On simultaneous Diophantine approximation in the vector space \(\mathbb{Q} +\mathbb{Q}\alpha\) (Q1587653)

Als Hauptergebnis beweist Verf. folgende Verschärfung des klassischen Satzes von Dirichlet über die simultane Approximation von \(\alpha_0,\ldots,\alpha_L \in{\mathbb{R}} \setminus{\mathbb{Q}}\) durch rationale Zahlen: Sind \(\alpha_0,\alpha_1,\ldots,\alpha_L\in{\mathbb{Q}}+{\mathbb{Q}}\alpha\) irrational (ohne Einschränkung \(\alpha_0 =\alpha\)), so gibt es zu jedem natürlichen \(N > N_0\) ein \(n\in\{1,\ldots,N\}\) mit \((\ast): N\cdot \max\{\|\alpha n\|, \|\alpha_1 n\|,\ldots, \|\alpha_L n\|\} \leq N_1\). Weiter existieren ein \(\alpha^\ast\in{\mathbb{Q}} +{\mathbb{Q}}\alpha\) sowie \(D, N_2\in{\mathbb{N}}\), so daß die \(Dq_i^\ast\) \((i = j,j+1,\ldots)\) genau die natürlichen \(n > N_2\) sind, welche den Ausdruck \(\max\{\cdots\}\) in \((\ast)\) minimieren; \(q_i^\ast\) bezeichnet dabei den \(i\)-ten Näherungsnenner der ``Hilfszahl'' \(\alpha^\ast\). Ist \(\alpha\) schlecht approximierbar, so gibt es unendlich viele \(n\in{\mathbb{N}}\) mit \((\ast\ast)\): \(n\cdot\max\{\cdots\} < \tau\cdot\mu(\alpha^\ast)\), wobei \(\mu(\alpha^\ast)\) die Lagrange-Konstante von \(\alpha^\ast\) bezeichnet; weiter ist die Ungleichung \((\ast\ast)\) bestmöglich. Dabei sind sämtliche \(N_0, N_1, N_2, \alpha^\ast, D, \tau\) in ihrer Abhängigkeit von \( \alpha,\alpha_1,\ldots,\alpha_L\) effektiv angebbar. Der zweite Teil dieses Satzes besitzt folgende Umkehrung: Sind \(\alpha_0,\ldots,\alpha_L\in {\mathbb{R}} \setminus{\mathbb{Q}}\) und gibt es ein \(c\in{\mathbb{R}}_+\) und einen zweidimensionalen Teilraum \(T\) des \({\mathbb{R}}^{L+2}\), so daß unendlich viele \((n,m_0,\ldots,m_L)\in{\mathbb{Z}}^{L+2} \cap T\) der Ungleichung \(\max_{0\leq i\leq L} |\alpha_i n-m_i|\leq cn^{-1/(L+1)}\) genügen, so sind alle \(\alpha_1,\ldots,\alpha_L\) aus \({\mathbb{Q}}+{\mathbb{Q}}\alpha_0\). Der erste Teil des obigen Satzes ist i.a. nicht umkehrbar: Es gibt \(\alpha_1, \alpha_2\), die zusammen mit 1 über \({\mathbb{Q}}\) linear unabhängig sind, so daß es zu jedem \(N\in{\mathbb{N}}\) ein \(n\in\{1,\ldots,N\}\) gibt mit \(N\cdot\max\{\|\alpha_1 n\|, \|\alpha_2 n\|\} \leq c^\ast\) bei geeignetem \(c^\ast = c^\ast(\alpha_1,\alpha_2)\in{\mathbb{R}}_+\). Eine direkte Anwendung des Hauptergebnisses ist, daß bei schlecht approximierbarem \(\alpha\in{\mathbb{R}}\setminus{\mathbb{Q}}\) und irrationalen \(\alpha_1,\ldots,\alpha_L\in{\mathbb{Q}}+{\mathbb{Q}}\alpha\) unendlich viele \(n\in{\mathbb{N}}\) existieren mit \(n\|\alpha_1 n\|\cdots\|\alpha_L n\|\leq n^{1-L}\cdot (\tau\mu(\alpha^\ast))^L, \;\alpha^\ast,\tau\) und \(\mu(\cdot)\) wie oben. Dies bedeutet, daß die Littlewood-Vermutung (kurz LV) für jedes \(L\)-tupel von Elementen aus \({\mathbb{Q}}+{\mathbb{Q}}\alpha\) zutrifft. Insbesondere kann man nun Beispiele schlecht approximierbarer {\textit{transzendenter}} Zahlen angeben, für die LV zutrifft.