Über die affine Grundlage der Metrik eines Variationsproblems. (Q1831129)

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Über die affine Grundlage der Metrik eines Variationsproblems.
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    Über die affine Grundlage der Metrik eines Variationsproblems. (English)
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    1930
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    Wie \textit{Weyl} die affinen Begriffe der gewöhnlichen Infinitesimalgeometrie von den metrischen geschieden hat, so sondert Verf. in der Geometrie eines allgemeinen Variationsproblems \(\mathfrak B\) erster Ordnung den affinen Zusammenhang \(\mathfrak Z\) von der Maßbestimmung \(\mathfrak M\), die einem Vektor \(\xi\) die in \(\xi^i\) positiv-homogene Funktion erster Stufe \(F(x, \xi)\) als seine ``Länge'' zuweist. Über \textit{Berwald}s Trennung der beiden Begriffsarten geht Verf. dadurch hinaus, daß er \(\mathfrak Z\) durch grundsätzliche Forderungen mit \(\mathfrak M\) verknüpft. Die gewöhnliche Affingeometrie gründet sich auf eine einzige viergliedrige Bindung, die Beziehung \(\mathfrak B\) zwischen den Ecken eines Parallelogramms. Zur affinen \textit{Infinitesimal}geometrie geht man über, indem man nur \textit{annähernde} Gültigkeit der Axiome \(\mathfrak A\) verlangt, denen \(\mathfrak B\) genügt. Diese Abschwächung des Axioms \(\mathfrak A_1\), das zu drei gegebenen Punkten genau einen mit ihnen durch \(\mathfrak B\) verbundenen vierten bestimmt, und des ersten \textit{Desargues}schen Axioms \(\mathfrak A_2\) liefert eine Erklärung kleiner Parallelogramme, ferner eine Vektorübertragung \(d\) und eine kovariante Ableitung \(D\), \[ d\xi^l=-B_i^l(x,\xi)dx^i,\qquad\qquad (2)\qquad D\xi^l=d\xi^l+B_i^l(x,\xi)dx^i. \tag{1} \] Bei Parallelogrammen tritt der Vektor der Unsymmetrie \[ 2\alpha^l(x, \xi, \eta) = B_i^l(x, \xi)\eta^i-B_i^l(x,\eta)\xi^i \] auf; sein Verschwinden führt zur \textit{Weyl}schen Geometrie. Fordert man \((\mathfrak A_3)\) Symmetrie nur für spitze Rhomben, d. h. für benachbarte \(\xi\), \(\eta\), so verschwindet der zu (1) gehörige Windungstensor \[ 2A_i^l(x,\xi)=B_i^l-\xi^k\frac{\partial B_k^l}{\partial\xi^i}; \] nur in diesem Falle bezeichnen wir (1) als Parallelverschiebung \(\mathfrak P\) und kennzeichnen durch sie einen affinen Zusammenhang \(\mathfrak Z\) der Mannigfaltigkeit. Es sind dann in den aus (1) für \(\xi=dx\) folgenden Differentialgleichungen der ``Geraden'' \[ d^2x^l+2\varGamma(x,dx)=0,\qquad 2\varGamma^l(x,dx)=B_i^l(x,dx)dx^i \] die \(\varGamma^l\) in \(dx^i\) homogen von zweiter Stufe. Eine Unsymmetrie-Wirkung dritter Ordnung bleibt bestehen; sie bekundet sich in dem Tensor der dritten Ableitungen der \(\varGamma^l(x, \xi)\) nach den \(\xi^i\). Die bloße Kenntnis dieses Tensors reicht zur Bestimmung von \(\mathfrak Z\) nicht aus; dazu bedarf man noch des Krümmungstensors. Auf diesen wird man geführt, wenn man einen Vektor \(\xi\) um ein Flächenelement \(\varDelta_{ik}\) parallel herumführt; seine Änderung hängt wegen der annähernden Gültigkeit des zweiten \textit{Desargues}schen Axioms \(\mathfrak A_3'\) linear von den \(\varDelta_{ik}\) ab. -- Zum Schlüsse verknüpft Verf. \(\mathfrak Z\) und \(\mathfrak M\) durch den grundlegenden Satz, daß zu der Maßbestimmung \(\mathfrak M\) eines Problems \(\mathfrak B\) mit konvexer Eichfläche genau ein affiner Zusammenhang \(\mathfrak Z\) gehört. Beweis: Wenn erstens \(\mathfrak P\) die Länge \(F\) von \(\xi\) nicht ändert, erweisen sich die affingeometrisch erklärten Geraden als Extremalen von \(\mathfrak B\); wenn man umgekehrt \(\mathfrak P\) aus den \textit{Euler}schen Gleichungen von \(\mathfrak B\) entnimmt, wird \(F\) durch \(\mathfrak P\) nicht geändert. (V 6 C.)
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