Die Philosophie der Mathematik und die Hilbertsche Beweistheorie. (Q1828968)

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Die Philosophie der Mathematik und die Hilbertsche Beweistheorie.
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    Die Philosophie der Mathematik und die Hilbertsche Beweistheorie. (English)
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    1930
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    Die \textit{Hilbert}schen Bemühungen um die Neubegründung der Mathematik werden hier unter allgemeinen philosophischen Gesichtspunkten dargestellt und, was außerordentlich dankenswert erscheint, auf die zugrunde liegende Philosophie der Mathematik hin analysiert. Der erste Teil der Arbeit hat das Wesen der mathematischen Erkenntnis zum Gegenstand und entwickelt zunächst historisch die verschiedenen Auffassungen von der Mathematik (als der Lehre von Zahl und Raum, als der reinen Zahlenlehre, als einem Zweig der Logik usw.). Im Anschluß daran wird das Verhältnis von Logik und Mathematik erörtert, und es werden auf Grund des \textit{kombinatorischen} Elementes im Beweisen gewisse außerlogische Bestandteile in der Mathematik, wie sie \textit{getrieben}, nicht wie sie \textit{dargestellt} wird, aufgewiesen. Den Schluß dieses Abschnittes bildet eine Analyse der formalen Abstraktion. Der zweite Teil ist der spezifischen Problematik des Unendlichen (von der im ersten abgesehen werden konnte) gewidmet. Der unanschauliche und nur begriffliche Charakter des Unendlichen erfordert entweder eine Legitimierung der Postulate, die man beim Operieren mit dem Unendlichen (zunächst undiskutiert) verwendet -das existentiale Schließen in dem Gesamtsystem der natürlichen Zahlen und die Vorstellung des Inbegriffs aller Teilmengen der Menge der natürlichen Zahlen -- oder aber deren Verwerfung, den Finitismus. An diese tiefen Darlegungen, die auch das Aktual-Unendliche und die autonome Rolle des Denkens betreffen, schließt sich eine Auseinandersetzung mit den intuitionistischen und logistischen Thesen. Abschließend wird eine Darstellung der Hilbertschen Beweistheorie gegeben, die betreffs der Rolle des Unendlichen mit dem \textit{Vaihinger}schen Fiktionalismus verglichen wird. Während dieser aber die wissenschaftliche Heuristik im Auge habe und demgemäß widersprucherfüllte Begriffe zulasse, wofern sich nur durch die geschickte Kombination der Widerspruch schließlich ``heraushebt'', sei die \textit{Hilbert}sche Theorie auf Widerspruchfreiheit und Beständigkeit der Ideenbildung abgestellt.
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