Remarks ond the claims of priority of Herr Boltzmann. (Q1564161)

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Remarks ond the claims of priority of Herr Boltzmann.
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    Remarks ond the claims of priority of Herr Boltzmann. (English)
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    1871
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    Die Untersuchungen über die mechanische Wärmetheorie haben eine neue Art der Behandlung mechanischer Probleme in ihrem Gefolge gehabt. Es wird nicht gefragt nach dem Zustand eines Punktsystems zu einer bestimmten Zeit und unter ganz bestimmten Umständen; sondern es werden allgemeine Beziehungen gesucht zwischen verschiedenen für die Bewegung charakteristischen Grössen, sobald nur Kräfte und Geschwindigkeiten gewissen, allgemeinen Bedingungen genügen. So wird in der vorliegenden Arbeit zunächst die Bewegung eines Punktes um ein festes, anziehendes Centrum betrachtet, der bei weiteren Umkreisungen etwas von den früheren abweichende Bahnen beschreibt. Umstände, welche solche Aenderungen hervorbringen, können sein: Stösse, Aenderungen einer Constanten in der anziehenden Kraft, oder drittens Beschränkungen in der freien Beweglichkeit durch eine vorgeschriebene Bahn. Die allgemeine Beziehung, die sich hierbei ergiebt, lautet: \[ \delta L = \frac{m}{2} \delta \overline{v^{2}} + m \overline{v^{2}} \delta \log i. \] Hier bedeutet \(\overline{v}\) die mittlere Geschwindigkeit, \(i\) die Umlaufszeit des Punktes, das Zeichen \(\delta\) die Aenderungen der betreffenden Grössen bei Vergleich der ersten und zweiten Bewegung, endlich \(\delta L\) die bei dem Uebergang von der einen in die andere geleistete Arbeit. In dem besonderen Fall, wo die Verschiedenheit der ersten und zweiten Bewegung darin ihren Grund hat, dass der Punkt gezwungen ist, eine von der natürlichen Bahn etwas abweichende Curve zu durchlaufen, geht die gefundene Gleichung in das Princip der kleinsten Wirkung über. Das für einen Punkt gefundene Resultat gilt in analoger Weise für ein Punktsystem unter dem Einfluss innerer anziehender Kräfte: \[ \delta L = \sum \frac{m}{2} \; \delta (v)^{2} + \varSigma m v^{2} \delta \cdot \log i. \] Ersetzt man hierin die lebendige Kraft durch die Temperatur \(T\), so ergiebt sich nach einigen Transformationen eine von Clausius schon früher entwickelte Gleichung: \[ d L = \frac{T}{A} \; dZ, \] wo \(Z\) die ``Disgregation''ist. Ist endlich die Ursache der Bewegungsvariation eine von Aussen her erfolgte Vermehrung der lebendigen Kraft des Systems, so folgt die Gleichung des zweiten Hauptsatzes: \[ \frac{dQ}{T} = dS, \] wo \(S\) die ``Entropie'' genannte Function ist. Die eben besprochene Arbeit (JFM 03.0534.03) veranlasste H. Boltzmann in dem zweiten der oben citirten Aufsätze (JFM 03.0534.04) hinzuweisen auf eine Abhandlung (Wien. Ber.LIII.), in der er eine durchaus analoge Ableitung des zweiten Hauptsatzes aus mechanischen Principien gegeben hat. Die betreffenden Stellen jener Arbeit sind wieder abgedruckt, und werden mit den Formeln von Clausius verglichen. Indem Clausius endlich im Wesentlichen die Richtigkeit jener Reclamation zugesteht, hebt er einige Differenzpunkte hervor, bei denen er für sich eine grössere Allgemeinheit in Anspruch nimmt.
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    thermodynamics
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    2nd principle
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    Identifiers