Elementary theory of integrals of any order an of their periods. (Q1561071)
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scientific article
Language | Label | Description | Also known as |
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English | Elementary theory of integrals of any order an of their periods. |
scientific article |
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Elementary theory of integrals of any order an of their periods. (English)
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1872
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Der Verfasser hat seine Theorie der doppelten und mehrfachen Integrale bereits in den Jahren 1853 und 1858 der Akademie der Wissenschaften eingereicht und im Liouville'schen Journal veröffentlicht. Dass sie bischer wenig Eingang gefunden, erklärt der Verfasser daraus, dass sie auf Betrachtungen der höheren Geometrie (eigenthümliche Interpretation des Imaginären) basirt war, womit die Analysten sich nicht befreunden mochten. Er stellt sie nun nach einer Methode dar, welche von diesen Vorstellungen abstrahirt, demungeachtet aber an Klarheit noch viel zu wünschen lässt. Sie besteht darin, den Werth eines Integrals zwischen imaginären Grenzen durch die Quadratur gewisser Curven auszudrücken, die mit der gegebenen Curve \[ 1)\quad F(xy)=0 \] zusammenhängen. Seien \[ x=\alpha+\beta i,\quad y=\alpha'+\beta'i \] entsprechende Werthe, und \[ J=\int ydx \] nach einer Curve genommen, die durch die Gleichung \[ \varphi(\alpha,\beta)=0 \] und die Grenzen \(\alpha_0\) und \(\alpha_1\) definirt ist, so erhält man \[ J=2s_1-\frac{s+s'}{2}+\frac{s-s'}{2} \cdot i, \] wo \[ s=\varSigma(\alpha'+\beta')(d\alpha+d\beta);\quad s'=\varSigma(\alpha'- \beta') (d\alpha-d\beta), \quad s_1=\varSigma\alpha'\alpha. \] Denkt man sich also 3 Curven, deren Coordinaten sind: \[ \alpha+\beta \text{ und } \alpha'+\beta',\quad \alpha-\beta \text{ und } \alpha'-\beta',\quad \alpha \text{ und } \alpha', \] so stellen \(s\), \(s'\) und \(s_1\) die Flächen dar, die zwischen diesen Curven, der \(x\)-Axe und den den Werthen \(\alpha_0\) und \(\alpha_1\) entsprechenden Ordinaten enthalten sind. Ist die Gleichung zwischen \(x\) und \(y\) in den Coefficienten reell, so entsprechen die Lösungen \(\alpha-\beta i\), \(\alpha'-\beta'i\) den Lösungen \(\alpha+\beta i\), \(\alpha'+\beta'i\) und das Integral \[ J=\int (\alpha'-\beta'i)(d\alpha-id\beta) \] stellt sich durch die nämlichen Flächen in der Form dar: \[ J'=2s_1-\frac{s+s'}{2} - \frac{s-s'}{2}\cdot i. \] Ist der Integrationsweg geschlossen, so wird das Integral gleich Null, wofern nicht den Punkten im Innern der Integrationscurve unendliche oder vielfache Wurzeln \(y\) entsprechen. Im letzteren Falle stellt das geschlossene Integral eine Periode des unbestimmten Integrals dar. Sind die Coefficienten der Gleichung (1) reell, so sind die Perioden paarweise conjugirt, oder was dasselbe ist, die einen sind reell, die anderen rein imaginär. Alle reellen Perioden werden erhalten, wenn man die Flächen, welche von den reellen geschlossenen Contouren, so viele ihrer in der durch die Gleichung (1) definirten Curve existiren, begrenzt werden, quadrirt. (So ist von \(\int ydx\), wo \(y\) durch die Gleichung \[ \frac{x^2}{a^2} + \frac{y^2}{b^2} =1 \] bestimmt ist, die allein vorhandene reelle Periode \(\pi ab\)). Der letztere Satz wird aus den obigen Formeln nicht abgeleitet, er unterliegt jedoch zum mindesten einer Schwierigkeit, die der Verfasser nicht berührt. Der Fall nämlich, wo die Gleichung (1) keine geschlossenen Contouren darstellt, schliesst keineswegs die Existenz von reellen Perioden aus, wie dies aus dem einfachen Beispiele \(\int \frac{dx}{\sqrt{1-x^2}} \) erhellt, wo das Integral die reelle Periode 2\(\pi\) hat, und die Curve der Gleichung \( y^2(1-x^2)=1\) aus 2 getrennten in's Unendliche gehenden Curvenzweigen besteht. Die Zurückführung auf eine Quadratur liesse sich hier noch festhalten, wenn man \( y=\frac 1z \) setzt, und es scheint die Angabe des Verfassers noch der Ergänzung bedürftig, dass ausser den obigen Contouren noch die etwaigen geschlossenen Contouren in Betracht zu ziehen sind, die durch die Substitution \(y=\frac 1z\) erhalten werden. Der Ausdruck für die rein imaginären Perioden ist \[ J-J'=(s-s')i, \] wobei solche Umläufe zu wählen sind, dass die Curven \(s\) und \(s'\) sich vereinigen. Die Quadratur der umschlossenen Flächen giebt ihren Werth abgesehen vom Factor \(i\). (So ist beim Integral \(\int\frac{dx}{x}\) die zu quadrirende Fläche ein Kreis um den Anfangspunkt, welcher die Hyperbel \(xy=1\) in den Scheitelpunkten berührt, und dessen Inhalt \(2\pi\) ist.) Bei dem doppelten Integral \[ J=\int z\;dx\,dy, \] wo \(z\) definirt ist durch die Gleichung \[ (2)\quad F(xyz)=0 , \] sei \[ x=\alpha+\beta i,\quad y=\alpha'+\beta'i,\quad z=\alpha''+\beta''i , \] die Reihenfolge der Elemente \(z\,dx\,dy\), sei ferner bestimmt durch die Gleichungen \[ (3)\quad \varphi(\alpha, \beta, \alpha' \beta')=0, \quad \varphi_1(\alpha, \beta, \alpha', \beta',)=0, \] so erhält man: \[ J=2V_1-\frac{V+V'}{2}+\left( \frac{V-V'}{2} - 2V_1' \right) i, \] wo \[ \begin{aligned} & V=\varSigma(\alpha''+\beta'') (d\alpha+d\beta) (d\alpha'+d\beta'),\\ & V'=\varSigma(\alpha''-\beta'') (d\alpha-d\beta) (d\alpha'-d\beta'),\\ & V_1=\varSigma\alpha''d\alpha d\alpha',\quad V_1'=\varSigma\beta''d\beta d\beta'.\end{aligned} \] Aus den 2 Relationen, die in der Gleichung (2) enthalten sind, aus (3) und den Gleichungen \[ \alpha\pm\beta=\xi,\quad \alpha'\pm\beta'=\eta,\quad \alpha''\pm\beta''=\zeta \] lassen sich \(\alpha\), \(\beta\), \(\alpha'\), \(\beta'\), \(\alpha''\), \(\beta''\) eliminiren und \(V\) resp. \(V'\) stellen die Volumina dar, welche zwischen den Oberflächen mit den Coordinaten \(\xi\eta\zeta\) und der \(xy\)-Ebene enthalten sind, nachdem noch eine Grenzbedingung \(\lambda(\alpha\beta)=0\) festgesetzt ist. Ist das durch die Gleichungen (3) bestimmte Werthgebiet geschlossen, so verschwindet das Integral, ausser wenn im Innern \(z=\infty\) oder \(\frac{\partial F}{\partial z}=0 \) wird, in welchem Falle dasselbe eine Periode des unbestimmten Doppelintegrals darstellt. Sind die Coefficienten der Gleichung (2) reell, so erhält man die reellen Perioden durch Cubatur der geschlossenen Räume, so viele ihrer in der Fläche (2) existiren. So ist \(\frac 43 \pi abc \) die reelle Periode von \[ c\int dx\,dy \sqrt{ \left( 1-\frac{x^2}{a^2}-\frac{y^2}{b^2} \right) }. \] Es bestehen hier übrigens unseres Erachtens dieselben Schwierigkeiten, die wir oben berührt haben. Der Ausdruck für die rein imaginären Perioden ist \((V-V')i\). Man kann nun leicht übersehen, wie dieselbe Methode auf die Integrale beliebiger Ordnung ausgedehnt wird. Der Verfasser bemerkt noch, dass, falls die Coefficienten der betrachteten Gleichung complexe Werthe haben, Perioden, die den reellen analog sind, dadurch erhalten werden, dass man das Integral längs einer geschlossenen Folge von Lösungen der gegebenen Gleichung nimmt, für welche beim einfachen Integral \(\frac{dy}{dx}\), beim doppelten Integral \(\frac{\partial z}{\partial x} \) und \(\frac{\partial z}{\partial y}\), u. s. f. reell sind.
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