Über die Darstellung der endlichen Gruppen als Untergruppen direkter Produkte. (Q1829418)

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Über die Darstellung der endlichen Gruppen als Untergruppen direkter Produkte.
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    Über die Darstellung der endlichen Gruppen als Untergruppen direkter Produkte. (English)
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    Eine Untergruppe eines direkten Produktes \[ \mathfrak U_1 \times \mathfrak U_2 \times \cdots \times \mathfrak U_n \] heiße ``subdirektes Produkt''. Die \(\mathfrak U_\nu\)-Komponenten sind die subdirekten Faktoren. Eine Gruppe heißt subdirekt zerlegbar, wenn sie einstufig isomorph ist einem subdirekten Produkt von \(n \geqq 2\) subdirekten Faktoren niedrigerer Ordnung als die gegebene Gruppe; subdirekt unzerlegbar, wenn eine subdirekte Darstellung nicht möglich ist. Eine subdirekte Darstellung einer Gruppe \(\mathfrak G\) kann man auf folgende Weise erhalten: \(\mathfrak G\) besitze \(n\) invariante Untergruppen \(\mathfrak D_1,\ldots, \mathfrak D_n\); \[ (\mathfrak D_1, \ldots, \mathfrak D_n^n)=\mathfrak D^* \] sei ihr Durchschnitt. \(\widehat {\mathfrak V}_1\), \dots, \(\widehat{\mathfrak V}_n\) seien \(n\) abstrakt gegebene Gruppen, die den Faktorgruppen \[ \frac {\mathfrak G}{\mathfrak D_1}, \ldots, \frac{\mathfrak G}{\mathfrak D_n} \] einstufig isomorph sind. Dann ist \(\dfrac{\mathfrak G}{\mathfrak D^*}\) einstufig isomorph einer Untergruppe \(\widehat{\mathfrak G}\) des direkten Produkts \[ \widehat {\mathfrak V}_1 \times \widehat{\mathfrak V}_2 \times \cdots \times \widehat{\mathfrak V}_n. \] Kann man \(\mathfrak D_1,\ldots, \mathfrak D_n\) so wählen, daß \(\mathfrak D^* = \mathfrak G\) ist, so hat man eine subdirekte Darstellung von \(\mathfrak G\) selbst. Es ergibt sich: Subdirekt unzerlegbar sind alle einfüßigen Gruppen und nur diese; man kann also alle endlichen Gruppen als subdirekte Produkte von einfüßigen Faktoren darstellen. Eine solche Darstellung heißt ökonomisch, wenn sie keinen überzähligen Faktor enthält, d. h. wenn kein Faktor weggelassen werden kann, ohne daß die Darstellung aufhört, der Gruppe \(\mathfrak G\) einstufig isomorph zu sein. Die einzigen Füße \(\widehat{\mathfrak F}_\nu\) der Faktoren \(\widehat{\mathfrak V}_\nu\) sind enthalten in der zugehörigen ``Blockkomponente'' \[ \widehat{\mathfrak G}_\nu = (\widehat{\mathfrak V}_\nu, \widehat{\mathfrak G}); \] daraus folgt, daß \(\widehat {\mathfrak F}_\nu\) auch Fuß von \(\widehat {\mathfrak G}\) ist. Das direkte Produkt dieser Füße \[ \widehat {\mathfrak F}_\nu < i \widehat {\mathfrak V}_\nu \] ist der Sockel von \(\widehat {\mathfrak G}\) (das Zeichen \(< i\) bedeutet: ``ist invariante Untergruppe von''); die Anzahl der Faktoren der subdirekten Zerlegung ist also, da sie gleich dem Rang des Sockels ist, eine Invariante. Ein Fuß ist in \(\widehat {\mathfrak V}_\nu\) und in \(\widehat {\mathfrak G}\) gleichzeitig von erster, zweiter oder dritter Art und erleidet in beiden Gruppen die gleichen Automorphismen. Man kann über die Konstitution der Faktoren erster, zweiter oder dritter Art genauere Aussagen machen. Es ergibt sich z. B., daß bei gegebenen Füßen dritter Art und nur bei diesen die Ordnung der zugehörigen Faktoren dritter Art beschränkt ist. Näheres über die Füße erster und zweiter Art erhält man, wenn man auf den Begriff des Hyperzentrums eingeht. (Man bilde in der Gruppe \(\mathfrak G\) die Faktorgruppe nach dem Zentrum; in dieser Gruppe suche man wieder das Zentrum, bilde die Faktorgruppe nach dem Zentrum usw. Das letzte Glied der Reihe ist das Hyperzentrum.) Zwei subdirekte Faktoren \[ \widehat {\mathfrak V}_1 \sim \frac {\mathfrak G}{\mathfrak D_1} \;\text{und} \;\widehat {\mathfrak V}_2 \sim \frac {\mathfrak G}{\mathfrak D_2} \] heißen ``subidentisch'', wenn \(\mathfrak D_1= \mathfrak D_2\) ist. Sind für zwei Darstellungen sämtliche erzeugenden invarianten Untergruppen dieselben, so heißen die Darstellungen identisch. Verf. macht genaue Eindeutigkeitsaussagen nur über die Faktoren dritter Art. Im allgemeinen Fall ergibt sich nur folgendes: Ist \(\mathfrak M\) die Gruppe derjenigen Elemente von \(\mathfrak G\), die mit jedem Element des Sockels von \(\mathfrak G\) vertauschbar sind, dann erhält man aus allen ökonomischen Zerlegungen von \(\mathfrak G\) in unzerlegbar subdirekte Faktoren dieselbe subdirekte Zerlegung von \(\dfrac {\mathfrak G}{\mathfrak M}\). Dabei liefern nur die Füße zweiter und dritter Art einen Beitrag.
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