Memoir on the integration of the partial differential equations of mathematical physics. (Q1561053)
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English | Memoir on the integration of the partial differential equations of mathematical physics. |
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Memoir on the integration of the partial differential equations of mathematical physics. (English)
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1872
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Der Verfasser hat in einer früheren Arbeit (cfr. F. d. M. II. p. 750, JFM 02.0750.01) die Methoden der Potentialtheorie ausgedehnt auf die Gleichung \(\Delta(\Delta u)=0\), unter \(\Delta u\) den Ausdruck \[ \frac {\partial^2u}{\partial x^2}+\frac{\partial^2 u}{\partial y^2}+\frac{\partial^2 u}{\partial z^2} \] verstanden, und für die Lösungen dieser Gleichung analoge Sätze aufgestellt, wie für das Potential. Die gegenwärtige Arbeit, von der einige Resultate bereits in einem vorläufigen Bericht im vorigen Jahrgang p. 172 besprochen sind, dehnt jene Methoden und Sätze auf einige andere in der mathematischen Physik vorkommende Differentialgleichungen aus, nämlich auf die Gleichungen \[ \Delta u=-a^2u,\quad \frac{\partial u}{\partial t}=a^2\Delta u,\quad \frac{\partial^2 u}{\partial t^2}=a^2\Delta u. \] Aus der Potentialtheorie ist bekannt, dass man stets die Oberfläche eines Körpers so mit Masse belegen kann, dass das Potential dieser Masse im Innern der Gleichung \(\Delta u=0\) und den Stetigkeitsbedingungen genügt, und an der Oberfläche eines gegebenen Werth annimmt. Daraus schliesst man dann, dass das allgemeinste Integral, welches der Gleichung \(\Delta u=0\) innerhalb des von der Fläche \(\sigma\) begrenzten Raumes genügt, ist: \[ 1)\quad u=\int\frac {\varrho}{r}\,d\sigma. \] Hier, wie im Folgenden, ist \(r\) der Abstand eines Punktes \(x y z\) im Innern von \(\sigma\) von einem Punkte \(x_1\), \(y_1\), \(z_1\), der auf dem Element \(d\sigma\) liegt, \(\varrho\) eine willkürliche Function von \(x_1\), \(y_1\), \(z_1\). Die Integration ist über die ganze Fläche \(\sigma\) auszudehnen. Die Gleichung \(\Delta u=-a^2u\) lässt sich nun in ganz derselben Weise behandeln; ihr allgemeines Integral ist; \[ 2)\quad u=\int \frac{\cos (ar)}{r}\varrho d\sigma. \] Betrachtet man nämlich das dreifache Integral \[ V=\int\frac {\cos (ar)}{r}Dd\Pi, \] wo \(d\Pi\) ein Bauelement ist, dessen Masse \(Dd\Pi\), so genügt \(V\) für Punkte ausserhalb der Masse der Gleichung \[ \Delta V+a^2 V=0, \] während für Punkte der Masse \[ \Lambda V+a^2V=-4\pi D \] ist. Ausserdem ist \(V\) und seine ersten Differentialquotienten sowohl innerhalb, als ausserhalb der Masse stetig. Das Integral \(V\) lässt sich nun in ganz derselben Weise behandeln, wie das Potential. Es gilt, wie beim Potential, der Satz, dass man jede Vertheilung der Massen durch eine Oberflächenbelegung ersetzen kann, und daraus folgt die obige Behauptung. Bemerkt mag werden, dass das Integral \[ V_1=\int \frac{\sin (ar)}{r}Dd\Pi \] sowohl für Punkte innerhalb, als ausserhalb der Masse der Gleichung \[ \Lambda V_1+a^2V_1=0 \] genügt. Wie für den Raum durch ein Flächenintegral, so lässt sich für die Ebene die allgemeine Lösung der Gleichung \(\varDelta u=-a^2u\) durch ein Randintegral darstellen. Dies Randintegral ist, wenn \(ds\) ein Element des Randes, \(\varrho\) eine willkürliche Function, \(r\) die Entfernung eines Randpunktes von einem Punkte im Innern bezeichnet: \[ 2^{\text{a}})\quad u=\int N\cdot \varrho\cdot ds,\quad N=\int_0^\pi \cos (ar\cos \omega)\log(r\sin^2\omega)d\omega. \] In einigen Fällen, wo \(s\) eine einfache geschlossene Linie bildet, kann man statt des Ausdrucks \(2^{\text{a}})\) den einfacheren nehmen: \[ 2^{\text{b}})\quad u=\int M\cdot \varrho\cdot ds,\quad M=\int_0^\pi \cos (ar\cos \omega)d\omega. \] Aus den Ausdrücken \(2^{\text{a)}}\) und \(2^{\text{b)}}\) leitet nun der Verfasser für einige Specialfälle Reihenentwickelungen der bestimmten Integrale \(M\) und \(N\), sowie der Lösungen \(u\) selbst ab. Diese Fälle sind die, wo die Fläche ein Kreis, eine Ellipse, ein von zwei concentrischen Kreisen oder von zwei confocalen Ellipsen begrenzter Ring ist. Bei der Kreisbegrenzung wird die Distanz \(r\) durch Polarcoordinaten ausgedrückt und \(M\), \(N\), \(u\) in Reihen entwickelt, die nach Sinus und Cosinus der Vielfachen des Winkels fortschreiten, und deren Coefficienten Potenzreihen des Radius vector sind. Bei elliptischer Begrenzung wird \(r\) durch elliptische Coordinaten ausgedrückt mittelst der bekannten Substitution \[ x=c\frac{e^\beta+e^{-\beta}}{2}\cos \alpha,\quad y=c\frac{e^\beta -e^{-\beta}}{2}\,\sin \alpha. \] Die Reihe für \(u\) schreitet fort nach Functionen von \(\alpha\), welche der gewöhnlichen Differentialgleichung \[ \frac{d^2P}{d\alpha^2}+(R-2h^2\cos 2\alpha)P=0 \] genügen, wo \(R\) und \(h\) Constante sind. Aehnliche Entwickelungen hat der Verfasser bereits in einer früheren Arbeit über die Schwingungen einer elliptischen Membrane gegeben (cf. F. d. M. I. p. 354). Für die einfache Kreis- und Ellipsenfläche giebt der Ausdruck \(2^{\text{b}})\) schon die allgemeine Lösung, während man für eine ringförmige Fläche den Ausdruck \(2^{\text{a}})\) nehmen muss. In derselben Weise wird dann der Ausdruck 2) für \(u\) für den Fall einer Kugel nach Kugelfunctionen entwickelt. Weiter behandelt der Verfasser die Gleichung \[ \frac{\partial^2 u}{\partial t^2}=a^2\varDelta u. \] Ihre allgemeine Lösung für einen von der Fläche \(\sigma\) begrenzten Raum ist: \[ 3)\quad u=\int\frac{f(r+at,\theta,\psi)+F(r-at,\theta,\psi)}{r}\,d\sigma, \] worin \(f\) und \(F\) willkürliche Functionen sind, \(\theta\) und \(\psi\) die Coordinaten eines Punktes der Oberfläche; \(r\) und \(\sigma\) haben dieselbe Bedeutung wie in 1). Für den Fall der Ebene, wo \(\varDelta\) nur zweigliedrig, ist die im allgemeine Lösung für das Innere einer Curve \(s\): \[ 3^{\text{a}})\quad u=\int \psi(r,t,v)ds, \] \[ \psi(r,t,v)=\int_0^\pi F(r\cos \omega+at,v)\log(r\sin^2\omega)d\omega. \] Hier ist \(F(r,v)\) eine willkürliche Function von \(r\) und \(v\), \(v\) eine Coordinate, die einen Punkt des Randes bestimmt. Der Beweis, dass die angeführten Lösungen, die man leicht verificiren kann, auch die allgemeinsten sind, wird hier so geführt, dass aus den Ausdrücken 3) und \(3^{\text{a}})\) Reihenentwickelungen für Specialfälle abgeleitet werden, aus 3) für Kugel und Kugelschale, aus \(3^{\text{a}})\) für Kreis und Ellipse, und von diesen Reihenentwickelungen wird gezeigt, dass sie die nöthige Allgemeinheit haben. Der Beweis, dass 3) und \(3^{\text{a}})\) für alle Fälle die allgemeinsten Lösungen sind, ist somit nicht streng geführt. Auf dieselbe Weise, wie bei 3) wird das allgemeine Integral der Gleichung \[ \frac{\partial u}{\partial t}=a^2\varDelta u \] abgeleitet. Es ist für den Raum: \[ 4)\quad u=\int \varphi(r,t,\theta,\psi)d\sigma, \] \[ \varphi(r,t,\theta,\psi)=\frac{1}{r}\int_{-\infty}^{+\infty} e^{-s^2}f(r+2as\surd t,\theta,\psi)ds. \] Für den Fall zweier Dimensionen ist hier: \[ 4^{\text{a}})\quad u=\int \psi(r,t,v)ds, \] \[ \psi(r,t,v)=\int_{-\infty}^{+\infty}\int_0^\pi F(r\cos \omega+2a\alpha\surd t,v)\log(r\sin^2\omega)d\omega e^{-a^2}d\alpha \] Die Buchstaben haben dieselbe Bedeutung, wie oben. Zum Schluss wird bemerkt, dass die Resultate der Arbeit sich sofort auf den Fall ausdehnen lassen, dass man statt des Ausdrucks \(\varDelta u\) den allgemeineren \[ \alpha^2\frac{\partial^2 u}{\partial x^2}+\beta^2\frac{\partial^2 u}{\partial y^2}+\gamma^2\frac {\partial^2 u}{\partial z^2} \] hat. Man hat dann nur statt \[ r=\sqrt{(x-x_1)^2+(y-y_1)^2+(z-z_1)^2} \] zu setzen \[ r_i=\sqrt{\left(\frac{x-x_1}{\alpha}\right)^2+\left(\frac{y-y_1}{\beta}\right)^2+\left(\frac {z-z_1}{\gamma}\right)^2} \] (cfr. F. d. M. II. p. 749, 752, JFM 02.0749.02. JFM 02.0750.01).
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