On the derivation of the fundamental equations of capillarity from the principle of virtual velocities. (Q1563730)

Herr B. findet in der Gauss'schen Theorie der Capillarität den Mangel, dass die über alle Molecülpaare zu erstreckenden Summen durch Integrale ermittelt werden. Dies kann nur dann zu richtigen Resultaten führen, wenn die einem Molecül unmittelbar benachbarten Molecüle nur einen verschwindenden Theil der Summe liefern. Liefern jene Molecüle Endliches, so gestattet die Discontinuität der Materie die Integration nicht. Aus demselben Grunde hat man in der Elasticitätstheorie die Auswerthung der Summen durch Integrale schon längst verlassen. -- Herr B. giebt dann eine Ableitung der Grundgleichungen der Capillaritätstheorie, welche von den obigen Einwürfen frei ist und ausserdem den Umstand die Rechnung zieht, dass die Flüssigkeitsmolecüle aus verschiedenen heterogenen Atomen bestehen können. Nach dem Princip der virtuellen Verrückungen ist es zum Gleichgewicht der Flüssigkeit erforderlich, dass, wenn \(f(r)\) das Wirkungsgesetz zwischen je zwei Atomen von der Entfernung \(r\), wenn ferner \(q(r)= \int f(r)dr\), die Variation der über alle Atome erstreckten Doppelsumme \(\sum\sum\varphi(r)\), vermehrt um die Variation der Kräftefunction der äusseren Kräfte \(=0\) sei. Die Doppelsumme lässt sich zerlegen in eine Summe aus dem constanten Volumen der Flüssigkeit und dem Flächeninhalt jeder der Berührungsflächen der Flüssigkeit mit den festen Körpern, jeden Summanden noch mit einer gewissen Constante multiplicirt. Somit ist man auf eine Gleichung von derselben Form gelangt wie bei der Gauss'schen Theorie. Was die Berechnung jener Doppelsumme betrifft, müssen wir auf die Arbeit des Herrn B. verweisen; bemerkt mag noch werden, dass die dabei anzustellenden Betrachtungen zum grossen Theil analog den Betrachtungen der Elasticitätstheorie sind.