Beiträge zur Differentialgeometrie zweidimensionaler allgemeinmetrischer Flächen. (Q1831918)
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scientific article
Language | Label | Description | Also known as |
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English | Beiträge zur Differentialgeometrie zweidimensionaler allgemeinmetrischer Flächen. |
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Beiträge zur Differentialgeometrie zweidimensionaler allgemeinmetrischer Flächen. (English)
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1930
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Verf. gliedert seine Arbeit in drei Teile, deren erster sogenannte ``Kurvennetze ohne Umweg'', insbesondere \textit{Tschebyscheff}sche Gewebe behandelt, deren zweiter dem Parallelismus auf Flächen allgemeiner Metrik gewidmet ist, und deren letzter verallgemeinerte Flächenelemente und Oberflächen untersucht. Stets liegt eine zweidimensionale Fläche \(x_\nu =x_\nu (u, v)\) im dreidimensionalen Raum (\(\nu = 1, 2, 3\)) vor, deren Längenmessung durch \[ s=\int_{t_1}^{t_2} F\Bigl[ x_\nu (u, v), \frac {\partial x_\nu }{\partial u}u' + \frac {\partial x_\nu }{\partial v}v' \Bigr]\,dt= \int_{t_1}^{t_2} f(u,v,u',v')\,dt\tag{1} \] invariant gegenüber regulären Flächenparametertransformationen (\(u, v\to \bar u,\bar v)\) gegeben ist, zugrunde. Die ``Maßbestimmung'' \(f(u, v, u', v')\) wird positiv-definit, homogen erster Ordnung in \(u'\) und \(v'\) sowie hinreichend oft differenzierbar vorausgesetzt, für die Winkelmessung die \textit{Finsler}sche Definition verwendet. Unter einem ``Kurvennetz ohne Umwege'' oder einem ``Gewebe'' wird ein Netz verstanden, in welchem die Bogenlänge (1) sämtlicher geschlossener, nur aus Netzkurven bestehender Wege verschwindet. Ein ``gestreiftes'' Netz liegt vor, wenn der halbe Maschenwinkel im Netz längs der Transversalen der Winkelhalbierenden konstanten Wert hat. Für letztere ergibt sich die charakteristische Eigenschaft: Konstruiert man zu einem vorgelegten gestreiften Gewebe (I) ein zweites Netz (II) derart, daß man in jedem Knotenpunkt des Netzes (I) zwei mit seiner Winkelhalbierenden den Winkel \(0<\bar \omega =\omega +\varphi <\dfrac {\pi }{2}\) einschließende Kurven konstruiert, wobei \(\varphi =\varphi (u,v)\) längs der Transversalen der Winkelhalbierenden konstant ist, dann ist auch das Netz (II) ein gestreiftes Gewebe. Im Falle Riemannscher Metrik kennt man die sogenannten \textit{Tschebycheff}schen Gewebe (\(T\)-Gewebe), welche durch gleiche Gegenseiten in einem jeden einfachen Netzviereck charakterisiert sind. Überträgt man diesen Begriff auf die allgemeine Metrik \(f(u, v, u', v')\) eines Kurvennetzes \[ u=u(\alpha,\beta ),\;\;v=v(\alpha,\beta ),\;\;\frac {\partial (u,v)}{\partial (\alpha,\beta )}\neq 0, \] so erhält mau die notwendigen und hinreichenden Bedingungen für ein \(T\)-Gewebe in der Form: \[ \frac {\partial }{\partial \alpha }f(u,v,u_\beta,v_\beta )=0,\;\;\frac {\partial }{\partial \beta }f(u,v,u_\alpha,v_\alpha )=0.\tag{2} \] Insbesondere besteht ein symmetrisch transversales Gewebe aus zwei Scharen geodätischer Linien. Bei diesen Untersuchungen spielt die Abhängigkeit des \textit{Finsler}schen ``Winkels'' von der Reihenfolge der Schenkel eine bemerkenswerte Rolle. Das zeigt sich besonders bei der Übertragung der \textit{Levi-Civita}schen Parallelverschiebung auf die allgemeine Metrik \(f(u, v, u', v')\). Hält man an \textit{Levi-Civita}s Bedingungen fest, fordert also insbesondere die Invarianz des eingeschlossenen Winkels zweier Richtungen bei Simultanverschiebung und definiert diesen Winkel nach den \textit{Finsler}schen Formeln als Differenz der beiden Winkel, welche die beiden Richtungen mit einer konstanten Richtung, definiert durch die Extremale durch den Punkt \((u, v)\) der Verschiebung \((du, dv)\) -- sie hat selbst die Richtung \((du, dv)\) --, einschließen, so gelangt man je nach Wahl der Schenkelreihenfolge zu zwei verschiedenen Parallelismen. Dieser Unterschied verschwindet, sobald die beiden Vektoren mit der Verschiebungsrichtung zusammenfallen -- davon abgesehen aber nur im Falle einer Riemannschen Metrik \[ f= \sqrt {Eu^{\prime 2}+2Fu'v'+Gv^{\prime 2}}, \] wo sich die allgemeinen Formeln des Verf. auf die der \textit{Levi-Civita}schen Übertragung reduzieren. Auf dieser Grundlage entwickelt Verf. die Differentialgleichungen der beiden Parallelverschiebungen und behandelt ihre Koordinaten- und Parameterinvarianz. Ein für den Fall einer \textit{Riemann}schen Metrik von \textit{Bianchi} aufgestellter Satz, wonach in einem regulären \(T\)-Gewebe die Tangentialeinheitsvektoren einer Schar der Netzlinien längs einer beliebigen Kurve der andern Schar durch Parallelverschiebung an dieser Kurve auseinander hervorgehen und umgekehrt diese Eigenschaft für \(T\)-Gewebe charakterisierend ist, läßt sich bei allgemeiner Metrik \(f\) nur für die eine Art von Parallelverschiebungen übertragen, sofern noch ``singulare Netzkurvenrichtungspaare'', zu welchen die gleiche Transversalrichtung gehört, ausgeschlossen werden. Zum Schluß erklärt Verf. ein verallgemeinertes Oberflächenelement \(do\) als positiv-homogene Funktion der Linienelemente \(ds_\alpha \), \(ds_\beta \), welche außer von diesen nur noch von den Maschenwinkeln \(\omega '\) und \(\omega ^{\prime \prime }\) abhängt, in diesen vier Argumenten symmetrisch ist und beim Übergang zu Riemannscher Metrik die Form \[ do=\sin \omega 'ds_\alpha ds_\beta =\sin\omega ^{\prime \prime }ds_\alpha ds_\beta \] annimmt. Dann gilt z. B. der Satz: Der Flächeninhalt des Sektors eines geodätischen Entfernungskreises ist gleich dem halben Produkt aus der Länge des Radius und der Länge des Kreisbogens, für den Fall, daß der Radius gegen Null konvergiert.
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