gleichungen \[ z'= Az+B, \quad x_i'=X_i \] eindeutig eine homogene Berührungs-Transformation.
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    contact transformation
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    Pfaff's problem
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    closed form solution
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    first order partial differential equation
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